Bürgerstiftung sorgte für volle Schützenhalle

Kölsche Weihnacht in Meckenheim

Jut jebratene Janz us Jodesberch und tätowierte Omas? Klingt kölsch.

Kölsche Weihnacht in Meckenheim

Mit kölschen Tön, mal heiter, mal besinnlich wurde das Publikum auf Weihnachten eingestimmt Foto: -StF-

20.12.2016 - 10:56

Meckenheim. Weihnachten ist das Fest der Besinnlichkeit, der Freude und der Familie. Man trifft sich unter dem Weihnachtsbaum, isst gut und besucht die Christmette. So weit so gut. Im Rheinland macht man dies auch, aber es gibt ja nun keinen noch so abwegigen Grund, um aus einer Feier nicht doch eine Karnevalssitzung zu machen. Der Kölsche schafft das immer und kölsche Weihnacht trifft das auf den Punkt. Nun gibt es ja auch eine Menge Urkomisches hier zu erzählen und das kann keine besser als die ehemalige WDR-Moderatorin Elfi Steickmann, unterstützt vom Weber-Clan und dieser nun um Marion Münzel verstärkt.

Seit zehn Jahren reist man unter dem Motto „Meddeus dem Leve“ über die Bühnen des Rheinlandes und mal heiter, mal besinnlich, wird Vorfreude auf Weihnachten sichtbar. Auch deshalb, weil der Besucher sich entspannen darf und das eine oder andere Erlebnis der Kindheit wieder wach wird. Da wird dann selbst der Tod zum fröhlichen Lacher, denn der letzte Wagen ist immer ein Kombi. Auf „Kling Glöckchen“ kann man prima schunkeln und Elfi Steickmann resümmiert, dass es immer die kleinen Sachen sind, an die man sich erinnert und die sind dann immer auch schön. So sangen es ja vor vielen Jahren auch schon die Bläck Fööss.

Dabei hat es Elfi vor allem auch das Alter angetan. So manche Ampulle soll ja helfen, die Spuren zu verringern, aber man fliegt ja nicht immer wie ein Falter, denn irgendwann kommt das Alter. Das muss auch die heutige Jugend noch lernen, denn ob die es schön findet, dass es in 30 Jahren Millionen von tätowierten Omas und Opas gibt, das sei dann einmal dahingestellt. Aber es soll ja schon helfen, so Elfi Steickmann, auch im tiefsten Winter mit offenem Fenster zu schlafen. Nur blöd, dass da um 2 Uhr in der Früh irgendwelche Frauen anfangen, laut zu schreien und zu stöhnen. Wie schaffen die das nur, um die Uhrzeit noch Schuhe geliefert zu bekommen – eine überaus wichtige Frage. Aber manches war ja früher dann doch anders, so hat Köln jetzt 11 Weihnachtsmärkte, einer mehr als im letzten Jahr, denn zehn war eindeutig zu wenig für eine Stadt wie Köln.

Horst Weber hatte dann neben besinnlicher Musik mit kölschen Texten ebenfalls eine ganze Menge zu erzählen. Vor allem, wie er das erste Mal bei den Eltern seiner Freundin war am Heiligen Abend. Das war toll, denn es gab mehrere Runden Eierlikör und das Essen war ganz famos, was aber vor allem in Erinnerung blieb, war das doch sehr schöne gemeinsame Besäufnis. Und natürlich Opa. Der erklärte, dass man einen Weihnachtsbaum nicht einfach kaufen dürfe, der gehöre „organisiert“. Und so ging es dann geheimnisvoll in den Wald und man fühlte sich ein wenig wie im Krimi. Die Auflösung kam erst mit dem Tod vom Opa, denn da stellte sich heraus, dass diesem die Schonung mit den Bäumen, die man vermeintlich geklaut hatte, gehörte. Aber der Baum will ja auch geschmückt werden. Nach Auffassung der meisten Frauen haben Männer dafür kein Gespür und umgekehrt.

Und so gilt in Köln bei vielen Familien der Grundsatz „Eine Kugel an den Baum, ein Schnaps“, der war aber früher recht teuer. Von Weinbrand war erst gar nicht zu träumen. Da gab es aber Abhilfe in Form von Klosterfrau Melissengeist. Der hatte damals genau wie heute 79 %. Damit wurde sich dann feucht-fröhlich einer getrunken und natürlich hatte man echte Kerzen, die dann nach der Einnahme des Melissengeistes ausgepustet wurden. Das Ergebnis kann man sich denken. Der Baum stand innerhalb kürzester Zeit in hellem Brand und das Zimmer roch hinterher fröhlich nach starkem Waldbrand. Das Essen war dafür sehr traditionell und beinhaltete die vier „J“: Jut jebratene Janz us Jodesberch“ – ab da war wieder alles friedlich.

Das Publikum in der ausverkauften Schützenhalle war jedenfalls sehr großzügig mit freundlichem Applaus und war einhellig begeistert. Der Bürgerstiftung war es mit der Organisation dieser Veranstaltung zum vierten Advent gelungen, viele Menschen zum Lachen zu bringen und irgendwie passt das ja auch alles, denn nicht umsonst liegt Weihnachten ja mitten in der Session.

STF

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