Allgemeine Berichte | 09.05.2017

Gäste aus Ruanda leisten Freiwilligendienst in Koblenz und Vallendar

Keine Zeit für Langeweile

Jean de Dieu Mbarushumukiza aus Ruanda im Kleiderladen der Caritas in Koblenz.privat

Koblenz/Vallendar. Freiwilligendienst – da gehen oftmals deutsche Jugendliche in ein fremdes Land wie Rumänien, Bolivien oder Ruanda, um die dortige Kultur kennenzulernen und den Menschen vor Ort zu helfen. Doch wie wäre es mal umgekehrt? Reverse-Freiwillige (englisch gegenläufig, umgekehrt) aus den bereits erwähnten Ländern und aus der Ukraine sowie Burkina Faso lernen seit Februar das Bistum Trier kennen, indem sie hier einen Freiwilligendienst leisten.

Der 19-jährige Ignace Ruziga ist aus Ruanda und arbeitet für das Haus Wasserburg des Pallottinerordens in Vallendar. Der zwei Jahre ältere Jean de Dieu Mbarushumukiza kommt ebenfalls aus dem afrikanischen Land. Er macht einen sozialen Friedensdienst bei der CarMen gGmbH im Kleiderladen der Caritas in Koblenz.

„Die Kollegen sind sehr nett“, erzählt Jean. Momentan besteht seine Arbeit darin, gespendete Kleidungsstücke zu sortieren: Die guten werden im Laden in der Hohenzollernstraße verkauft, die ungeeigneten werden recycelt.

Seine Schule habe ihn nach dem Abschluss auf die Möglichkeit des Freiwilligendienstes in Deutschland hingewiesen. „Meine Eltern sind sehr stolz, dass ich hier bin“, berichtet er lächelnd. Doch es sei auch schwierig, denn die deutsche Kultur sei doch ganz anders als die in Ruanda. „Aber es ist kein Problem, ich schaffe das“, ist er sich sicher. Gemeinsam mit Studierenden lebt er in einer Wohngemeinschaft in Ehrenbreitstein. Am meisten vermisse er allerdings seine Freunde.

Gastfamilie in Bendorf

Ignace lebt hingegen bei einer Gastfamilie in Bendorf, deren Sohn momentan einen Freiwilligendienst in Ruanda absolviert. Der junge Mann arbeitet abwechselnd im offenen Jugendtreff vom Haus Wasserburg in Vallendar oder in Urbar. Zwar habe er vorher nie mit Kindern gearbeitet, aber als Ältestes von vier Geschwistern kenne er sich aus. „Mir gefällt es, dass ich hier viel erleben kann.“ Seine Gastfamilie und er unternehmen viele Ausflüge, und dazu kommt noch seine Arbeit: „Ich habe keine Zeit für Langeweile“, grinst er. Heimweh habe er daher nur wenig. „Ich bin nicht einsam.“

Nur das deutsche Wetter gefällt nicht

Jean möchte nach seinem Jahr in der Fremde Daheim etwas mit Computern studieren. Wie es nach der Zeit in Deutschland für Ignace weitergeht, wisse er noch nicht so recht. Bis dahin wird er weiter mit den Kindern spielen, ihnen zahlreiche Fragen über sein Heimatland beantworten und deutsche Schnitzel genießen: „Die esse ich gerne.“ Was Jean nicht an Deutschland mag? „I don’t like the weather. (Ich mag das Wetter nicht).“ Zum Glück kommt der Sommer bald auch nach Koblenz.

Elf Teilnehmer aus sechs Ländern

In diesem Jahr nehmen elf junge Leute aus sechs Ländern an dem Reverse-Freiwilligendienst teil und arbeiten in sozialen Einrichtungen im Bistum Trier. Reverse-Freiwilligendienste ermöglichen es, dass auch junge Menschen aus dem Ausland einen sozialen Friedensdienst in Form eines Bundesfreiwilligendienstes in Deutschland absolvieren können. Tätigkeitsfelder sind beispielsweise Kinder- und Jugendarbeit, Arbeit mit behinderten Menschen, Altenpflege oder Gemeinwesenarbeit. Begleitet werden sie dabei von den Sozialen Friedensdiensten im Ausland (SoFiA) im Bistum.

Weitere Infos gibt es auf www.sofia-trier.de oder bei Julie Cifuentes unter Tel. (06 51) 99 37 96 31 1.

