Comedy(burg) vom Feinsten
Knacki Deuser & Friends begeistern in Mayen
Mayen. Häufig beweist das Publikum in Mayen ein feines Näschen, wenn es darum geht seine Gunst in Form von Ticketkäufen zu zeigen. Bei der diesjährigen Ausgabe der Comedyburg im Rahmen der Mayener Burgfestspiele jedoch war es anders. Die Zuschauerränge waren bei weitem nicht komplett gefüllt, aber was Knacki Deuser & Friends ablieferten war facettenreiche Comedy vom Allerfeinsten, die keine Wünsche offen ließ. Der Namensgeber Knacki Deuser, einer der führenden Köpfe der TV-Produktionen NightWash hatte sich, wie der Titel schon sagte, Freunde eingeladen, mit denen er ein wahres Comedyfeuerwerk abbrannte.
Den Auftakt machten die Pink Poms aus Köln. Die 1993 gegründete erste männliche Cheerleadergruppe aus Köln sorgte direkt für mächtig Stimmung auf den Zuschauerrängen. Die Freude, die den Akteuren auf der Bühne anzusehen war, sprang sofort auf das Publikum über. Damit war der große Rahmen für den Abend gesetzt. „Ich weiß, dass ein Witz nicht jede Situation löst, aber sprecht mehr miteinander“ meinte Knacki Deuser, ehe er gekonnt und sehr witzig die Eigenarten und Besonderheiten seiner Mitmenschen karikierte und irrwitzige Möglichkleiten aufzeigt, um ins Gespräch zu kommen. „Stellt einfach mal einen falschen Mülleimer auf die Straße – die Nachbarschaft wird mit Euch sprechen.“ so Deuser mit Blick auf die strikte Müllentsorgungsregelung in Köln. „Sechs Eimer, die in einer festgelegten Reihenfolge auf die Straße gehören.“ – damit lässt sich Verwirrung stiften, vor allem im Mai, wenn durch die Feiertage die Abfuhrtermine durcheinandergeraten.
Sein erster Gast Kai Magnus Sting hat das, was man in Mayen „en Revolvaschnüss“ nennen würde. Fast ohne Atempause ballerte er Pointe auf Pointe raus und das Publikum unterbrach den Meister der Aufregung mehrfach durch Szenenapplaus und lautes Lachen. Vom Hölzchen kam Sting auf das vielzitierte Stöckchen, um dann dem Publikum zu sagen: „Sie schweifen ab.“. Wahrscheinlich wegen dieser Abschweifungen gab es von Kai Magnus Sting nach der Pause einen weiteren Auftritt und das Publikum bog sich vor Lachen, weil er sich als schlechter Gastgeber und noch schlechterer Gast präsentierte. „Wenn die Gäste um 19.00 Uhr klingeln, dann ist mein erster Gedanke, wann haut ihr endlich wieder ab.“ so der wortgewaltige Comedian.
Weniger lautstark aber ebenfalls sehr pointiert präsentierte sich Jacky Feldmann, gebürtig im Sauerland und wohnhaft in Berlin. Ihre erste Ausbildung beim Finanzamt und die Diskrepanz zwischen Sauerland und Großstadt boten einen perfekten Nährboden für den lautstark beklatschten Beitrag. Besonders die Interaktion mit dem Publikum zündete mehrfach.
Nach der Pause kündigte Knacki Deuser, der in den Moderationen immer wieder für Applaus und Gelächter sorgte, den „größten deutschen Comedian“ an. Mit 2,07 Metern Körpergröße dürfte dieses Attribut auf Jonas Greiner aus Thüringen zutreffen. Greiner brachte neben klassischer Comedy auch politische Aspekte auf die Bühne und fand ein begeistertes Publikum. Ebenso wie Sting und Feldmann kann Greiner bereits auf zahlreiche TV-Auftritte zurückblicken. Das Mayener Publikum war sich sicher, dass man von diesen Dreien künftig noch mehr hören dürfte.
Nach mehr als zwei Stunden Gagfeuerwerk beendeten die Pink Poms das Programm und dabei hielt es das Publikum nicht mehr auf den Sitzen. Es wurde getanzt und langanhaltend applaudiert, ehe die Protagonisten des Abends die Bühne verlassen durften.
Man sah nur strahlende Gesichter bei den Besucherinnen und Besuchern, die anschließend die Burg verließen und dass einhellige Urteil lautete: „Alle, die heute nicht dabei waren, die haben echt was verpasst.“ BLA
Vielen Dank für diesen tollen und wertschätzenden Beitrag. Der hat mir genau so viel Spaß gemacht, wie unser Auftritt. Ein Danke an Mayen und die Burgfestspiel.