Allgemeine Berichte | 04.10.2024

Neuwieder Reisegruppe vom AK Palästina reist nach Hebron

Gratulation zum alternativen Friedensnobelpreis

Issa Amro (links).  Foto: Wolfgang Rahn

Neuwied. Issa Amro von der gewaltfreien Protestbewegung Youth Against Settlements hat für sein gewaltfreies Engagement in Palästina den alternativen Friedensnobelpreis erhalten. Im vergangenen Jahr hatte der Arbeitskreis Palästina eine Reise nach Palästina organisiert, auf der sie Issa Amro in Hebron kennenlernten.

Er gehört zu den Gründern der Bewegung Youth Against Settlements, die mit gewaltfreien Mitteln gegen die Besatzung Israels im Westjordanland kämpft. Auf der Reise hatte Issa Amro hat die Neuwieder Gruppe durch seine Heimatstadt Hebron geführt. Einzelne Gebiete durfte er nicht mit der Gruppe gehen, weil die israelischen Militärs ihm als Palästinenser den Zugang „aus Sicherheitsgründen“ nicht erlaubten. „Hebron ist die Hauptstadt der Apartheid in der Welt“, sagte er bitter. Das seien Worte, die in Deutschland als antisemitisch gedeutet würden, und deshalb werde er nicht mehr nach Deutschland zu Vorträgen und Gesprächsabenden eingeladen. Als die Neuwieder Reisegruppe in Hebron im Haus von ‚Youth Against Settlements‘ angekommen war, wurde sie Zeuge, wie junge fanatisierte ultraorthodoxe Juden Steine auf das Gelände der Organisation warfen. Issa Amro musste eingreifen, um zu deeskalieren, berichtet der Sprecher des AK Palästina Josef Freise, und er ergänzt: „Wir haben Issa Amro gratuliert.

Er steht für die Ablehnung und Überwindung jeglicher Gewalt, komme sie von der israelischen Armee, der Hamas, der Hisbollah oder vom Iran. Menschen wie ihn zu unterstützen, ist etwas, was wir in der schlimmen derzeitigen Situation tun können.“

Issa Amro (links). Foto: Wolfgang Rahn

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05.10.202406:34 Uhr
Amir Samed

Wer erfahren möchte, wie verzweifelt und enttäuscht viele Juden seit dem 07. Oktober 2023 auch in Deutschland sind, tut gut daran, eine der wenigen pro-israelischen Kundgebungen zu besuchen. Es handelt sich dabei um echte pazifistische Veranstaltungen, auf denen nicht Rache, Eskalation und Vernichtung gefordert werden, sondern ein Ende der Geiselnahme, des dauernden Raketenbeschusses und der ständigen israelfeindlichen Agitation. Anders als bei vielen pro-palästinensische Demonstrationen ist der Ton hier nicht laut, aggressiv und hetzerisch, sondern fassungslos und flehend. Es hat den Anschein, dass der deutsche Staat, dem die Sicherheit Israels doch angeblich als Staatsräson, hier ebenso versagt hat wie die deutsche Gesellschaft, die so stolz darauf ist „die Lehren der Vergangenheit“ gezogen und in eine „wehrhafte Demokratie“ aufgebaut zu haben.

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