Prozessauftakt zu den Misshandlungsvorwürfen in der Kita Antweiler

Ex-Erzieherinnen schweigen zu den Tatvorwürfen

Ex-Erzieherinnen schweigen zu den Tatvorwürfen

Die vier angeklagten Ex-Erzieherinnen der Kita Antweiler und ihre Anwälte beim Prozessauftakt im Landgericht Koblenz. Foto: UBU

08.05.2018 - 14:33

Koblenz/Antweiler. Lange haben betroffene Eltern auf den Prozess gewartet, der heute vor dem Landgericht Koblenz begann. Denn die mutmaßlichen Vorkommnisse in der Kindertagesstätte „Regenbogen“ in Antweiler liegen bereits fünf Jahre zurück. Die vier angeklagten Ex-Erzieherinnen, die ihre Schützlinge misshandelt und eingesperrt haben sollen, schwiegen zu den Tatvorwürfen. Nur eine Verteidigerin, Sandra Karduck, wies die Vorwürfe gegen ihre Mandantin entschieden zurück. Die Anwältin sprach von einer „Hexenjagd“, die eine bestimmte Person losgetreten habe. Dabei bezog sich die Anwältin vermutlich auf eine Mutter betroffener Kinder. Sie betonte, dass es sich bei diesem Prozess um ein hochemotionales Verfahren handele, indem Angaben gemacht würden, die so nicht geschehen seien. Zudem verwies sie auf frühere, ähnliche Verfahren wegen Kindesmisshandlung, die mit Freisprüchen geendet hätten. Staatsanwältin Daniela Knoop-Kosin warf drei der Angeklagten Misshandlungen zwischen Februar 2012 und November 2013 vor. Die vierte Angeklagte habe von den Taten gewusst und sie nicht verhindert. Knoop-Kosin listete Misshandlung von Schutzbefohlenen, Freiheitsberaubung und Nötigung in insgesamt 15 Fällen auf. Die Erzieherinnen sollen Kinder, die ihre Mahlzeiten nicht oder nicht vollständig gegessen oder ausgespukt haben, in viel zu kleine Hochstühle gequetscht, an den Stuhl gefesselt oder durch sonstige körperliche Gewalt dazu gezwungen haben, das ausgespuckte Essen erneut in den Mund zu nehmen und hinunterzuschlucken. Unruhigen Kindern sollen sie den Mund zugeklebt, sie gefesselt und in abgedunkelte Räume gesperrt haben. Da die vier Angeklagten im Alter von heute 31, 34, 48 und 55 Jahren, schwiegen, dauerte der Prozessauftakt nur eine halbe Stunde. -UBU-


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14.05.2018 15:36 Uhr
Ingrid Kubis

Leider kommen Gewalttaten in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe des Öfteren vor.
Meistens werden schon beim Gespräch mit der Leitung die berechtigten Vorwürfe im Keim erstickt.
Der Träger der Einrichtung wird auch nicht tätig, weil es sich hier um seine Angestellten handelt.

Die übergeordnete Behörde, das Landesjugendamt, hilft offensichtlich gerne, wie die Vergangenheit gezeigt hat, befreundeten Kollegen und schon werden solche schlimmen Schand-Taten gerechtfertigt.

Die zahlreichen Gewalttaten an Schutzbefohlenen werden unverschämter Weise immer wieder als "irritierende" oder "tragische" Einzelfälle deklariert.

Außerdem werden eine Aufklärung und ein offener Umgang mit Fehlern, die von Fachkräften ausgehen, als Wettbewerbsnachteil gesehen und daher schnellstens vertuscht.

Es gibt tatsächlich flächendeckend Aufklärungsbarrieren, das zeigen zahlreiche Fälle, die mittlerweile öffentlich wurden.

Sehen wir nur die schrecklichen Taten in den Educon-Einrichtungen in Hilden, die furchtbaren Taten, die behinderten Kindern im „Blackbox-Heim" in Bayern angetan wurden, der Unmut über Kita-Mobiliar in Simmerath usw. usw.

Immer wieder und überall werden unfähige, überforderte und auch bequeme Angestellte geschützt und die berechtigten Vorwürfe bis in die landespolitischen Ebenen bestritten.

Wer schützt unsere Kinder?

Hochachtung der engagierten Mutter, die das verstörende System in Frage gestellt hat und sich für alle unsere Kinder einsetzt!!!



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