Anna Piechotta gastierte in Hambuch
Kabarett vom Feinsten in der Probstei
Hambuch. Auf Einladung der Dorfakademie gastierte die vielfach preisgekrönte Chansonniere und Kabarettistin Anna Piechotta in der örtlichen Probstei. In 2023 mit dem renommierten Bayerischen Kabarettpreis ausgezeichnet, waren die Erwartungen des Publikums an die Ausnahmekünstlerin entsprechend hoch - und es wurde zu keinem Zeitpunkt des zum Teil spektakulären Unterhaltungsprogramms enttäuscht.
Ganz im Gegenteil. Denn das was die geborene Moselanerin (Cochem) auf der neuen Bühne des Hauses musikalisch intonierte und kabarettistisch schwadronierte, war ein amüsantes Erlebnis allererster Güte. Teils mit spitzer aber auch scharfer Zunge formulierte sie dabei ihre Ansichten und Lebensweisheiten und unterließ es in diesem Zusammenhang auch nicht, prominente Personen jedweder Couleur mit zum Teil deftigen Verbalohrfeigen kräftig abzuwatschen. Sehr zur Freude der begeisterten Kabarettfreunde in der bis auf den letzten Platz besetzten Probstei. Die sahen sich von Beginn an den gekonnten Zwerchfellattacken von Piechotta ausgesetzt.
„Ok, eine Künstlerin braucht starke Gefühle um bewegende Lieder zu schreiben“, sagt sie von sich selbst - und davon lässt sie erkennbar starke in ihre Darbietungen einfließen. Dabei gelingt es ihr die Flut eigener Emotionen inklusive musikalischer Untermalung provokativ-amüsant darzustellen und sie zusammen mit wahren Begebenheiten und tatsächlich existierenden Personen zu einem kurzweiligen Paket zu verschnüren. Ein köstliches Unterfangen, das alsbald viele Besucher aufgrund kullernder Lachtränen zum Taschentuch greifen lässt.
Doch schlägt sie auch ernste Töne an: „Kriege legen alles in Schutt - nicht nur die Welt, auch der Mensch ist kaputt!“ Fernerhin sie im Gebet an Gott appelliert: “Bitte mach` das Trump seine Stimme verliert - und kannst du vielleicht auch den Bohlen holen?“ Das Dankeslied an Karl Lauterbach für die Marihuana-Entwicklungshilfe in Deutschland präsentiert sie im Rastafari-Outfit und greift ebenso den Umgang des Menschen mit der Natur als Weltschmerz an: „Wir kaufen Dinge entfremden deren Zweck und werfen sie anschließend einfach weg. Wir versauen die Natur - sie benötigt eine Schönheitskur!“ Für ihre Heimat hat sie eine Liebeshymne: „Cochem ist keine Großstadt, eher klein - wir trinken dich groß mit deinem Wein. Frankfurt protzt mit Hochhäusern und Banken - wir mit Touristen die gerne schwanken!“ te.
In Rahmen ihres teils amüsant-provokativen Bühnenspektakels schlüpft sie auch in unterschiedliche Rollen.
Im Eifelort Hambuch wurde die Ausnahmekünstlerin von einem begeisterten Publikum empfangen und gefeiert.
