Allgemeine Berichte | 09.10.2024

Kindergarten erhält neue Bleibe im Pfarrhaus

Vor dem Pfarrhaus: Pfarrer Dr. Rainer Justen, VG-Bürgermeister Guido Nisius, Ortsbürgermeister Wershofen Robert Zawada, Fachbereichsleiter Organisation und Verwaltungssteuerung VG Adenau Bernhard Jüngling.  Foto: Werner Dreschers

Wershofen. Die Kirchengemeinde Wershofen St. Vincentius hat das ehemalige Pfarrhaus und das umliegende Gelände verkauft. Käufer sind die Ortsgemeinde Wershofen und der Kindergartenzweckverband Armuthsbachtal. Bis zum Jahr 2013 diente das zwischen 1916 und 1918 erbaute Pfarrhaus vorrangig den Pfarrern der Pfarrei Wershofen als Dienstwohnung. Seit dem Auszug von Pfarrer Gebhard Lück wurden nur noch das Erdgeschoss mit dem Pfarrbüro und dem Konferenzraum sowie die Seitengebäude für die katholische öffentliche Bücherei und als Lagerraum genutzt. Seit der Eingliederung der Pfarrei in die Pfarreiengemeinschaft Adenauer Land im Jahr 2016 haben sich der Verwaltungsrat der Katholischen Kirchengemeinde Wershofen St. Vincentius und der Pfarrgemeinderat eingehend mit der Zukunft des Anwesens beschäftigt. 2017 wurde zu dieser Frage eine Projektgruppe eingerichtet. Eine Wirtschaftlichkeitsprüfung ergab, dass die Erhaltung des Gebäudes langfristig nicht allein durch eine Vermietung der Pfarrerwohnung sichergestellt werden kann. Bei den Überlegungen zu einem Verkauf des Pfarrhauses waren dem Verwaltungsrat zwei Faktoren besonders wichtig. Zum einen sollte es in Wershofen weiterhin kirchlich nutzbare Räume geben, um die häufig besuchte Außenstelle des Pfarrbüros sowie die sehr gut genutzte Katholische Öffentliche Bücherei weiterbetreiben und auch einen Konferenzraum und Lagerräume vorhalten zu können. Zum anderen sollte die Lage des Anwesens im Mittelpunkt des Ortes und damit dessen besonderes Potenzial für die Dorfentwicklung berücksichtigt werden. Die Orientierung am Nutzen für die Kirchenmitglieder und die Dorfgemeinschaft entsprechen am besten der Eigenart des Pfarrhauses. Das Haus sollte von Anfang an dem Gemeinwohl dienen. Im Mittelalter stellten adlige Landesherren Grundbesitz für die Wohnung und den Lebensunterhalt eines Priesters zur Verfügung, der die Aufgabe hatte, die Dorfbewohner und Dorfbewohnerinnen als eigener Pfarrer seelsorglich zu betreuen. Also war die Förderung des geistlichen Wohls der Menschen die eigentliche Zweckbestimmung des Pfarrhauses. Ausgehend vom Gedanken der Ausrichtung auf das Gemeinwohl entschloss sich der Verwaltungsrat, das Pfarrhaus nicht auf dem Immobilienmarkt anzubieten, sondern Verhandlungen mit der Ortsgemeinde Wershofen aufzunehmen. Der Gemeinde die Möglichkeit zu bieten, das Potenzial der Immobilie für die Dorfgemeinschaft zu nutzen, war den Verantwortlichen wichtiger als ein möglichst hoher Verkaufserlös.

Ein erstes Gespräch zwischen Vertretern der Kirchen- und der Ortsgemeinde fand Anfang März 2020 statt. Das Bischöfliche Generalvikariat Trier wurde in die Überlegungen einbezogen und ein unabhängiges Wertgutachten erstellt. Der Verkaufsbeschluss des Verwaltungsrates erhielt die Genehmigung der bischöflichen Behörde, die an bestimmte Voraussetzungen geknüpft war. Der Ortsgemeinderat beschloss den Kauf des Anwesens. Im Kaufvertrag hat sich die Ortsgemeinde verpflichtet, das Pfarrhaus künftig als Einrichtung zur Förderung des örtlichen Gemeinwesens, beispielsweise als Bürgerzentrum, zu nutzen. Für zehn Jahre hat die Kirchengemeinde das Recht auf mietfreie Nutzung bestimmter Räume. Dieses Nutzungsrecht wurde auf den Kaufpreis angerechnet. Der Weiterbetrieb des Pfarrbüros, der Bücherei und die Nutzung des Konferenzraums sind daher, soweit es im Rahmen des Kaufvertrags möglich war, gesichert. Der Kindergartenzweckverband Armuthsbachtal will auf dem von ihm erworbenen Gelände eine neue Kindertagesstätte für die Kinder aus den neun Dörfern Wershofen, Ohlenhard, Hümmel, Pitscheid, Falkenberg, Blindert, Heistert, Marthel und Bröhlingen bauen. Diese wird dann in unmittelbarer Nachbarschaft zur Herzog-Ludwig-Engelbert Grundschule liegen, was vielfältige Synergieeffekte ermöglicht. So ist die Einrichtung einer gemeinsamen Mensa für das Mittagessen der Kindergarten- und Grundschulkinder geplant. Der Bau wird auf eine 3-Gruppen-Kindertagesstätte ausgerichtet, das Gebäude wird aufgrund der Topographie eingeschossig mit einer teilweisen Unterkellerung errichtet. Ein Neubau des Kindergartens ist zwingend erforderlich, da das in die Jahre gekommene Bestandsgebäude einen erheblichen Sanierungsstau aufweist und die Beschaffenheit der Räumlichkeiten einen modernen Kindergartenbetrieb nach heutigen Anforderungen nur sehr unzureichend ermöglicht, da u.a. erforderliche Räumlichkeiten dort nicht vorhanden sind.

Vor dem Pfarrhaus: Pfarrer Dr. Rainer Justen, VG-Bürgermeister Guido Nisius, Ortsbürgermeister Wershofen Robert Zawada, Fachbereichsleiter Organisation und Verwaltungssteuerung VG Adenau Bernhard Jüngling. Foto: Werner Dreschers

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