Schäden an den Kindertagesstätten im Kreis belaufen sich auf etwa 23 Millionen Euro

Hochwasser: 816 Kita-Plätze fallen weg

Hochwasser: 816 Kita-Plätze fallen weg

Das Blandine-Merten-Haus in Bad Neuenahr.Foto: ROB

Kreis Ahrweiler. Insgesamt 816 Kita-Plätze sind aufgrund der Hochwasserkatastrophe in den betroffenen Kommunen weggefallen. Ein Bericht der Kreisverwaltung beschreibt das gesamte Ausmaß des Schadens an den Kitas im Kreis. Grob geschätzt wird die die Schadenssumme auf etwa 23 Millionen Euro. Um den Bedarf aufzufangen, wurden nun Betreuungsalternativen geschaffen. So wurden die drei Dorfgemeinschaftshäuser in Birresdorf, Holzweiler und Leimersdorf kurzfristig zu Betreuungsalternativen umfunktioniert.

Insgesamt neun Kitas im Kreis können zum jetzigen Zeitpunkt nicht betrieben werden. Zu stark beschädigt für einen Weiterbetrieb sind die folgenden Einrichtungen:

In Bad Neuenahr-Ahrweiler: Kita St. Laurentius, Kita Rappelkiste/Bachem, Kita St. Pius, St. Hildegard, Kita Blandine-Merten-Haus, Kita Arche Noah, Kita St. Mauritius Heimersheim.

In der Verbandsgemeinde Altenahr: Kita Wibbelstätz Hönningen und Kita St. Johannes Apostel Dernau.

Ob diese Einrichtungen dauerhaft unbenutzbar bleiben oder saniert werden, ist zur Zeit nicht absehbar. Auch aufgrund von indirekten Gründen sind manche Kindertagesstätten derzeit geschlossen. Dies kann u.a. an der Personalsituation und der Erreichbarkeit liegen.

Die Situation der Kitas in den einzelnen Kommunen:

In der VG Adenau sind die Kitas in Antweiler und Schuld derzeit geschlossen. Die Kita Antweiler wurde aufgrund der Kontaminierung des Außengeländes in das Dorfgemeinschaftshaus von Wiesemscheid ausgelagert. In der Kita Schuld soll der Betrieb am 30. August wieder aufgenommen werden.

In der VG Altenahr sind von insgesamt sieben Kitas zwei Einrichtungen stark betroffen. Insgesamt 125 Plätze fallen weg. Die Kinder der Kita Dernau werden künftig im Bürgerhaus in Holzweiler betreut, die Kita Wibbelstätz in Hönningen nutzt die Räume der ehemaligen katholischen Kita in Adenau.

691 Kitaplätze fehlen in der Kreisstadt

In der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler fallen 691 Kitaplätze weg. Durch Betreuungsalternativen wurde dieser Mangel jedoch weitestgehend aufgefangen. So kommen die Kinder des Blandine-Merten-Hauses in Container auf dem Geländer des BABZ, dem ehemaligen AKNZ, unter. Die Kita „Arche Noah“ wird in das Mehrgenerationenhaus ausgelagert. Zusätzlich soll auch hier eine Containerlösung auf dem Parkplatz entstehen. Die Kita St. Pius wurde in das Dorfgemeinschaftshaus in Leimersdorf ausgelagert. Die Kita St. Laurentius wird eine vorübergehende Bleibe in den Räumen des Kloster Calvarienberg sowie in dem dortigen Kindergarten. Die Klosterräumlichkeiten müssen jedoch zunächst saniert werden, sodass eine Aufnahme des Betriebes erst zum Ende der Sommerferien angestrebt wird.

Die Kita „Rappelkiste“ wird voraussichtlich im eigenen Gebäude im zweiten Stock weitermachen können. Auch über eine Nutzung der alten Schule in Bachem wird nachgedacht. Die Integrative Kita St. Hildegard wird in das Dorfgemeinschaftshaus in Birresdorf ausgelagert. Die Inbetriebnahme soll zum Ende der Ferien starten.

Die betriebseigene Kita im Marienhaus Kliniken hat eine Notbetreuung in den Schulungsräumen des Krankenhauses eingerichtet. Der Regelbetrieb soll auch hier zum Ende der Sommerferien anlaufen. Die Kindertagesstätten in der Stadt Sinzig können weiter ohne Einschränkungen genutzt werden.

ROB