Allgemeine Berichte | 06.08.2019

Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz ist international aktiv

Hilfe zur Selbsthilfe

50 „Shelter“ zur Unterbringung von Flüchtlingen werden neuer Nutzung zugeführt

50 so genannte „Shelter“ zur Unterbringung von Flüchtlingen werden auf dem AKNZ-Gelände demontiert. Fotos: DU

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Der gute Kontakt zur Region und den hiesigen Medien ist der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) um ihren Leiter Thomas Mitschke sehr wichtig. Diese Tatsache findet auch in Form des regelmäßigen Pressefrühstücks ihren Ausdruck, in dessen Rahmen die AKNZ ihre vielseitige Arbeit beleuchtet. Diesmal legte Thomas Mitschke den Fokus vor allem auf das internationale Engagement der AKNZ. Von den insgesamt 10.000 Teilnehmern, die Jahr für Jahr auf der AKNZ geschult werden, kommen immerhin rund 100 aus dem EU-Ausland. Apropos Ausland: Seit 2012 und noch bis 2023 betreuen die Fachleute der AKNZ ein Zivilschutzprojekt samt Ausbildungsschule in Tunesien sowie in der Ukraine. Hinzu kommt ein bilaterales Projekt in Jordanien, wo vor allem aktive „Hilfe zur Selbsthilfe“ im Vordergrund steht. Immerhin 85 Mitarbeiter gehören dem internationalen Referat der AKNZ an und werden zum Teil auch in die entsprechenden Länder entsendet.

Digitalisierung im Zivilschutz

Ein weiterer Schwerpunkt, dem sich die Akademie widmen möchte, ist der Ausbau der Digitalisierung. So sollen beispielsweise Möglichkeiten geschaffen werden, wie Schulungsteilnehmer Neuerungen oder Updates mittels moderner Endgeräte erlernen können, ohne die AKNZ zu besuchen. Dennoch werden diese Lehr-Optionen die aktive Schulung vor Ort nicht vollständig ersetzen können, wie Thomas Mitschke betonte. Auch in Sachen „Kultur an der Akademie“ geht es in diesem Jahr weiter. So wird es ab dem 18. September im AKNZ-Neubau eine Kunstausstellung der „Are Gilde“ samt Vernissage geben und auch die Projekttage mit Schulen sollen fortgesetzt werden. Veränderungen erlebt derzeit die Umgebung der AKNZ, werden doch die oberhalb der Hauptgebäude während der Flüchtlingskrise im Winter 2015/2016 errichteten 50 „Shelter“ abgebaut. Bis zu 300 Flüchtlinge waren in diesen Sheltern untergebracht, die jetzt einer neuen Nutzung durch die Bundespolizei in St. Augustin zugeführt werden.

Großer Fachkongress im Oktober

Der weltweiten sicherheitspolitischen Entwicklung der letzten Jahre folgend, hat der Bundesminister des Innern im August 2016, korrespondierend mit dem einen Monat zuvor vorgestellten Weißbuch 2016 „Zur Sicherheitspolitik und zur Zukunft der Bundeswehr“, die „Konzeption Zivile Verteidigung“ (KZV) präsentiert. Inzwischen hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die ersten Fachkonzepte zur KZV erstellt und mit den Ländern abgestimmt. Da in einigen Bereichen der Administration, aber auch in Politik und Wirtschaft das Bewusstsein bezüglich der eigenen Aufgaben im Rahmen der zivilen Verteidigung nach den Jahrzehnten gefühlter Sicherheit nur noch unvollständig vorhanden ist, plant die Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz zu diesem Thema einen Kongress. Angesprochen werden alle vier Säulen der zivilen Verteidigung: die Aufrechterhaltung der Verwaltungsfunktionen, die Palette der Zivilschutzaufgaben, die Maßnahmen zur Sicherstellung der Versorgung und die Unterstützungsmaßnahmen für die Streitkräfte. Mit dem Thema zivile Verteidigung kommen BBK und AKNZ ein Stück weit zu ihren Wurzeln zurück. An der ehemaligen Zivilschutzschule des Bundes wurden in Ahrweiler genau diese Themen schon gelehrt. Als Referenten konnten Experten aus der Administration, Wissenschaft und Wirtschaft gewonnen werden. Bei dem vom 16. bis 18. Oktober dauernden Fachkongress wird mit 80 bis 100 Teilnehmenden aus dem ganzen Bundesgebiet gerechnet. Im März 2020 wird es bereits den nächsten Fachkongress geben. Thema dann: Zivil-Militärische-Zusammenarbeit.

Akademieleiter Thomas Mitschke berichtete vom vielfältigen Engagement der AKNZ.

Akademieleiter Thomas Mitschke berichtete vom vielfältigen Engagement der AKNZ.

Ein „Shelter“ wird auf einen Spezial-Lkw verladen.

Ein „Shelter“ wird auf einen Spezial-Lkw verladen.

50 so genannte „Shelter“ zur Unterbringung von Flüchtlingen werden auf dem AKNZ-Gelände demontiert. Fotos: DU

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