Jecken stürmten das Mendiger Rathaus

Im Kugelhagel von Konfetti und Fußbällen

Im Kugelhagel von Konfetti und Fußbällen

Das Husarencorps „Jack von der Wasserschöpp“ hatte sich auf dem Platz vor dem alten Rathaus schon früh in Stellung gebracht.

Im Kugelhagel von Konfetti und Fußbällen

Auch die Stadtsoldaten waren für den Angriff bestens gerüstet.

Im Kugelhagel von Konfetti und Fußbällen

Die Prinzengarde stürmten als Erste das Rathaus.

Im Kugelhagel von Konfetti und Fußbällen

Die Prinzengarde feuerte mit den Kanonenkugeln der Verteidiger zurück.

Im Kugelhagel von Konfetti und Fußbällen

Während Prinz Simon I. in die Pedale trat, kochte die Thürer Prinzessin Dorothee I. eine Thürer „Somp-Döppe-Sop“.

Im Kugelhagel von Konfetti und Fußbällen

Bis zum Aschermittwoch regiert das Mendiger Prinzenpaar nun auch in der Verbandsgemeindeverwaltung.

Mendig. Zahlreiche Narren aus der gesamten Verbandsgemeinde Mendig waren am Freitag pünktlich um 11.11 Uhr zur traditionellen Erstürmung des Rathauses nach Niedermendig gekommen.

Während der 1. Beigeordnete der Verbandsgemeinde, Joachim Plitzko, der den erkrankten Bürgermeister Jörg Lempertz vertrat, sich gemeinsam mit Stadtbürgermeister Hans Peter Ammel und den Ortsbürgermeistern aus der Verbandsgemeinde sowie den Beigeordneten und Ratsmitgliedern ins Bürgermeisterdienstzimmer des Rathauses zurückgezogen hatte, verbarrikadierten die Stadtsoldaten aus Bell sich hinter einer Mauer vor dem Eingang des alten Rathauses.

Derweil postierten die närrischen Angreifer (Husaren, Stadtsoldaten und Prinzengarde sowie weitere Korporationen aus der Verbandsgemeinde) sich hinter Ihren Kanonen, die sie am Michaelsbrunnen vor dem Alten Rathaus in Stellung gebracht hatten. Währenddessen hatten die Oberbefehlshaber, der Mendiger Prinz Simon I. und die Thürer Prinzessin Dorothee I. und ihr Gefolge, sich mit den Fahnen der Gesellschaften auf der Treppe vor den Ratsstuben aufgestellt und forderten die Öffnung der Rathaustür.

Zunächst hieß der Joachim Plitzko vom Fenster des Dienstzimmers aus die Angreifer offiziell willkommen. Prinz Simon I. und Prinzessin Dorothee fackelten jedoch nicht lange und forderten den Kommandeur der Husaren auf, einen ersten Warnschuss abzugeben. Dies wurde von den Verteidigern mit „Kanonenkugeln“ beantwortet, die sie in Form von Fußbällen aus dem Fenster warfen.

Damit war die Schlacht eröffnet, und während die närrischen Regenten der Prinzengarde und den Husaren befahlen, (Konfetti-)Kanonen auf das Rathaus abzufeuern, flogen jede Menge Fußbälle aus den Fenstern des Rathauses.

Da man sich am Bürgermeisterfenster immer noch absolut siegessicher zeigte, befahl Prinz Simon I., „aus allen Rohren“ zu feuern und dann das Rathaus zu stürmen. Nachdem die Beller Stadtsoldaten mit echten Böllerschüssen erbitterten Widerstand geleistet hatten, dauerte es einige Zeit, bis Joachim Plitzko einen Vorschlag zur Güte machte: „Wir stellen nun der Prinzessin und dem Prinzen je eine Aufgabe und wenn diese zufriedenstellend gelöst wurden, sind wir bereit, über eine Übergabe des Rathauses nachzudenken.“ Die Prinzessin bekam einen Sack voller Zutaten, um eine Thürer Somp-Döppe-Sop zu kochen. Derweil musste Prinz Simon fünf Fragen beantworten, und damit er sich auch physisch anstrengen musste, verlangte Stadtbürgermeister Ammel, dass der bekannt sportliche Prinz auf einem Trimm-Fahrrad in die Pedale steigen müsse. Gesagt – getan. Die Fragen lauteten: Wie viele Orte hat die Verbandsgemeinde Mendig? Diese Zahl, multipliziert mit 6 und dividiert durch 10 beantwortete der Prinz mit 3. Nachdem er auch alle weiteren Fragen richtig beantwortet hatte, wurden die entsprechenden Ergebnisse von den Beller Stadtsoldaten in ein „Zahlenschloss“ eingegeben. Als Prinzessin Dorothee dann noch den Stadtsoldaten ihre „Somp-Döppe-Sop“ zum Verkosten servierte und die Truppe restlos begeistert war, musste der Hausherr des Rathauses aufgeben und schwenkte die weiße Flagge.

Nun stürmte das Prinzenpaar mit seinem Hofstaat und allen Korporationen das Verwaltungsgebäude und drang bis zum Dienstzimmer des Bürgermeisters im zweiten Stock vor. Bevor Prinz Simon I. es sich auf dem Platz des Verbandsbürgermeisters gemütlich machte, rief er den erkrankten Verwaltungschef an, um ihm im Namen aller Regenten eine baldige Genesung zu wünschen.

Zum Abschluss des spannenden Ereignisses lud die Verbandsgemeinde Mendig alle Akteure zur Siegesfeier ins Prinzenpalais Deutsches Haus ein, wo ein Imbiss und Getränke bereit standen.