Bei der Melsbacher Kirmes unterstützen die „ahle“ Burschen massiv die „jungen“
Maikönigspaar tanzte auf der Straße
Viertägiges Festprogramm endete mit Speck- und Eieressen in der Sporthalle
Melsbach. Auf der Straße tanzten beim Kirmesumzug das Maikönigspaar Diana Niggemeier und René Liermann im Zentrum vom Melsbach. Zuvor waren sie mitsamt den Mitgliedern des Burschenvereins, dem Musikzug Blau-Weiß Leutesdorf und unter Begleitung der Feuerwehr zum Festumzug am Kirmesplatz gestartet. Standesgemäß saß das Maikönigspaar in einer weißen Kutsche, gezogen von zwei weiß-schwarzen Pferde (Tigerschecken aus Niederwambach-Seyen). Da es sommerlich heiß war, machte der Festumzug Halt an drei Stationen, wo es für die Teilnehmer etwas zu Trinken gab. Zurück auf dem Kirmesplatz an der Sporthalle wurde dann weiter gefeiert.
Apropos Kirmesplatz: Der bestand aus Bierbrunnen, Autoskooter, Kinderkarussell, Crepé-Stand sowie Schieß-, Los- und Süßwarenbuden. Hier hatten vor allem die Kinder viel Spaß.
Die Band „Fourfun“ sorgten für Stimmung
Zum Kirmesauftakt spielte in der Sporthalle die Band „Fourfun“ bekannte Songs aus den Bereichen Rock, Pop und Klassiker im eigenen Akustik-Stil. Die vier Musiker aus dem Großraum Trier boten ein vielseitiges und kreatives Musikerlebnis, von zart-lyrisch bis kraftvoll-rockig mit mehrstimmigem Gesang und häufigem Instrumentenwechsel.
Die für den nächsten Tag vorgesehene Band „Whitsuntide“ aus dem Raum Groß-Gerau hatte krankheitsbedingt abgesagt, so improvisierte der Burschenverein Melsbach und sorgte alternativ für Tanzmusik.
Baumaufstellen und Faßanstich
Traditioneller Auftakt der Melsbacher Kirmes ist das Aufstellen des Kirmesbaums oder der Fassanstich, den Ortsbürgermeister Holger Klein, diesmal schaffte er es ohne, wie im vergangenen Jahr, einen Zapfhahn zu demolieren. Etwas schwieriger war dagegen das Aufstellen des Kirmesbaums. Denn nach dem Motto „viele Köche verderben den Brei“ gaben hier mehrere „ahle Burschen“ die Kommandos. Schließlich gelang es doch, das etwa 17 Meter hohe und fast zwei Tonnen schwere Kirmessymbol von der Horizontalen in die Vertikale zu befördern. Später ging es dann zum traditionellen Baumumzug, bei dem „ahle“ und junge Burschen mit Anhängern auf den Ästen des Kirmesbaums durchs Dorf fahren.
Mit dem Sammeln und dem gemeinsamen Essen von Speck und Eiern endete die Melsbacher Kirmes 2016, die von den etwa 30 „ahle Burschen“ – das sind verheiratete Mitglieder oder älter als 30 Jahre – unterstützt wurde. Denn der BV Melsbach hat, so schrieb Schultheiß Philipp Steinhardt im Kirmesheft, „mit 10 Burschen und drei Maimädchen den niedrigsten Mitgliederstand seit 2007“. Und damit die Kirmestradition auch weiterhin Bestand hat, ruft er die Dorfjugend (ab 16 Jahre) auf, sich doch im Burschenverein zu engagieren. Denn auch die Gemeinde Melsbach unterstützt die Kirmes, in dem sie Sporthalle und das Gelände für den Rummelplatz mit Strom- und Wasseranschluss zur Verfügung stellt.
HEP