NABU Mayen und Umgebung zeichnet Lindenbaum-Grundschule aus

Gebäudebrüter beim Nestbau unterstützen

Die Schülerinnen und Schüler können bei dem Projekt viel lernen

08.08.2019 - 11:58

Mayen/St. Sebastian. Der NABU Mayen und Umgebung zeichnet die Lindenbaum-Grundschule in St. Sebastian für ihren besonderen Einsatz im Artenschutz aus. Seit einigen Jahren wird die Lindenbaum-Grundschule nun schon ein ums andere Frühjahr von Mauerseglern besucht. Die Schülerinnen und Schüler hatten hier mithilfe des Fördervereins Nisthilfen installiert, um den selten gewordenen Zugvögeln unter die Flügel zu greifen und hautnah ein Gespür für die lebendige Natur zu erlangen. Über eine Nestkamera kann das Brutgeschehen auf einen Monitor im Schulgebäude übertragen und live verfolgt werden. „Es ist vorbildlich, wenn bereits in der Schule das Interesse für Natur und Umwelt geweckt werden kann. Schulen sind auch für das Naturverständnis wichtige Bildungsorte, hier kann ein Grundstein für Interesse an der Thematik gefördert werden“, erklärt Jörg Mittler, Vorsitzender des NABU Mayen und Umgebung. Das Konzept der „Mauerseglerschule“ versucht so, die spannende Welt der Naturprozesse nachhaltig an Schulen zu vermitteln. Markus Reif vom Förderverein der Grundschule hatte das Projekt seinerzeit initiiert und wandte sich an den NABU, der das Projekt jetzt auszeichnet.


Der Mauersegler


Mit akrobatischen Sturzflügen und schrillen Rufen jagen Mauersegler durch die Häuserschluchten der Städte und um Kirchtürme. Dabei erreichen sie Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h und gehören damit zu den schnellsten Vögeln überhaupt. Wie kein anderer Vogel ist der Mauersegler perfekt an das Leben in der Luft angepasst, wo er einen Großteil seines Lebens verbringt.

„Die Jagd auf Insekten, die Wasseraufnahme, Balz und Paarung, selbst der Schlaf finden im Flug statt. Lediglich für das Brutgeschäft braucht der Segler festen Boden unter den Füßen“, stellt Jörg Mittler respektvoll fest. „Wie Schwalben sind auch Mauersegler gute Meteorologen. Fliegen sie tief, ist schlechtes Wetter zu erwarten, fliegen sie hoch in der Luft, ist eine Schönwetterperiode wahrscheinlich“, ergänzt Markus Reif als aufmerksamer Beobachter. Der Grund dafür liegt in den sich ändernden Wind- und Luftdruckverhältnissen. Mauersegler ernähren sich von fliegenden Insekten und Luftplankton – dazu gehören Pflanzensamen und kleine Tierchen, die nicht selbst fliegen können, sondern sich von Wind und Thermik treiben lassen. „Bei einer Hochdruckwetterlage wird das Luftplankton durch die aufsteigende Luft in höhere Schichten getragen. Schwalben und Mauersegler folgen.“


Schülerinnen und Schüler beobachten die Jungvögel


Ausgeflogen aus den Nistkästen der Grundschule sind zwischenzeitlich drei junge Mauersegler. Sie ziehen nun in ausgiebigen Luftmanövern um die Häuser des Örtchens am Rhein, bevor sie dann Anfang August gemeinsam mit den Altvögeln die Rückreise in den Süden antreten werden. „Dabei herrschte vor den Ferien noch einmal Aufregung unter den Kindern, als sie einen verletzten Mauersegler auf dem Schulhof fanden“, berichtet Schulleiterin Judith Oster, die ihn nach einer kurzen notfallmäßigen Versorgung in die Wildvogelpflegestation nach Kirchwald brachte. Und sie fährt fort: „Dort konnte der gebrochene Flügel von einem Tierarzt behandelt werden und wir hoffen sehr, dass auch dieser Mauersegler die Rückreise rechtzeitig antreten kann.“


Die Tiere benötigen Nisthilfen


Durch den Bau von immer mehr „glatten“ Hausfassaden verliert der Mauersegler zunehmend seine Lebensräume. Der NABU bittet daher alle Stadtbewohner und Architekten, schon bei Neubau oder Renovierung an die „gefiederten Kunstflieger“ zu denken und Mauersegler-Niststeine einzubauen. Spezielle Nisthilfen können auch nachträglich angebracht werden und sind im Fachhandel erhältlich. Geeignete Baupläne zum Basteln von Nistmöglichkeiten stehen auf der Homepage des NABU unter www.nabu-mayen.de/mauersegler zum Abruf bereit. Unter bestimmten Voraussetzungen lassen sich Mauersegler so effektiv und gezielt an Gebäuden ansiedeln. Besonders im städtischen Umfeld ist binnen ein bis zwei Jahren nach Anlockbeginn mit hoher Wahrscheinlichkeit mit der ersten Brut zu rechnen. Hat sich ein erstes Paar niedergelassen, so ist das meistens der Beginn eines kontinuierlichen Kolonieaufbaus. Die extreme Brutplatztreue von Mauerseglern bietet schon im frühen Stadium der Kolonie gute Möglichkeiten zur Beobachtung durch Infrarotkameras inklusive integriertem Mikrofon und Monitor.

Wer nähere Informationen zu Nisthilfen und Erhaltung unserer heimischen Schwalben erhalten möchte, kann sich gerne an den NABU Mayen und Umgebung oder vor Ort an Markus Reif vom Förderverein der Lindenbaum-Grundschule wenden.

Pressemitteilung der

NABU-Gruppe Mayen und

Umgebung des

Naturschutzbundes Deutschland

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