Grundschule und Kindergarten in Gelsdorf feierten gemeinsam

Erweiterungsbau mit neuer Mensa verbindet und schafft Gemeinschaftsgefühl

23.05.2017 - 08:39

Gelsdorf. „Wir haben jetzt paradiesische Verhältnisse und sind superdankbar“, fasste Schulleiterin Jeanette Schroerlücke ihre Eindrücke zusammen. Dem konnte sich auch Kindergarten-Chefin Renata Kemnitzer vorbehaltlos anschließen: „Wir werden jetzt von allen beneidet!“ Am Samstag gab es nämlich sowohl für die Grundschule Obere Grafschaft wie auch für den Kindergarten St. Walburga gemeinsam Grund zum Feiern: Der Umbau und die Erweiterung beider Einrichtungen wurden offiziell eingeweiht, sie sind jetzt in der Mitte zusammengewachsen und besitzen eine gemeinsame Mensa.

Nach 22 Monaten Bauzeit bei laufendem Betrieb in drei Bauabschnitten hatte die Gemeinde Grafschaft den Kindergarten erweitert und saniert sowie die Schule umgebaut. Das Ganze kostete 1,7 Millionen Euro und war damit die größte Hochbau-Investition der vergangenen zehn Jahre für die Gemeinde, so Bürgermeister Achim Juchem. Allerdings müsse die Außenanlage noch fertiggestellt und das Obergeschoss der alten Lehrerwohnung noch umgebaut werden. „Das Geld ist gut angelegt“, war Juchem überzeugt und dankte Schülern, Lehrern und Eltern für die Geduld während der fast zweijährigen Bauzeit.


Nutzfläche wurde um 160 Quadratmeter vergrößert


Der Kindergarten wurde um eine große Mensa für 50 Kinder, einen Gruppenraum, einen Abstellraum sowie ein Bällebad erweitert. Letzteres hätte beinahe Bauamtsleiter Friedhelm Moog als erster ausprobiert, doch leider hatte er seine Schwimmflügel vergessen. Der Neubau dient auch als Verbindungsgang zwischen Schule und Kindergarten, die damit noch enger zusammenwachsen. Zudem wurden die Waschräume saniert und neu eingerichtet sowie mit einem Behinderten-WC versehen, der Personalraum wurde vergrößert, es gab neue Bodenbeläge und Decken sowie eine verbesserte Innenraumgestaltung.

In der Grundschule wurde die Verwaltung in das ehemalige Lehrerwohnhaus verlegt, im ehemaligen Verwaltungsakt ist jetzt der Küchenbereich für den Mensabetrieb. Die Nutzfläche von Kindergarten und Schule wurde somit um 160 auf nunmehr 1660 Quadratmeter vergrößert.

Landrat Dr. Jürgen Pföhler, der für sich beanspruchte, für das schöne Wetter zur Mensa-Einweihung gesorgt zu haben, betonte in seiner Ansprache: „Heute ist auch ein großer Tag aus Sicht des Kreises Ahrweiler, denn das Bildungsangebot wird weiter verbessert – ein Standortfaktor, der immer wichtiger wird.“

Im Kreis Ahrweiler müsse niemand auf einen Kindergartenplatz warten, wie das im Nachbarland Nordrhein-Westfalen häufig der Fall sei. Zum zweiten Mal sei es in der Grafschaft gelungen, eine gemeinsame Mensa für Kindergarten und Grundschule als verbindendes Element zu errichten, denn auch in Ringen sei das schon erfolgreich praktiziert worden.

Doch nicht nur in Gebäude allein investiere der Kreis, sondern auch in das Personal. In dieser Hinsicht seien Kindergarten und Grundschule Gelsdorf gut aufgestellt. „Die Kinder werden hier hervorragend betreut, und das ist das Allerwichtigste“, stellte der Landrat fest.


Tolles Team, tolle Elternschaft und tolle Kinder


Das bestätigte auch Kemnitzer: „Hinter den Mauern wird man hier positiv überrascht von einem tollen Team, einer tollen Elternschaft und tollen Kindern.“

Als sie vor sechs Jahren die Stelle in Gelsdorf angetreten habe, habe sie sich die jetzige Entwicklung nicht träumen lassen, dankte sie allen Beteiligten, nicht zuletzt dem Förderverein, für ihre Unterstützung. Wie Architekt Manfred Dünker die Vision von Bürgermeister Juchem baulich umgesetzt habe, könne sich wirklich sehen lassen.

Und das ganze Team habe sich während der Bauphase durch Flexibilität, Improvisationstalent und Belastbarkeit ausgezeichnet, lobte Kemnitzer.

Das Ergebnis sei eine für die Bedürfnisse der Kinder und der Familien optimierte Kindertagesstätte. Jetzt fehle nur noch ein Snoezelen-Entspannungsraum zum vollständigen Glück. Den wünschte sich auch Schulleiterin Schroerlücke für die Grundschule, der Raum über dem Verwaltungsakt im alten Lehrergebäude wäre dafür ideal, fand sie. Eine eigene Turnhalle, die auch als Aula genutzt werden könne, stehe ebenfalls auf der Wunschliste, denn jetzt müsse man täglich weite Strecken fahren, um den Sportunterricht durchzuführen.


„Alexander, mach sie nass!“


Zum Schluss segnete der katholische Pfarrer Alexander Burg die neuen Gebäude und ihre Benutzer feierlich ein, nachdem sein evangelischer Amtskollege Thomas Rheindorf ihn zuvor scherzhaft angespornt hatte: „Alexander, mach sie nass!“ Rheindorf fand, dass nicht nur die Gebäude saniert worden seien, sondern auch die Fugen der Gesellschaft: „Schule und Kindergarten sind miteinander verbunden, das erfordert Rücksichtnahme, Solidarität und Achtsamkeit von allen Beteiligten – gesellschaftliche Werte, die hier vorbildlich gelebt und gelernt werden können.“

JOST

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