Gäste aus Südkorea waren begeistert vom Koblenzer Regiogeldprojekt

Eine internationale Vernetzung mit regem Informationsaustausch zu lokalen Themen

Eine internationale Vernetzung mit regem Informationsaustausch zu lokalen Themen

Stolz präsentierten die Südkoreaner zusammen mit Vertretern des Regiovereins Koblenz das Plakat ihres „Dorfgemeinschaftsprojekts“.

Eine internationale Vernetzung mit regem Informationsaustausch zu lokalen Themen

Bei vielen RegioMark-Akzeptanzstellen, wie hier in der Buchhandlung Reuffel, konnten sich die Gäste aus Seoul von dem einfachen Umgang mit dem Regiogeld überzeugen.

Koblenz. Eine achtköpfige Delegation aus Südkoreas Hauptstadt Seoul war vor einigen Tagen zu Gast beim Regioverein Koblenz. Im Auftrag ihres Oberbürgermeisters unternahmen sie eine einwöchige Exkursion nach Deutschland, um sich hier in verschiedenen Orten regionale Projekte anzusehen, die als Gegenpol zur Globalisierung einen Beitrag zur örtlichen und regionalen Lebensqualität liefern. Das tägliche Leben in Südkorea und besonders in der Zehn-Millionen-Metropole Seoul wird heute in vielen Bereichen bestimmt durch die Anonymität technischer Entwicklungen, riesigen Einkaufszentren und Automaten, wodurch die Beziehungen und Dienstleistungen zwischen den Menschen immer mehr verloren gehen. Mit ihrem „Dorfgemeinschaftsbildungsprojekt“ haben sich Bürger und Bürgerinnen in Seoul zusammengeschlossen und vernetzt, um in ihrer Stadt neue Wege zu finden, die zu einer nachhaltigen Entwicklung ihrer Gemeinschaften führen.

Eine wichtige Rolle

Auch der lokale Markt spielt bei dieser Betrachtung eine wichtige Rolle. Daher wurde in der kommunalen Gemeinschaft in Dongsak bereits eine Regionalwährung namens „Dong“ eingeführt. Dong bedeutet auf koreanisch ein Dorf und eine Bewegung. Diese Regionalwährung stärkt den kommunalen Markt und beflügelt dort besonders den Handel mit Gebrauchtwaren. Daher interessierten sich die Vertreter aus Seoul auch sehr dafür, wie ein deutsches Regiogeldprojekt funktioniert, um auch ihr Projekt weiter zu entwickeln. Ein ganzer Nachmittag stand ihnen dabei zur Verfügung - und dabei sollte eine kleine Stadtführung auch mit inbegriffen sein.

Keine leichte Aufgabe, aber die drei Vertreter des Regiovereins hatten dies gut vorbereitet. Auf dem Weg vom Hauptbahnhof in die Altstadt wurden bereits einige Betriebe aufgesucht, die als Akzeptanzstellen die RegioMark RheinMosel annehmen. So konnten die ersten Fragen bereits in der Salatbar und in der Buchhandlung Reuffel praxisnah von den Betriebsinhabern beantwortet werden. Schon hierbei wurde deutlich, dass das Regiogeld das Bewusstsein für den Einkauf bei regionalen Händlern fördert und als unterstützende Maßnahme für die ortsansässigen Familienunternehmen gesehen wird.

Altstadt begeisterte

Auf ihrem Weg in die Altstadt beobachteten die koreanischen Gäste aber auch sehr treffend, dass die sogenannten Einkaufsmeilen keinen individuellen Charakter mehr besitzen und sich dahingehend die Städte immer mehr gleichen. Um so begeisterter waren die Gäste dann von der schönen Altstadt, in der sich denn auch viele Akzeptanzstellen für das Regiogeld befinden. Immer wieder entdeckten die Besucher das gelbe Schild „Wir nehmen RegioMark RheinMosel“ im Schaufenster der Betriebe. Auf dem kurzen Stadtrundgang waren natürlich auch die Viertürme, das Dreikönigenhaus und der Augenroller beliebte Fotomotive. Auch im geschichtsträchtigen Weinhaus Hubertus konnten dem Wirt Fragen über das Regiogeld gestellt werden. In der Kaffeewirtschaft am Münzplatz wurde in gemütlicher Runde abschließend die Frageliste der Gäste abgearbeitet. Auch hier wurde deutlich, wie problemlos das Regiogeld akzeptiert wird.

Sowohl für die Gäste des „Dorfgemeinschaftsbildungsprojekts“ als auch für den Regioverein war dies eine sehr informativer Nachmittag. An vielen Beispielen wurde deutlich, dass eine Vernetzung lokaler Initiativen, Unternehmen und kommunaler Einrichtungen okologische, ökonomische und soziale Entwicklungen in der Region fördern und somit die Lebensqualität vor Ort steigern kann.