In Zeiten vom Jahrhunderthochwasser im Ahrtal:

Gelebter Katzenschutz

27.07.2021 - 10:05

Region. Was aktuell die vielen Ehrenamtlichen der Katzenschutzfreunde Rhein-Ahr-Eifel e.V. leisten, reiht sich nahtlos in den riesengroßen Zusammenhalt der Menschen aus dem Kreis Ahrweiler ein. Nahezu rund um die Uhr sind unsere Helfer im Einsatz, um gefundene oder verletzte Tiere entgegenzunehmen.

„In Zeiten von größter Not versuchen wir den Menschen, die zum Teil alles verloren haben, einen kleinen Teil Hoffnung zurückzugeben, indem wir Mensch und Katze wieder zusammenführen“, so die Katzenschutzfreunde.

Die ehrenamtlichen Helfer, zum Teil in der Familie selber vom Hochwasser betroffen, haben einen Tag nach der gefühlten“ Neun-Meter Welle“, die sich ihren Weg durchs Ahrtal bahnte, mit ihrer Arbeit begonnen. Die Drähte der vereinseigenen Hotline glühen Tag und Nacht.

„Wir nehmen gefundene Katzen entgegen, holen sie sogar im Katastrophengebiet selber ab - wenn möglich, mit dem Auto aber auch oft zu Fuß oder mit dem Fahrrad - nach einem Hilferuf auch mal um 3 Uhr nachts und bringen sie in unserem Katzenhaus in Schalkenbach oder bei Pflegestellen unter. Mit Lebendfallen, frischem Trinkwasser, Futter und Chiplesegerät bewaffnet organisieren wir uns unter der Leitung von Andrea Brezina und Evelyn Stieber“, so die Katzenschutzfreunde.

Der ebenso große Einsatz von vielen Ehrenamtlern und Helfern in den Gebieten Bad Neuenahr, Ahrweiler, Walporzheim, Dernau, Ahrbrück, Sinzig oder Heimersheim, um gesichtete Katzen einzufangen, zu identifizieren und sie ihrem suchenden Besitzer zurückzubringen. Über die Vereinshomepage www.katzenschutzfreunde.de und die sozialen Medien werden Fotos der vermissten und gefundenen Katzen veröffentlicht und verbreiten sich dort durch Hilfe vieler Tierfreunde rasend schnell. Es konnten bis dato 20 Katzen aus dem vom Hochwasser betroffenen Gebieten durch die Katzenschutzfreunde gerettet werden und es sollen, wenn es nach den Ehrenamtlern geht, noch viel mehr werden. 18 Katzen konnten bisher mithilfe von sozialen Medien und der vereinseigenen Homepage ihrem Besitzer zugeordnet werden, zwei Katzen suchen noch ihre bisherigen Dosenöffner. Die meisten Katzen werden noch für einige Zeit im Katzenhaus oder in Pflegestellen durch Ehrenamtliche gepäppelt und betreut bis die vom Schicksal gebeutelten Besitzer die Möglichkeit haben, diese wieder zu sich zu holen.

Aber das Wissen, dass es ihrem Vierbeiner gut geht, bringt den Menschen einen kleinen Hoffnungsschimmer. Dementsprechend sind der Eifer und das Engagement, mit denen die ehrenamtlichen Helfer ausströmen und sich weiter darum bemühen, Katzenleben zu retten, nach wie vor ungebrochen. Aktuell zumeist mit dicken Augenringen und Erschöpfungsanzeichen - immerhin sind die Helfer seit dem 15.07.2021 Tag und Nacht unablässig im Einsatz - aber immer mit der Hoffnung im Herzen, noch lebende Tiere zu finden und diese mit ihrem Besitzer wieder vereinen zu können. Um den Menschen und Tieren, die so viel verloren haben, wenigstens etwas zurückgeben zu können. Denn wie die Tage so oft im Tierschutz zitiert wird: „Hinter jedem Fell steht mindestens ein Mensch“.

„Wir sind überwältigt von der großen Anteilnahme aus allen Ecken Deutschlands, die uns über die sozialen Medien ereilen. Innerhalb kürzester Zeit fanden sich über 120 vorübergehende Pflegestellen, die bereit waren, traumatisierte Katzen bei sich aufzunehmen und zu betreuen, bis der Besitzer diese wieder in die Arme schließen kann. Die große Spendenbereitschaft von Geld und Sachspenden, wie Futter, Streu, Medikamente, Lebendfallen und sogar Chiplesegeräten erleichtert die Arbeit unseres Vereins ungemein“, so die Katzenschutzfreunde.

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