Mayener Forum gegen Gewalt informierte
„Erreichen wir heute nur eine Betroffene, ist es ein Erfolg“
Mayen. Strahlender Sonnenschein, Musik vom Duo LaRiMaR lässt die Passanten vor dem alten Mayener Rathaus verweilen. Auf dem Marktplatz kommen die Frauen vom Mayener Forum gegen Gewalt mit den Leuten ins Gespräch, reichen Infomaterialien weiter. Auch Lea Bales vom Forum, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Mayen-Koblenz, trägt ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift „Wir sind unschlagbar“. Sie sieht das Engagement in jedem Fall positiv: „Erreichen wir heute nur eine Betroffene, ist es ein Erfolg.“ Und Lea Bales berichtet von einer Frau, die ihr nach 20 Jahren partnerschaftlicher Gewalt sagte: „Damals wusste ich nicht, an wen ich mich wenden sollte.“ Deshalb ist es wichtig, immer wieder auf die Hilfsangebote für Frauen im Kreis Mayen-Koblenz aufmerksam zu machen. Oft sind es auch Freunde, Nachbarn, Verwandte, die vom Mayener Forum erfahren und ihr Wissen an betroffene Frauen weitergeben. „Deshalb müssen wir die Bürgerinnen und Bürger immer wieder für dieses Thema sensibilisieren, bei häuslicher Gewalt nicht wegzuschauen und stattdessen zu helfen. Hilfe kann schon sein, die Telefonnummer der IST Interventionsstelle weiterzugeben“, sagt Margot Kürsten von der von der IST Interventionsstelle Cochem/Mayen des Caritasverbandes Rhein-Mosel-Ahr e.V., die im Mehrgenerationenhaus St. Matthias angesiedelt ist. Die IST Mayen ist eine Fachberatungsstelle für Frauen, die von physischer, psychischer und/oder sozialer Gewalt in engen sozialen Beziehungen betroffen sind; Beratungstel. (0 26 51) 9 86 91 39. Lea Bales, Ursula Beck, Margreth Kühner-Pustrowski, Margot Kürsten, Nicole Salkowski, Monika Walker, Marina Stieldorf und Jürgen Klein haben Infokarten mit Notrufnummer und kleine Broschüren mit den wichtigsten Anlaufstellen bei der Hand, die im Notfall bei häuslicher Gewalt helfen können. Das wichtigste Medium aber ist die Homepage des Mayener Forums, da diese Informationen mit allen Telefonnummern immer und überall abrufbar sind. Lea Bales bedankte sich beim Duo LaRiMaR, Christine Echtermann und Stefan Löschner, sowie bei den jungen Musikschülerinnen, die kostenlos aufgetreten sind. Und sie verweist auf ein weiteres Highlight. So ist die internationale Ausstellung „Die Dinge beim Namen nennen – Gewalt gegen Frauen im Alltag“, bis zum 30. Juni in der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz, Bahnhofstraße 9, in Koblenz zu sehen. Interessierte Schulklassen, Gruppen oder Einzelpersonen können sich mit Lea Bales in Verbindung setzen; Tel. (02 61) 10 82 75. Das „Mayener Forum gegen Gewalt“ bilden: Amtsgericht Mayen, die beim Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr e.V. angesiedelte IST Interventionsstelle Cochem/Mayen, der Deutsche Kinderschutzbund Mayen-Andernach e.V., Gesundheitsamt und Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Mayen-Koblenz, der Stadt Mayen und der Verbandsgemeinde Mendig, JHZ Bernardshof, Jobcenter Landkreis Mayen-Koblenz – MYK-Netz, Jugendamt Stadtverwaltung Mayen, Katholische Familienbildungsstätte, Lebensberatung Mayen, Polizeiinspektion Mayen, die Kriminalprävention des Polizeipräsidiums Koblenz, der WEISSE RING, drei Rechtsanwältinnen und die Gerichtshilfe der Staatsanwaltschaft Koblenz.
Der Arbeitskreis gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen – Region Mayen, Maifeld, Mendig Vordereifel zielt seit seiner Gründung im Jahr 2006 auf die Optimierung des Hilfesystems für von Gewalt betroffene Frauen und Kinder in Mayen und Umgebung.