Pressemitteilung Bischöfliche

Pressestelle Trier, Redaktion

Koblenz

Ignace Ruziga, ebenfalls aus Ruanda, arbeitet für das Haus Wasserburg des Pallottinerordens in Vallendar.

Ignace Ruziga, ebenfalls aus Ruanda, arbeitet für das Haus Wasserburg des Pallottinerordens in Vallendar.

Jean de Dieu Mbarushumukiza aus Ruanda im Kleiderladen der Caritas in Koblenz.Fotos: privat

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Karin Scharnbach : Kies liegt auch Tubagallee bis NettoEinfahrt
  • C. Schöfferle : Heppingen finde ich gut, da die Menschen mit der Verlegung des Haltepunktes Heimersheim einen riesigen Nachteil haben. Anders sehe ich das bei Marienthal und Bad Neuenahr Mitte, da sehe ich keine Vorteile.
  • H. Schüller: "In Marienthal gab es bis vor einigen Jahrzehnten einen eigenen Bahnhaltpunkt." Dass ein ehemaliger Haltepunkt nicht mehr oder nur unter enormen Kosten wieder eingerichtet werden kann, zeigt sich exemplarisch...
  • Mitbürger: Es wird Zeit !!! Nicht weil es viele wollen sondern weil der ehemalige Landrat, Schuld hat ! Und diese nicht ausgeräumt wird indem man Gutachten missachtet oder oder die Wahr außer Acht lässt. Die Wahrheit:...
  • KG: Gerechtigkeit muss sein. Aber Gerechtikkeit bedeutet aber nicht unbedingt, was viele Bürger wollen, nämlich die härtestmögliche Bestrafung des ehemaligen Landrats. Wenn der Klageerzwingungsantrag überhaupt...
  • Gerhard J. Mätze: Es ist schon unglaublich wie gerade auch in diesem Verfahren die Justizbehörden agierten. Ich bin im Wissen einer weiteren für mich schon unglaublichen Angelegenheit, in welcher sich die gleichen Stellen ebenso für mich haarsträubend bewegen.
Rund ums Haus Daueranzeigr
Baumfällung & Brennholz
Katharinenmarkt Polch
Weihnachtszauber im Brohltal
Innovatives aus der VG Weißenthurm
Weihnachtsmarkt im Kurpark
Bestellnummer 4500569166
Weihnachtszauber im Brohltal
BLACK WEEK
Nikolas Vorfete
Empfohlene Artikel

Polch. Die Stadt Polch lädt alle Bürgerinnen und Bürger sowie alle Interessierten ganz herzlich zum Tag der offenen Tür im neuen Stadthaus Polch ein: Am Samstag, den 6. Dezember 2025 von 11 bis 14 Uhr sind alle BesucherInnen willkommen zum Entdecken, Staunen und Begegnen. Gleich zum Auftakt um 11 Uhr werden Pfarrer Kern und Pfarrerin Susanne Albrecht gemeinsam die ökumenische Einsegnung vornehmen

Weiterlesen

Ochtendung. Einmal im Jahr lädt die Stiftung Lesen zum bundesweiten Vorlesetag ein. In diesem Rahmen besuchte Karin Berßem von der katholischen Pfarrbücherei den Elterntreff, den die Fachstelle Frühe Hilfen alle zwei Wochen montags von 9.15 bis 10.45 Uhr im Gemeindezentrum Ochtendung anbietet.

Weiterlesen

Region. „Treiben sie das Kind doch einfach ab und machen ein Neues“: Diesen Satz wird Loren wohl nie wieder vergessen. Sechs Jahre lang versuchen sie und ihr Mann Tobias, ein Kind zu bekommen. Als der Schwangerschaftstest positiv ausfällt, können beide ihr Glück kaum fassen. Doch 17 Tage später erleidet Tobias Kammerflimmern, muss reanimiert werden und liegt seitdem im Wachkoma. Ein Pränataltest im...

Weiterlesen

Weitere Artikel
Dauerauftrag 2025
Dauerauftrag
Anzeige Holz Loth
Sonderseite Gesundheitsexperten Bad Neuenahr-Ahrweiler
Lucia Markt in Rech
Weihnachtszauber im Brohltal
Adventsmarkt in Sinzig
Sinziger Adventsmarkt
Weihnachtsmarkt im Kurpark
Weihnachtsmarkt im Kurpark
Innovatives aus der VG Weißenthurm
Innovatives aus der VG Weißenthurm
Anzeige First Friday
Titel
Weihnachten in der Region / Weihnachtszauber Dachterasse
Weihnachten in der Region