Erfolgsgeschichte des Ransbach-Baumbacher Karnevalsvereins begann vor 40 Jahren

„Fassenacht erst Freu(n)de macht,wenn Blau-Gold tanzt, singt und lacht“

„Fassenacht erst Freu(n)de macht,
wenn Blau-Gold tanzt, singt und lacht“

Die Karnevalsfreunde Blau-Gold sind eine große Gemeinschaft. privat

„Fassenacht erst Freu(n)de macht,
wenn Blau-Gold tanzt, singt und lacht“

Am Zug darf jedes Mitglied mitgehen: Es entsteht eine riesige Laufgruppe.

„Fassenacht erst Freu(n)de macht,
wenn Blau-Gold tanzt, singt und lacht“

Die Funken begeistern jedes Jahr auf der großen Bühne der Stadthalle.

Ransbach-Baumbach. Es ist nun genau 40 Jahre her, dass sich vier Karnevalsbegeisterte zusammen gesetzt haben und den Verein „Karnevalsfreunde Blau Gold“ gegründet haben. In Zusammenarbeit mit der Chorgemeinschaft fand bereits ein Jahr später die erste Sitzung an Karnevalssamstag 1977 in der Turnhalle Baumbach statt. Aufgrund anfänglicher Schwierigkeiten halfen Höhr-Grenzhausen und Ebernhahn dem doch noch recht mitgliederschwachen Verein, die nächsten Sitzungen zu gestalten und zu bewerben. Das närrische Treiben konnte richtig losgehen, als der erste „Kräutscheskönig“ 1989 gekrönt wurde. Passend dazu wurde die neue Stadthalle fertiggestellt und die Sitzungen fanden von nun an dort statt. Das „2x11“-jährige Jubiläum des Vereins wurde als Anlass genommen, um nach 45 Jahren wieder einen Karnevalsumzug von „Boomisch no Raasbisch“ zu veranstalten. Ab diesem Jahr fand der Zug alljährlich statt, nur die Strecke und die Wagennummern schrumpften über die Jahre ein wenig. Viele Traditionen wurden mit der Zeit aufgenommen und noch heute vollzogen. Eine wichtige ist die Rathausstürmung an Schwerdonnerstag. 2003 wurde die erste Zugplakette eingeführt. Darauf zu erkennen war der Marktplatz von Ransbach. In den letzten Jahren hatten viele Gebäude Ransbach-Baumbachs die Ehre, Modell für die Zugplakette zu werden, mit der der Verein einige Kosten des Wurfmaterials finanziert und die die Eintrittskarte zur Afterzugparty darstellt.

Ein Verein im Wandel

Inzwischen sind aus den vier Gründern 400 Mitglieder geworden, die sich alle in irgendeiner Form beteiligen. Sei es das aktive Mitwirken in einer der sieben bis acht Tanzgruppen, das Organisieren der Veranstaltungen im Vorstand, die handwerkliche und biervernichtende Kunst der Kwätschegarde oder die passive und finanzielle Unterstützung. Aus einer Sitzung sind drei geworden, zusätzlich zur Proklamation des Kräutscheskönigs. Die frühere Trockensitzung, bei der Speis und Trank selbst mitgebracht werden mussten, ist vor zwei Jahren der Biergartensitzung gewichen, die sich dadurch auszeichnet, dass Getränke dort sehr günstig zu ersteigern sind und das Essen immer noch von zu Hause mitgebracht werden muss. Auf die Biergartensitzung samstags vor Karneval folgt der Kinderkostümball sonntags. Hier können die Kleinsten des Vereins und der Stadt zeigen, wie toll sie sich verkleiden können und auf der Bühne ihre tänzerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Kräutscheskönig mit Gefolge, Vorstand, Funken, Kwätschegarde und alle Interessierten gehen an Schwerdonnerstag und Freitag immer „on Tour“. Sämtliche Lokalitäten, Banken, Kindergärten und Grundschule werden besucht. Die große Sitzung, mit der vor 39 Jahren alles begann, nennt sich nun „Blau-Gold-Sitzung“ und ist die meistbesuchte Sitzung in Ransbach-Baumbach. Hier zeigen Tänzerinnen und Tänzer, Büttenredner und der König ein letztes Mal ihr Können und lassen sich von den beeindruckten Zuschauern feiern. Da ist es auch kein Wunder, dass es beim abschließenden Blau-Gold-Lied immer etwas emotionaler hergeht.

Doch Karneval ist samstags nicht vorbei. Sonntags fahren die Blau-Goldenen nach Höhr-Grenzhausen, um das einheitliche Zugkostüm und die selbst gebauten Wagen zu präsentieren. Danach geht es in Ransbach-Baumbach mit der „Afterzug-Party“ weiter. Abschließend findet dienstagabends das traditionelle Heringsessen statt, bei dem die fünfte Jahreszeit gemeinsam beendet wird.

Tanznachwuchs ist gesichert

An Tanzgruppen mangelt es in diesem Verein nicht. Angefangen bei den Minis über die Youngsters bis hin zur Erwachsenengruppe ist für jedes Alter etwas an Showtanz dabei. 2013 formierte sich eine Gruppe, die noch ganz groß werden sollte: „Passion“. Mit dem Motto „It’s not only dance, it’s Passion“ tanzten sie sich Jahr für Jahr in die Herzen des Publikums und der Jury auf einigen Turnieren. Mit dem ersten Sieg für die Gruppe in Helferskirchen sollte es kein Stoppen mehr geben. Die Themen der Tänze steigerten sich, die Kostüme wurden professioneller und die Schritte anspruchsvoller. Die Erfahrung mit Turnieren nahm zu, sodass es in diesem Jahr zu einem eigenen Showtanzturnier kommen konnte. Die große Bühne der Stadthalle Ransbach-Baumbach war die perfekte Location, um zahlreiche andere Tanzgruppen einzuladen und das wahr werden zu lassen, wovon sie schon so lange träumten.

Für wen Showtanz nichts ist, der findet zwei Gardegruppen: Die Funken und seit wenigen Jahren auch eine Juniorgarde, die jüngere Mädchen auf die große Garde vorbereiten soll. Auch die Männer kommen auf ihre Kosten im vereinseigenen Männerballett „Mozzarellos“. Besonders diese Gruppe sorgt an den Sitzungen für allgemeine Heiterkeit im Publikum.

Ein anderer wichtiger Part, der unverzichtbar ist für den Verein, ist die Kwätschegarde. Sie besteht aus Jungen und Männern verschiedenen Alters, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, dass hinter den Kulissen alles läuft. Sie sind für den Wagenbau, den Auf- und Abbau Bühnenutensilien und die Sicherheit der Kinder am Zug zuständig. Nebenbei beherrschen die Jungs das „Beineschmeißen“ auch ganz gut. Nur wenige bekommen mit, welche Arbeit die Truppe leistet.

„4x11“ Jahre

Mit vier Leuten angefangen - mit über 400 wird bald das „4x11“-jährige Jubiläum stattfinden. Ein Verein, eine Geschichte, viele Traditionen und noch mehr Menschen. Und jedes Jahr aufs Neue wird den Ransbach-Baumbachern klar: „Fassenacht erst Freu(n)de macht, wenn Blau-Gold tanzt, singt und lacht.“