Die Gartenakademie RLP informiert:

Jetzt Wasser sammelnund bevorraten – im Boden!

Jetzt Wasser sammeln
und bevorraten – im Boden!

Regensammler aus Metall. Über den Schlauch wir das Wasser direkt in den Garten geleitet. Bei Nichtbenutzung wird der Ablauf verschlossen und das gesamte Wasser über das Fallrohr ausgeleitet. Fotos: Gartenakademie Rheinland-Pfalz

Jetzt Wasser sammeln
und bevorraten – im Boden!

Regensammler aus Kunststoff. Über die Symbole Sommer/Winter wird der Wasserabfluss geregelt: Von Frühling bis Herbst über den seitlichen Stutzen und Schlauch direkt in den Garten, im Winter über das Fallrohr.

Rheinland-Pfalz. Der Klimawandel ist im Garten angekommen. Auch im dritten Dürresommer in Folge herrschten hohe Temperaturen, Sonneneinstrahlung sowie Wassermangel vor. Von regionalen Starkniederschlägen abgesehen blieb der dringend notwendige Regen über Wochen und Monate aus. Vielerorts sind die Böden bis in tiefere Schichten völlig ausgetrocknet. Die Folgen sind als Trockenschäden und Absterbe-Erscheinungen an vielen Pflanzen sichtbar (Rasen, Bäume, Sträucher). Eine ausreichende Grundwasserneubildung ist nicht mehr gewährleistet. Die Nutzung von Trinkwasser für die Gartenbewässerung wurde ab August regional untersagt. Regionale Niederschläge konnten das Defizit nicht ausgleichen. Zudem wird das Regenwasser direkt von den vielen Dachflächen über die Fallrohre in die Kanalisation abgeleitet. Von dort gelangt es in die Flüsse, für das Grundwasser und für die Region ist es somit unwiederbringlich verloren. Doch das muss nicht sein!

Mit dem „Regendieb“ direkt vom Dach in den Garten

Die meisten Gärten sind um die Wohnhäuser verteilt. Von diesen Dachflächen kann kostenloses Regenwasser gesammelt werden. Das schwankt jährlich zwischen knapp 500 l/m² bis über 1000 l/m². Anstatt das kostbare Wasser ungenutzt in die Kanalisation laufen zu lassen, kann man es mit Hilfe von einfachen Wassersammlern direkt in den Garten leiten! Es ist nicht nötig, große Tonnen oder Gefäße aufzustellen und Gießkannen zu schleppen. Denn hier gehört es hin: In den Gartenboden, dem natürlichen und vor allem kostenlosen Wasserspeicher! Die Regenwassersammler, auch „Regendieb“ genannt, werden einfach in die Fallrohre eingebaut und mit einem zur Größe des Grundstücks passenden Schlauch versehen. Das Schlauchende platziert man wechselnd an verschiedenen Stellen im Garten auf dem Boden. Der Gartenboden funktioniert wie ein Schwamm: Er hat die natürliche Eigenschaft, Regenwasser aufzunehmen und zu speichern und dieses bei Bedarf wieder an die Pflanzen abzugeben. Bei jedem Regen füllt man den kostenlosen Wasserspeicher Boden mit dem kostbaren Nass auf.

Regenwassersammler in die Fallrohre einbauen

Es lohnt sich also in mehrfacher Hinsicht, jetzt Regenwassersammler in die Fallrohre der Häuser einzubauen. Im Handel (Baumarkt, Gartencenter etc.) werden verschiedene Lösungen angeboten. Je nach verwendetem Material liegen die Preise zwischen 25 Euro (Kunststoff) und 60 Euro für Wassersammler aus langlebigem Metall. Mit etwas handwerklichem Geschick kann man diese problemlos nachträglich in die Fallrohre einbauen. Vor einer Vernässung oder Versumpfung des Bodens braucht man derzeit keine Angst zu haben. Viele Böden sind bis in mehrere Meter Tiefe so ausgetrocknet, dass sie genug Kapazitäten für wochenlange Regenfälle haben. Durch den Schlauch kann man den Ort der Versickerung im Garten bestimmen, z. B. an der Hecke, auf dem Rasen. Die Regendiebe lassen sich leicht und flexibel einstellen: Sind die Böden ausreichend mit Wasser gefüllt, kann man sie blockieren bzw. verschließen, dann läuft das Regenwasser wie gewohnt in die Kanalisation. Informationen zu Niederschlagsmengen und Wasserbedarf in Ihrer Region findet man im Agrar-Meßnetz RLP: https://www.gartenakademie.rlp.de/Gartenakademie/Gartenwetter/Bewaesserungsbedarf

Informationen zu Ihrer Bodenart (leichter/schwerer Boden):

https://geobox-i.de/GBV-RLP-Garten/

Verbesserung des Mikroklimas bedeutet mehr Wohlbefinden

Mit diesem Mehr an Wasser können die Gartenpflanzen dann in trockenen, regenarmen Sommern auf eine sichere Reserve zurückgreifen und verdunsten. Darüber hinaus wird die Grundwasserneubildung gefördert. Das kommt auch den Menschen zu Gute: Beim Verdunsten von Wasser entsteht physikalisch gesehen „Verdunstungskälte“. Pflanzen kühlen die Umgebungsluft und arbeiten somit als kostenlose Klimaanlage. Eine vielfältige und artenreiche Bepflanzung und Eingrünung rund ums Haus führt also bei ausreichender Bodenwasserversorgung in heißen Sommern für ein spürbar kühleres und angenehmeres Kleinklima.

Bei Fragen zu diesem und anderen gärtnerischen Themen erreichen Interessierte die Gartenakademie Rheinland Pfalz unter folgendem Kontakt:

Gartenakademie Rheinland Pfalz

Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz, E-Mail: gartenakademie@dlr.rlp.de, www.gartenakademie.rlp.de oder Tel. (0 18 05) 05 32 02.

Pressemitteilung

Gartenakademie Rheinland-Pfalz