Projekt des Caritasverbands Koblenz
Gemeinsam unterwegs im Welterbe
Flüchtlinge und Willkommenspaten wanderten auf dem Rheinsteig
Koblenz. Mitte 2014 startete der Caritasverband Koblenz mit dem Projekt Willkommenspatenschaften für Flüchtlinge. „Das Engagement unserer ehrenamtlichen Paten ist überwältigend“, sagt Projektleiterin Helga Baron. „Von einer Patenschaft profitieren beide Seiten. Sie bietet die Chance, mit- und voneinander zu lernen und Verschiedenheit als Bereicherung zu erfahren.“
Kürzlich machte sich eine 13-köpfige Wandergruppe auf den Weg über den Rheinsteig von Kaub nach Lorch. Zunächst ging es mit dem Zug von Koblenz nach Kaub. Vom dortigen Bahnhof stand gleich ein Anstieg auf dem Programm. Auf der Höhe wurden die neun syrischen und vier deutschen Wanderfreunde mit einem herrlichen Ausblick über das Mittelrheintal belohnt. Nach rund vier Kilometern ließen sich die motivierten Naturliebhaber zu einem ersten Picknick nieder, unmittelbar an der Landesgrenze zu Hessen. Es war erstaunlich, welche Köstlichkeiten in den Rucksäcken an Verpflegung mitgebracht wurden. Frisch gestärkt ging es in den „Freistaat Flaschenhals“, einen schmalen Landstrich, der aufgrund eines Berechnungsfehlers der Alliierten nach dem Ersten Weltkrieg für vier Jahre unbesetzt blieb.
Bei frühlingshaften Temperaturen freuten sich die Flüchtlinge und Willkommenspaten über beeindruckende Landschaften und Naturerlebnisse, unter anderem den Aussichtspunkt Wirbelay, die Lorcher Werthinseln oder Burg Hoheneck. Der Abstieg hinter der Burgruine Nollig war nicht so einfach, wurde aber von allen mit gemeinschaftlicher Unterstützung gemeistert. Wieder in Kaub angekommen, besichtigte die Gruppe die Kirche St. Martin mit ihrem bekannten Holzaltar aus dem 15. Jahrhundert. Zum Abschluss belohnten sich die fleißigen Wanderfreunde mit einem leckeren Kaffee, bevor es wieder mit dem Zug in Richtung Koblenz ging.
„Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern. Es war ein schöner Tag in Gemeinschaft mit tollen Gesprächen“, strahlte Willkommenspate Manfred Beuth, der gemeinsam mit dem Syrer Khaled Zebak gleich mit den Planungen für die nächste Wanderung begann.
