Realschule Plus Remagen schloss nach 54 Jahren als Realschule, Hauptschule und Realschule Plus ihre Pforten

Lehrerteam und Ehemalige erinnerten sich

Lehrerteam und Ehemalige erinnerten sich

Lehrer, ehemalige Lehrer, Rektoren und der Bürgermeister waren zur Schließungsfeier gekommen.-AB-

Lehrerteam und Ehemalige erinnerten sich

Ein Plakat aus dem Schulleben.

Remagen. Eine Ära, die 54 Jahre andauerte und Generationen von Schülerinnen und Schülern erfolgreich zu ihren Schulabschlüssen brachte, wurde am vergangenen Freitag offiziell beendet mit der Feier zur Schließung der Realschule Plus in Remagen in der Rheinhalle.

Viele Überraschungen gab es schon beim Sektempfang vor der Feier im Foyer. Da wurden zahlreiche ehemalige Lehrer, Konrektoren und Rektoren der früheren Hauptschule, Realschule und Realschule Plus gesichtet. Mit dabei unter anderem auch die ehemaligen Schulleiter der Realschule Gerda Wies, Werner Surges und Karl Maron.

Bei der offiziellen Feier hieß die kommissarische Schulleiterin Marion Schnitzler die Gäste willkommen. An Ehrengästen begrüßte sie unter anderen Bürgermeister Herbert Georgi als Schulträger, Kreisbeigeordneten Friedhelm Münch, Regierungsschuldirektor Ralph Groß von der ADD, Vertreter der Caritas, der Arbeitsagentur Mayen, Schulleiter weiterer Schulen aus dem Kreis Ahrweiler, viele ehemalige Lehrerkollegen, einige ehemalige gute Geister aus Sekretariat und Hausmeisterabteilung sowie einige ehemalige Schüler und Elternvertreter.

Höhere

Bildungsabschlüsse möglich

Marion Schnitzler erklärte, neun Jahr nach ihrer Gründung werde die Realschule Plus in Remagen nun zum Ende des Schuljahres 2017/18 auslaufen und dem Bildungsangebot der Integrierten Gesamtschule Platz machen. Vor der Realschule Plus hätten über 30 Jahre unabhängig voneinander in unmittelbarer Nachbarschaft jeweils eine gut funktionierende Hauptschule und Realschule in Remagen existiert. Die IGS stelle ein gesellschaftlich akzeptiertes Bildungsangebot dar, das höhere Bildungsabschlüsse am Standort Remagen erlaube und politisch gewollt sei.

Dabei handele es sich bei dem Platzmachen nicht nur um einen formalen Akt. Mit der Realschule Plus verbänden sich Bildungsinhalte, pädagogisches Engagement der Kolleginnen und Kollegen für Schülerinnen und Schüler, Kooperation mit Eltern und Erziehungsberechtigten sowie ein Bewusstsein der Lehrerschaft, gemeinsam einen bedeutenden Erziehungsauftrag erfüllt zu haben. Die kooperative Realschule Plus habe einen Fortschritt am Bildungsstandort Remagen durchgesetzt, der darin bestanden habe, dass man als Schüler die Möglichkeit hatte, nach einem Durchhänger und einer Abstufung wieder aufsteigen zu können und so ein höherer Bildungsabschluss in erreichbare Nähe rückte, ohne den Lernort, das Gebäude oder das schulische Umfeld wechseln zu müssen, betonte Schnitzler in ihrer Ansprache.

Es seien viele menschliche Bezüge zur Realschule gewachsen, und der Identifikationsgrad mit der Schule sei hoch. Dies sei besonders am Tag der Demokratie, dem Nikolausmarkt, dem Sommerkonzert, dem Buchprojekt „Ein Flügelschlag für den Frieden“ sowie bei der Entlassfeier vor wenigen Tagen zu spüren gewesen und komme auch bei der Feier zur Schließung dank der vielen ehemaligen Schülerinnen und Schüler zum Ausdruck.

Mit Stolz zurückblicken

Ihr Dank galt der Stadt als Schulträger für die Unterstützung. Die Schule sei auch in der globalisierten Welt angekommen. Zuletzt mit dem deutsch-chinesischen Schüleraustausch, der sich für ein gemeinsames Klimaschutzprojekt engagierte. „Heute arbeiten ehemalige Schüler in Banken, Sparkassen, als Lehrer, Ingenieure, Einzelhändler und in allen Handwerkerbereichen. Die Realschule Plus hat vielen Schülern neben Bildung und einem mobilen Geist auch ein Zuhause gegeben, Chancen eröffnet und ihre vielfältigen, einzigartigen Persönlichkeiten entwickelt. Dies alles haben sie, ihr oder wir mit viel Engagement und Erfolg getan. Darauf können wir stolz sein“, so Schnitzler.

Alles in allem seien die neun Jahr Realschule Plus eine Zeit erfolgreichen Wirkens gewesen, auf die mit einem berechtigten Stolz und Selbstbewusstsein zurückgeblickt werden dürfe.

Bürgermeister Herbert Georgi hob in seiner Ansprache hervor, dass die Realschule Plus, die heute zu Ende gehe, eine Topadresse gewesen sei. Viele Absolventen würden noch heute das Rückgrat des Bürgertums in Remagen bilden. Sein Dank galt dem Lehrerteam, dem Team im Sekretariat, dem Hausmeisterteam und allen Beteiligten für ihr Engagement.

Teil der Erfolgsgeschichte

Regierungsschuldirektor Ralph Groß betonte, dass es in Remagen Hauptschule und Realschule in friedlicher Co-Existenz gegeben habe. Dann sei der Plan für die Realschule Plus gereift. Nachdem die IGS im Schuljahr 2013/14 ihre Arbeit aufgenommen habe, sei die Realschule Plus nun ausgelaufen und bilde einen Teil der Erfolgsgeschichte. Der pädagogische Erfolg fuße auf einem gemeinsamen Geist, und zum Wohle der Kinder habe an der Realschule eine gehörige Portion rheinischen Humors geherrscht. Sein Dank galt den ehemaligen Lehrern, die den Kindern Vertrauen, Selbstvertrauen und zwischenmenschliche Erfahrungen an die Hand gegeben hätten.

Friedhelm Münch hielt seine Ansprache angenehm kurz, denn es sei bereits alles gesagt, und er wolle nicht wiederholen. Mit der ein oder anderen Redewendung hatte er in jedem Fall die Lacher auf seiner Seite.

Gespräche

über die gute alte Zeit

Mit einer Tanzformation aus der Tanzschule Zettler, dem Lehrerchor mit „Dream a little dream of me“, Sketchen des Kollegiums und einer Rhönradvorführung war die Zeit zwischen den Ansprachen unterhaltsam gefühlt. Doch dann ging es zum Feiern ins Foyer, und es blieb viel Zeit zum Erinnern und für viele Gespräche über die gute alte Zeit, die so wieder auflebte. Nach den Sommerferien gibt es dann in Remagen die Integrierte Gesamtschule, auf der alle Abschlüsse bis zur Fachhochschulreife möglich sind.