Gottesdienst für verstorbene Kinder
Bad Breisig. Ein tief bewegender Gottesdienst fand am zweiten Sonntag im Dezember in der evangelischen Kirche, Bad Breisig statt. Er war den Kindern gewidmet, die viel zu früh gegangen sind. Unter dem Thema „Lichtblicke für trauernde Eltern“ entstand ein Raum für Trauer, Erinnerung, Trost und Hoffnung.
Zentrales Symbol des Gottesdienstes war ein Baum, mit einem abgeschnittenen Ast. Dieser machte sichtbar, was der Tod eines Kindes bedeutet: Ein Teil wird genommen, ein Bruch entsteht, der Schmerz bleibt. Nichts ist mehr so, wie es einmal war. Und doch – der Baum steht weiter. Er wächst. Er trägt Narben, aber er lebt.
Diese Hoffnung griff Pfarrer Frank Werner in seiner Predigt auf. Eindrücklich veranschaulichte er, dass selbst aus dem, was tot erscheint, Neues entstehen kann. Er zeigte einen Engel aus Treibholz – Holz, das abgestorben, vom Wasser gezeichnet, scheinbar wertlos war. Und doch: In neuer Form wurde es zu einem starken Symbol. Ein Zeichen dafür, dass aus Leid Trost wachsen kann, dass aus Zerbrochenem Hoffnung entstehen darf.
Totes Holz bekommt eine neue Bedeutung – so wie auch das Leben nach einem unermesslichen Verlust eine neue, andere Form finden kann.
Der Gottesdienst hat gezeigt: Der Schmerz bleibt. Aber auch die Liebe bleibt. Und manchmal – ganz leise – schenken Lichtblicke neue Kraft.
Der Baum im Altarraum wurde geschmückt mit Blättern, auf denen die Namen der verstorbenen Kinder stehen. Jedes Blatt ein Zeichen der Erinnerung, der Liebe und der Verbundenheit. Dieser Baum steht nun in der Kirche Maria Himmelfahrt in Bad Breisig – als sichtbarer Ort des Gedenkens und der Hoffnung. Alle, die ein Blatt hinzufügen möchten, sind herzlich eingeladen.
„Lichtblicke in der Trauer“ – so lautet der neue Name des Vereins der aus dem Verein „Verwaiste Eltern Rhein-Ahr-Eifel e. V“ entstanden ist.
Kontakt: Josefine.bonn@bgv-trier.de
