Restauration der Statue vor der Pfarrkirche St. Kunibert

Heimerzheimer Marienstatue Immaculata im neuen Glanz

Heimerzheimer Marienstatue
Immaculata im neuen Glanz

Restauratorin Manuela Prechtel legte besonderen Wert auf die Stabilisierung des Erhaltungszustands. Foto: Rainer Schmitz

24.11.2020 - 15:55

Heimerzheim. Die Marienstatue vor der Pfarrkirche Sankt Kunibert erstrahlt im neuen Glanz. Diese neugotische Figur wurde 1904 von dem Kölner Bildhauer Nikolaus Steinbach erstellt. Steinbachs Werke sind überwiegend im Rheinland zu finden, so z.B. am Kölner Ratsturm. Auch am Dom zu Köln hat er sich während seines dortigen Wirkens verewigt. Diese Heimerzheimer Marienfigur, die nun schon 116 Jahre zwischen Kirche und Pfarrhaus steht, war durch die Witterungseinflüsse stark gezeichnet. Nachdem die Kostenfrage mit dem Erzbistum abgesprochen war, hatte der Kirchenvorstand die Diplom Restauratorin Manuela Prechtel mit den Arbeiten beauftragt. Wie der Künstler Nikolaus Steinbach hatte auch Manuela Prechtel für die Dombauhütte gearbeitete. Dort hatte sie Erfahrungen bei der Bearbeitung des grobkörnigen Oolithischen Kalksteins sammeln können. Bei dieser Restaurierung sollte nicht ein neues glänzendes Erscheinungsbild entstehen, vielmehr war es Manuela Prechtel wichtig, den jetzige Zustand zu stabilisieren. Bei einer biologischen Heißdampftherapie konnte der bewuchs schonend entfernt werden. Mit weiteren aufwendigen Arbeitsschritten wurde der Stein gefestigt und so vor zukünftigen Umwelteinflüssen geschützt.

Der Sandsteinsockel des Kölner Bildhauers A. Muschad zeigt eine Marmortafel mit der Weiheinschrift: „HEILIGE MARIA; OHNE ERBSÜNDE EMPFANGEN BITTE FÜR UNS; DIE WIR UNSERE ZUFLUCHT ZU DIR NEHMEN: 1854 - 1904“. Ein Text, der sich auf ein Dogma von Papst Pius IX am 8. Dez. 1854 bezieht. Da Maria ohne Erbsünde geboren sei, spricht man von der unbefleckten Empfängnis Marias. Papst Pius IX hatte sich mit diesem Dogma an ein Thema gewagt, das zu jener Zeit von den Theologen kontrovers debattiert wurde. Dieser Marien Bildtypus wird auch Mondsichelmadonna bezeichnet. Gekrönt mit dem Sternenkranz steht Maria auf der Mondsichel und der Weltkugel, um die sich eine Schlange als Symbol der Erbsünde und des Bösen windet. Maria setzt ihren rechten Fuß auf den Kopf der Schlange, um zu deuten, dass sie dieses Böse überwunden hat. Diese Art der Darstellung nennt man „Maria Immaculata“. Das Denkmal wurde am 50. Jahrestag der Verkündigung des Dogmas 1904 von Pfarrer Johannes Kesternich eingeweiht. Die Marienverehrung hatte mit ihm einen neuen Schub bekommen. Aber die Zeit brachte viele Veränderungen. Geblieben ist die Marienstatue, die den Überblick auf das Geschehen im Ort hat. Krieg und Frieden, traurige und freudige Ereignisse, Karneval; Sankt Martin; Schützen; Junggesellen; Weihnachten und Ostern. Vielleicht findet sie jetzt auch wieder etwas mehr Beachtung.

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