Lajos Wenzel als neuen Intendanten für die Landesbühne Rheinland-Pfalz vorgestellt

Im Schlosstheater endet die Ära Ullrich

Nach 40 Jahren gibt der 86-jährige Walter Ullrich ab der Spielzeit 2019/20 die Leitung in jüngere Hände

23.09.2017 - 15:52

Neuwied. Er hat Kultstatus, der 86-jährige Walter Ullrich, denn mit 28 Jahren war er Deutschlands jüngster Theaterintendant und mit seinen 86 Jahren ist er heute der Dienstälteste. 1958 hat er nicht nur sein „Kleines Theater“ in Bad Godesberg gegründet und geleitet sondern ist seit 1979 Intendant der Landesbühne Rheinland-Pfalz mit Sitz im Neuwieder Schlosstheater.

Doch im übernächsten Jahr endet die Ära Ullrich, denn der verdiente Intendant, Regisseur, Schauspieler und Theaterautor legt 2019 aus Altersgründen die Leitung der Landesbühne nieder. Sein Nachfolger ist nicht mal halb so alt: Der 38-jährige Lajos Wenzel will weiterhin Landesbühne und damit auch das Schlosstheater auf Erfolgskurs halten.

Der unter 24 Bewerbern ausgesuchte und gewählte Lajos Wenzel wurde satzungsgemäß vom Theaterrat bestätigt und sein Fünfjahresvertrag im Rathaus Neuwied unterzeichnet. Mit Lajos Wenzel dürfte die Landesbühne einen jungen, engagierten Theaterfachmann gewinnen, der durch seine langjährige Tätigkeit bestens vernetzt ist.

Der verheiratete Lajos Wenzel, er hat einen vierjährigen Sohn, lebt in Lohmar, wirkte aber nicht nur in Köln und Bonn, sondern auch in Stuttgart, Berlin, Weimar, Hamburg und Celle an zahlreiche Landesbühnen und Tourneetheatern. Zuletzt war Wenzel fünf Jahre lang stellvertretender Intendant des Jungen Theaters Bonn, davor künstlerischer Leiter der Kammeroper Köln. Bekannt wurde Wenzel, er ist Schauspieler und Regisseur, durch seine jährliche Produktionsleitung und Regie des „Divertissementchens“ an der Oper Köln. Deutschlandweite Beachtung erhielt Wenzel für die Inszenierung „Supergute Tage“ für die er 2015 mit dem Monica-Bleibtreu-Preis in Hamburg ausgezeichnet wurde. Seine aktuellen Regiearbeiten  sind „Amadeus“ im Bonner Contra-Kreis und für die Landesbühne Rheinland-Pfalz „Der Fall Luther“, der zurzeit im Schlosstheater aufgeführt wird.

Jetzt stellten der Geschäftsführer der Landesbühne Dr. Christoph Beck, Walter Ulrich und Michael Au, Theaterreferent im Mainzer Kultusministerium, den Neuen vor: „Ich freue mich sehr darauf und bin gespannt auf die Zusammenarbeit“, erklärte Lajos Wenzel und weiter: „denn ich habe das Gefühl, dass ich hier gut hinpasse. Die Form, wie Walter Ullrich seinem Publikum Theater nahe gebracht hat, ist sehr dicht an dem, was ich selber auf der Bühne mag.“

Walter Ullrich fügte hinzu: „Neuwied hat 65 000 Einwohner und 3500 Theater-Abonnenten, so was gibt es in ganz Deutschland nicht mehr.“

Theaterreferent Michael Au  attestierte Lajos Wenzel, dass er große Produktionen ebenso zu stemmen vermag wie ihm das auch bei kleineren Produktionen mühelos gelingt: „Er hat aus Sicht des Landes gute Voraussetzungen für das Amt des Intendanten der Landesbühne.“

Zur finanziellen Unterstützung der Landesbühne und der Stiftung Schlosstheater wollte Michael Au jedoch nichts Konkretes sagen. Jedoch sind seit etwa 20 Jahren die Landeszuschüsse bei knapp 600 000 Euro eingefroren. Im vergangenen Jahr wollte die Landesregierung diese sogar noch rigoros kürzen.

„Wir haben eine klare Vereinbarung hinsichtlich der finanziellen Ausstattung für 2017 und 2018“, sagte der Theaterreferent, „jedoch ist es notwendig anlässlich der Zäsur durch den Intendantenwechsel die Landesbühne konzeptionell wie wirtschaftlich neu auszurichten.

Wir sind dabei die Vereinbarung zwischen den drei Parteien abzuarbeiten und sind auf einem guten Weg“, meint Michael Au. Er bestätigte den Landeszuschuss von knapp 600 000 Euro: „Wie hoch der Zuschuss ab 2019 sein wird werden wir noch besprechen, das gebietet auch der Respekt vor dem rheinland-pfälzischen Landtag“, sagte der Theaterreferent. 

Das Schlosstheater Neuwied hat jährlich um die 50 000 Besucher und die Landesbühne durch Gastspiele in vielen Orten etwa 80 000 und damit eine regionale Breitenwirkung  im nördlichen Rheinland-Pfalz.

HEP

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