Koblenzer Campus der Universität Koblenz-Landau soll bis 1. Oktober 2022 zu einer eigenständigen Universität Koblenz werden

Hochschulpräsident Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran begrüßt die Neustrukturierung

Hochschulpräsident Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran begrüßt die Neustrukturierung

Prof. Dr. Kristian Bosselmann-CyranFoto: HochschuleKoblenz/Frey

Koblenz. Der rheinland-pfälzische Ministerrat hat die die Neustrukturierung der Universität Koblenz-Landau beschlossen und bekannt gegeben. Demnach soll der Koblenzer Campus der Universität Koblenz-Landau bis 1. Oktober 2022 zu einer eigenständigen Universität Koblenz werden. Damit hat das Kabinett eine Empfehlung der Expertenkommission aufgegriffen, die im Rahmen des Hochschulzukunftsprogramms zu einer Neustrukturierung der Universität Koblenz-Landau geraten hatte. Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, Präsident der Hochschule Koblenz und Vorsitzender der Wirtschafts- und Wissenschaftsallianz Koblenz (WWA), äußert sich wie folgt zu dieser Entscheidung:

„Aus Sicht der Hochschule Koblenz kann nur begrüßt werden, dass diese in den letzten Monaten auch in der Öffentlichkeit stark diskutierte Frage nun beantwortet wird: Das nördliche Rheinland-Pfalz braucht sowohl eine starke Hochschule für angewandte Wissenschaften als auch eine starke Universität. Beide Einrichtungen haben ihre jeweils eigenen bildungspolitischen Aufträge und deren künftige Erfüllung kann jetzt ruhig und sachgerecht geplant werden: Es wird weder an eine ohnehin völlig unrealistische Fusion von Hochschule und Universität gedacht, noch wird man weiter den unfinanzierbaren Träumen von einer Medizin oder Rechtswissenschaft in Koblenz nachhängen. Auf der Karthause stehen wir dem Beschluss der Landesregierung für eine selbstständige Universität Koblenz bis Ende 2022 deshalb grundsätzlich positiv gegenüber. Zwei Aspekte möchte ich dabei als Beispiele herausheben:

Erstens sind wir davon überzeugt, dass diese Lösung den Wissenschaftsstandort Koblenz im nördlichen Rheinland-Pfalz stärken wird. Unsere Hochschule Koblenz ist in den letzten Jahren aufgrund starker Nachfrage an allen drei Standorten enorm gewachsen, sowohl hinsichtlich der Studierendenzahlen und der Studienangebote als auch des Umfangs und der Intensität der Forschungsaktivitäten. Auch im Bereich dualer Studien sowie der digitalen Lehre haben wir uns stark entwickelt. Eine eigenständige Universität Koblenz wird die Studienangebote im nördlichen RLP noch einmal erweitern und überregional noch weitere Studierende anziehen, was der Wirtschaft sowie den Kreisen und Kommunen der Region angesichts des demografischen Wandels nur guttun kann.

Zweitens bietet uns die Eigenständigkeit einer künftigen Universität Koblenz die Möglichkeit, unsere jetzt schon sehr intensive Zusammenarbeit noch weiter zu vertiefen. Bereits seit vielen Jahren kooperiert die Hochschule Koblenz mit der Universität Koblenz-Landau bei der gemeinsamen Ausbildung von Berufsschullehrerinnen und -lehrern. Wir bieten etwa gemeinsame Masterstudiengänge wie „Applied Physics“ oder „Ceramic Science and Engineering“ erfolgreich an. Ebenso bewährt hat sich die gemeinsame Betreuung von Doktorandinnen und Doktoranden im Rahmen von kooperativen Promotionen, was durch die erfolgreiche Einwerbung des gemeinsamen Forschungskollegs „Koblenz Institute of Advanced Ceramic Material Properties Studies“ noch einmal intensiviert werden wird. Und bei diesen Kooperationen wird es künftig nicht bleiben: Die IT-Stadt Koblenz wird zweifellos von engerer Zusammenarbeit profitieren, ebenso dürfte ein gemeinsamer Forschungs- und Lehrschwerpunkt „Wasser/Gewässer“ zusammen mit dem Partner „Bundesamt für Gewässerkunde“ in Koblenz vielversprechende Perspektiven eröffnen.

Selbstverständlich werden Hochschule und Universität beispielsweise bei der Sprachenausbildung ihrer Studierenden oder im Rahmen der Internationalisierung ebenso gut zusammenarbeiten können wie bei anderen Teilen der Administration. Diese Synergien können zu einer besseren Qualität aller Angebote führen, wenn die Landesregierung die beiden Hochschulen diesen Aufgaben entsprechend ausstattet. Beide Hochschulen sind derzeit finanziell und personell unzureichend unterwegs, insbesondere bei festen Stellen für die Bewältigung von Daueraufgaben, auch und vor allem im Vergleich zu anderen Hochschulen des Landes. Von daher versteht es sich von selbst, dass die Hochschulen des nördlichen Rheinland-Pfalz an einem Strang ziehen, um ihren Aufgaben in der Region gerecht werden zu können. Die aktuelle Entscheidung der Landesregierung zur Eigenständigkeit einer Universität Koblenz gibt folglich Anlass zu Optimismus. Wir werden unsere Kolleginnen und Kollegen von der Universität nach Kräften dabei unterstützen, in der Übergangszeit bis 2022 eine erfolgreich umstrukturierte Universität an einem innovativen und prosperierenden Standort aufzubauen.“

Pressemitteilung der

Hochschule Koblenz