Allgemeine Berichte | 05.01.2023

Zum Tode von Manfred Kolling: Bad Neuenahr-Ahrweiler verliert einen Mann, der sich in vielen Bereichen für das Gemeinwohl eingebracht hat

Kaufmann, Kommunalpolitiker, Karnevalist und Kumpel

Manfred Kolling. (†) Foto: privat

Bad Neuenahr-Ahrweiler.Kaufmann, Kommunalpolitiker, Karnevalist und Kumpel – all das traf auf Manfred Kolling zu. Der bekennende Rheinländer aus Heimersheim ist nach schwerer Krankheit am 2. Januar im Alter von 79 Jahren im Kreis seiner Familie gestorben.

Manfred Kolling hinterlässt eine große Lücke in der Kreisstadt, der „Motor des Ehrenamtes“ steht still. Über Jahrzehnte hinweg hat der gelernte Kaufmann, der vor seinem Eintritt in den Ruhestand zuletzt in leitender Position für eine große Eifelbrauerei in Köln und Remagen tätig war, das politische Geschehen im Kreis Ahrweiler mitgeprägt. Christdemokrat Manfred Kolling war über Jahre hinweg Ortsvorsteher von Heimersheim, Mitglied des Stadtrates von Bad Neuenahr-Ahrweiler, des Kreistages von Ahrweiler sowie zahlreicher politischer Fachausschüsse auf Stadt- und Kreisebene. Erst im vergangenen Jahr war Kolling für eine weitere Amtsperiode als Vorsitzender der Senioren-Union in Bad Neuenahr-Ahrweiler bestätigt worden. Als solcher hatte Kolling den Fokus darauf gelegt, Mandatsträgern die Probleme der älteren Generation auch bildlich vor Augen zu führen. Unterstützung erhielt er dabei von der Unfallkasse Rheinland-Pfalz mit einem Alterssimulationsanzug der seine Träger um Jahrzehnte altern und die entsprechenden Beeinträchtigungen spüren lässt – ein viel beachtetes Experiment, das bleibenden Eindruck hinterließ. Wie überhaupt Kollings Wirken in 57 Jahren CDU-Mitgliedschaft. So unterstrich den auch CDU-Kreisvorsitzender Horst Gies in einer Stellungnahme zum Tode von Manfred Kolling: „Als unabhängiger Geist und Macher hat Manfred Kolling nie Verantwortung und Entscheidungen gescheut, sondern immer gradlinig und umsetzungsstark nach den bestmöglichen Lösungen gesucht.“

Kollings Augenmerk galt auch dem kaufmännischen Nachwuchs. Der langjährige Geschäftsführer des Bundesverbandes der Bilanzbuchhalter hatte als Mitglied im Prüfungsausschuss für Großhandelskaufleute bei der Industrie- und Handelskammer Bonn stets die Jugend im Blick. Seine beruflichen Rechtskenntnisse kamen Kolling über Jahrzehnte hinweg als ehrenamtlicher Richter am Finanzgericht Köln und am Oberverwaltungsgericht von Rheinland-Pfalz in Koblenz zugute.

Die größte Leidenschaft von Manfred Kolling, der, wenn ihn diverse Pfunde ärgerten, nicht davor zurückschreckte, über Monate mit dem Fahrrad von Heimersheim zur Arbeit nach Köln zu fahren, war der Karneval. Kolling war Vorsitzender, Sitzungspräsident und 1981 Prinz der „Närrischen Landskroner“ in Heimersheim und leitete knapp zwei Jahrzehnte die sogenannte Hut-Sitzung des Festausschusses Karneval Bad Neuenahr-Ahrweiler, dessen Ehrenmitglied er war. Aber nicht nur im Ahrtal war Kolling Garant für stimmungsvolle Karnevalssitzungen. Im Brückenforum von Bonn-Beuel bewies er über viele Sessionen hinweg, dass Karneval im Rheinland keine Landesgrenzen kennt. Er war der Kumpel, den sich jeder zum Freund wünschte.

Eine feste Größe war Manfred Kolling auch bei den Mundart-Abenden der Plattakademie des Heimatvereins Alt-Ahrweiler. Ob mit Maläsen des Alters oder Erinnerungen an die erste Beichte, der Heimersheimer traf immer den richtigen Ton: „Platt muss mr halt künne.“

Manfred Kolling, der seit 18 Jahren dem Königsglied der Ahrweiler Bürgerschützen angehörte, war Träger der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz und der Goldenen Verdienstmedaille der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Beisetzung erfolgt am Donnerstag, 19. Januar, um 14 Uhr auf dem Ahrweiler Bergfriedhof. GS

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