Zehnjähriges Jubiläum wurde gefeiert

„MA(h)LZEIT“ – miteinander essen, einander begegnen

14.12.2018 - 16:20

Bad Neuenahr-Ahrweiler. „Mahlzeit“ so rufen sich oft Arbeiter an der Baustelle zu, wenn sie gerade Mittagspause machen. Es ist mehr als ein einfaches „guten Appetit“. Es ist auch der Wunsch für Ruhe und Erholung in der oft kurzen Mittagspause. „MA(h)LZEIT“ heißt es nun schon seit zehn Jahren jeden Mittwoch im Pfarrheim an der Rosenkranzkirche beziehungsweise in der Zehntscheuer in Ahrweiler, dann sitzen nämlich die ehrenamtlichen Helfer der Pfarreien-Gemeinschaft PiRo (Pius-Rosenkranz) mit Bürgern an einem Tisch. Auch hier geht es nicht einfach nur ums Essen, sondern ums Kontakteknüpfen, vor allem darum „mal Zeit“ zu haben und Gesellschaft beim Essen, dabei miteinander ins Gespräch kommen. Die „MA(h)LZEIT“ ist ein Projekt, das vor zehn Jahren durch den damaligen Pastoralreferenten Markus Annen im Rahmen der Seniorenarbeit initiiert wurde. Zugrunde lag die Wahrnehmung, dass es in der Stadt Menschen gibt, die mit der bisherigen kirchlichen Arbeit nicht erreicht werden können, die alleine leben und auch wenig Kontakte haben. Oft haben sie auch ein geringeres Einkommen. Daraus ist dann die Idee entstanden, sie einzuladen, einmal in der Woche in Gemeinschaft ihr Mahl einzunehmen. Durchschnittlich kommen um die 30 Gäste zur „MA(h)LZEIT“ und bezahlen, insofern sie dies finanziell können. Wer sich das Essen nicht leisten kann, kann sich bei der Kirchengemeinde melden und wird entsprechend unterstützt. Von Anfang an war auch klar, dass es keine Begrenzung bezüglich Anzahl oder Alter geben sollte, weder in den ehrenamtlichen Teams, die bei jeder Mahlzeit mitwirken, als auch bei den Gästen, die dorthin kommen. Geliefert wird das Essen von Anfang an von einem örtlichen Metzger zu sehr sozialen Preisen, vor zehn Jahren hat die Metzgerei Effert damit begonnen, gefolgt von der Metzgerei Albrecht, seit etwa fünf Jahren liefert nun die Metzgerei Scholzen (Schleiden / Ahrweiler), darüber hinaus stellt der Getränkevertrieb Werner Menzen die Getränke seit zehn Jahren kostenlos zur Verfügung. Seit nunmehr etwa acht Jahren ist Waltraud Schenk als Koordinatorin des zwölfköpfigen Leitungsteams die gute Seele des Projekts. Kürzlich wurde das zehnjährige Jubiläum gefeiert und an diesem Jubeltag gab es eine etwas ausgiebigere „kostenlose“ Mahlzeit mit Sahne-Putenschnitzel, Buttergemüse, Spätzle und einen leckeren Nachtisch sowie Kaffee und Kuchen im Pfarrheim bei der Rosenkranzkirche in Bad Neuenahr. Die Kosten wurden von den Gemeinden übernommen. Bereits um 11:30 Uhr öffneten sich die Tore für einen Sektempfang der Gäste. Waltraud Schenk dankte in ihrer kurzen Begrüßung den Helferinnen und Helfern des Leitungsteams und bei den Gästen für ihr dauerhaftes Kommen „Wir wollen mit diesem Fest einmal den Helferinnen und Helfern danken, aber auch unseren Gästen gratulieren, dass sie durch ihre Treue dieses Jubiläum erst möglich gemacht haben“. Sie bezeichnete die anwesenden Ehrengäste Pfarrer Peter Dörrenbächer, Pfarrer Friedemann Bach und Bürgermeister Guido Orthen als „wunderbare Ansprechpartner“, auch wenn, wie Pfarrer Dörrenbächer kommentierte, das Projekt sich selbst trägt und kaum Gespräche notwendig werden, um etwaige Probleme zu lösen. Er erläuterte weiter, Kirche sei mehr als „nur Gottesdienste feiern“, mit diesem sehr erfolgreichen Projekt könne die Kirche caritativ wirksam werden. Das Projekt war von Anfang an ökumenisch angelegt und die evangelische Kirchengemeinde Bad Neuenahr war mit aktiv. Pfarrer Friedemann Bach zeigte sich in seiner kurzen Ansprache darüber erfreut, dass das Projekt bald auch nach Ahrweiler ausgedehnt wurde, weil sich auch dort schnell Helferinnen und Helfer fanden. Dadurch wurde Mahlzeit auch das erste gemeinsame Projekt in der neuen Pfarreien-Gemeinschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler, noch bevor diese formal bestand. Inzwischen, so Pfarrer Bach, gibt es auch in der Grafschaft derartige Projekte, er schloss mit einem Gebet aus dem Soldatenkalender mit dem Thema „Hilf mir, gut zuzuhören“. Bürgermeister Orthen dankte allen Beteiligten dieses wertvollen Bausteines einer guten sozialen Arbeit in der Kreisstadt und meinte, auch wenn es sicher Menschen gibt, die grundsätzlich alleine zufrieden sind, so bedeutet Mensch sein doch auch gemeinsam zu leben und dies wird in diesem Projekt beispielhaft „gelebt“, er übergab an Waltraud Schenk ein Couvert mit 250 Euro. Zum runden Geburtstag gab es über das übliche Maß hinaus noch Unterhaltungsprogramm, denn aus Dernau war die Seniorentanzgruppe „Ameisen“ angereist, die Kinder des Kindergartens St. Pius sangen gemeinsam mit den Gästen Advents- und Weihnachtslieder und Matthias Gampe unterhielt die Gäste am Klavier. Eine wahrlich gelungene Feier für alle, was man auch in den glücklichen Gesichtern ablesen konnte.

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Brigitte Schneider:
und wer soll darüber jetzt lachen?...
Melanie D.:
Sehr lustig ;-)...

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Gabriele Friedrich:
Ein echt blöder Artikel. ...
Thola2:
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