Nach dem verheerenden Hochwasser in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli und vielen Flutopfern in Dernau:

Heftige Kritik an Land und Landrat

Heftige Kritik an Land und Landrat

Der Unrat stapelt sich immer noch am Wegesrand.Fotos: WITE

Heftige Kritik an Land und Landrat

Die Bundeswehr rückt mit schwerem Gerät an.

Heftige Kritik an Land und Landrat

Viele Landwirte helfen mit ihren Traktoren.

Ahrtal/Dernau. Nach dem verheerenden Hochwasser in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli und vielen Flutopfern gibt es in Dernau heftige Kritik an Land und Landrat. Gemeinderatsmitglied Marco Kriechel, der mit einigen Freunden den Nachbarort Rech mit Wasser versorgt: „Das Problem war die KATWARN von offizieller Seite. Diese deutschlandweite Katastrophenschutzmeldung hatte die Verantwortung, und hat versagt.“ Und dieses Versagen könne man nicht auf die örtlichen Feuerwehren verschieben. Und Hans-Georg Holzem bestätigt diese Vorwürfe. „Es gab reichlich Helferinnen und Helfer, aber die Koordination hat versagt,‘‘ so der Dernauer gegenüber Blick Aktuell. Auch hätten Polizei und Hilfskräfte wohl über kein Kartenmaterial und weitere Informationen verfügt. Und Bundeswehr und THW hätten mutmaßlich länger auf einen Einsatzbefehl warten müssen. „Die Leute hier sind stinksauer“, so Holzem abschließend. Hingegen hat sich die Altenahrer Verbandsbürgemeisterin, Cornelia Weigand, auch per Boot, ein Bild von der Lage in der Verbandsgemeinde Altenahr gemacht.

Enttäuscht und wütend äußerte sich gegenüber BLICK aktuell auch der erschöpfte Ortsbürgermeister Alfred Sebastian. Das Ganze sei auch nach einer Woche noch eine einzige Katastrophe. Den Leuten gehe es zunehmend schlechter, weil ihr Leid und der Verlust von Hab und Gut sie immer mehr in ein großes Loch fallen ließen. Aber es gebe eine große Hilfsbereitschaft, so Sebastian. Und kritisierte gleichzeitig eine „mangelhafte Polizeiführung.“ Und eine Vorwarnung in Form einer höheren Warnstufe habe nicht stattgefunden. Vom ersten Tag an hat aber die Hilfe funktioniert: Innerhalb des Ortes, den ungemein vielen - vor allem junge - Helferinnen und Helfern aus allen Teilen Deutschlands, sowie vielen Landwirten mit ihren Traktorschaufeln. Wenn diese Räumdienste ihre lange Schicht beendet hatten, arbeiteten acht junge Leute weiter, und schafften den immer mehr zur großen Gesundheitsgefährdung werdenden Müll aus dem Dorf. Und später kam die Hilfe durch viele Organisationen hinzu, etwa durch das Rote Kreuz, eine psycholgische Betreuung, etlichen Feuerwehren, THW sowie zahlreiche Privatinitiativen.