Treffen der Fachkräfte - Allianz Mayen

Fachkräfte sind und bleiben „Mangelware“

Fachkräfte sind
und bleiben „Mangelware“

Dr. Oliver Koppel verschaffte einen Überblick über die derzeitige Lage: Fachkräfte und Azubis im MINT - Bereich sind gefragter denn je.Foto: SOT

17.02.2020 - 10:57

Mayen. Das diesjährige Fachkräfteforum der Fachkräfte - Allianz Mayen fand in den Räumlichkeiten der Albert - Schweitzer Realschule plus statt. Arbeitsmarktexperte Dr. Oliver Koppel vom Institut der Deutschen Wirtschaft Köln war als Experte hierzu geladen und verschaffte den Anwesenden einen Überblick über die derzeitige, einigermaßen besorgniserregende Lage. Der Fachkräftemangel in den sogenannten „MINT“ - Bereichen stelle auch in noch in naher Zukunft ein großes Konjunkturrisiko dar. „MINT“ steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik - Bereiche, für die sich junge Frauen generell weniger erwärmen können als Männer. Zahlreiche Bemühungen in den vergangenen Jahren, auch die Mädchen für „MINT - Berufe“ zu begeistern, zeigten verhältnismäßig wenig Erfolg. Vor dem Hintergrund ist allerdings interessant, dass der Studiengang „Umwelttechnik“ zahlreiche Abiturientinnen anspricht. Der Experte vermutet, dass es gerade in diesen Zeiten an der Verknüpfung mit einer Sinnhaftigkeit liege, die die Frauen hier bewege. Inzwischen gibt es einige Programme, die Menschen mit Sprach- oder Lernschwierigkeiten in die Qualifikation helfen und deren Eintritt ins Arbeitsleben erleichtern - und die gescheiterte Studenten in die Arbeitswelt abzuholen wissen. Die Migration verschafft ebenfalls etwas Erleichterung, wenn auch nicht in dem erhofften Ausmaß. Aktuellen Beobachtungen nach zu urteilen, brächten Migranten, die gezielt wegen eines Jobs nach Deutschland kommen, dem hiesigen Arbeitsmarkt mehr Erleichterung als der allgemeine Flüchtlingszustrom, so Koppel.


MINT-Bereich gewinnt im Vergleich deutlich


Argumente für junge Menschen, sich für einen MINT - Ausbildungsberuf zu entscheiden sind schlagkräftig: Erwerbstätige, die einen erfolgreichen Abschluss in diesem Bereich vorzuweisen haben, verdienen in der Regel mehr als beispielsweise in Lohn und Brot stehende Menschen mit dem Abschluss eines geisteswissenschaftlichen Studiums. Zudem sind MINT- Ausbildungsberufe in Industrie und Handwerk deutlich weniger von künftiger Arbeitsplatzunsicherheit bedroht, als Dienstleistungsberufe und bieten immense Chancen für Bildungsaufstieg und Weiterqualifizierung. „Dabei weisen sie geringere soziale Barrieren auf, als die meisten anderen Berufe, was Sprache, Kulturkenntnisse und den Habitus betrifft“, so Koppel. Absolventen seien bereits heute sehr gefragt und die Nachfrage werde durch Demografie und die kommenden gesellschaftlichen Herausforderungen weiter steigen. Eine Bewerbung in den Bereichen Mechatronik, Energie und den Elektroberufen ist derzeit nicht nur besonders erfolgsvorsprechend - hier wird auch gut bezahlt, dicht gefolgt von dem Bereich Metallerzeugung und der Metallbaubranche. Auf Platz drei des Rankings der bestbezahlten MINT - Berufe befinden sich derzeit die Bereiche Kunststoff-, Holzherstellung und - verarbeitung. Die geringsten Nachwuchssorgen haben aktuell Schutz-, Sicherheits- und Überwachungsberufe, sowie darstellende und unterhaltende, Textil- und Lederberufe.

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