Bei der „Litera Tour“ wurde in drei Gärten aus neun Büchern vorgelesen
Im Wasserturm war kein Platz mehr
Großmaischeider Team ist angetan von der enormen Besucherzahl
Großmaischeid. Lesungen in fremden Gärten waren angesagt bei der „Litera Tour“ in Großmaischeid.
Die Idee zu Lesungen an ungewöhnlichen Orten hatte Barbara Seelk von einer Wanderung im Schweizer Wallis mitgebracht: „Dort erhalten alljährlich in einem kleinen Bergdorf junge und auch bereits angekommene Autoren Gelegenheit, aus ihren Werken vorzulesen, auf Friedhöfen, in Bistros, unter Bäumen oder an Bergseen. Ich fand die dortige Atmosphäre unglaublich originell“, erklärte Barbara Seelk.
Seit vier Jahren öffnen einmal im Jahr drei Gärten in Großmaischeid (in jedem Jahr andere) ihre Pforten für Lesungen. Denn das Team Wasserturm hatte Barbara Seelks Idee aufgegriffen und für Großmaischeid neu konzipiert.
Zum Auftakt gab es für die etwa 50 Teilnehmer am Wasserturm ein Glas Prosecco und dann ging es in die Gärten. Im Holzschober von Sanne und Schorsch im Bärengarten, Christophs Park stand wegen Krankheit nicht zur Verfügung, las Susanne Jochim aus Michelle Obamas Buch „Become“. Dort beschäftigte sich auch Regine Engel mit „Der Circle“ von Dave Eggers und Jutta Schlösser mit Renate Bergmanns Buch „Ich habe gar keine Enkel“.
In Stefans Garten in der Beetstraße las Sabine Zureck aus Nana Georges Buch „Das Lavendelzimmer“, Kathy Cadel aus Alexandra Reinwarths Werk „Am Arsch vorbei geht auch ein Weg“ und Regine Engel hatte Roald Dahls „Küsschen Küsschen“ ausgesucht.
In Barbaras Naturidylle in der Beetstraße war „Der erste Schluck Bier“ angesagt, ein Buch von Philippe Delerm, aus dem Thomas Böhm vortrug und Georg Jochim hatte sich Dörte Hansens „Mittagsstunde“ ausgewählt.
Aus ihrem eigenen Buch „Hirtenvogel“ las Barbara Seelk. Bei der Familiensaga geht es um die Schicksale der Tolkans und Herschkowitz´, die von Weltkriegen und politischen Doktrinen geprägt sind.
Diese Vorlesungen mündeten in ein grandioses Finale im Wasserturm: Die Autorenlesung von Brigitte Glaser aus ihrem Buch Rheinblick hörten etwa 75 Gäste, mehr fasste der Turm nicht. Es geht um Hilde Kessel, die legendäre Wirtin der Gaststätte Rheinblick im Bonner Regierungsviertel und die Ränkespiele der Politiker.
Die Macher der „Litera Tour“, alles Ehrenamtliche aus Großmaischeid, waren angetan von der enormen Frequenz der Besucher, die voll des Lobes waren. HEP