18-jährige Schülerin aus dem Rhein-Lahn-Kreis erfüllte sich ihren Kindheitstraum

Marie Dillenburger aus Bornich ist neue Mittelrhein-Weinkönigin

100 Winzer gehören dem Verband an

11.11.2019 - 08:12

Leutesdorf. Es gab Riesling Sekt, Weißburgunder und feinherben Kerner, alles Herstellungen der „WeinSteigWinzer“ Hugemann, Hulten, Selt, Mohr, Hohn und Sturm aus Leutesdorf. In angenehmer Atmosphäre im historischen Hotel „Leyscher Hof“ hatten die 22 Jurymitglieder vor vielköpfigem Publikum die ehrenvolle Aufgabe, die neue, 50. Weinkönigin des Mittelrhein-Anbaugebiets zu küren. Drei Kandidatinnen stellten sich der Wahl: die 19-jährige Auszubildende Johanna-Sophie König aus Braubach, die 18-jährige Schülerin Marie Dillenburger aus Bornich und die 26-jährige Studentin Wiebke Nohr aus Neuwied. Insider hatten schon im Verlauf des Abends den Verdacht geäußert, dass Marie das Rennen machen könnte. Sie war es dann auch, die zu später Stunde von Jurymitglied Landrat Frank Puchtler als Gewinnerin des Wettbewerbs genannt wurde.

Der Jury gehörten Repräsentanten von Verbänden und Winzer an, als Gast war Landrat Achim Hallerbach (Neuwied) dabei, sein Amtskollege Frank Puchtler (Rhein-Lahn) gehörte zur Jury. Frank Puchtler ist Vorsitzender des Weinverbands Mittelrhein Wein e.V.. Dem Verband gehören 150 Mitglieder an, darunter knapp 100 Winzer. Auch ehemalige und die scheidende Weinkönigin gehörten dem Gremium an. Nach dem Essen, gegen 20:40 Uhr, wurde abgestimmt. Die 22 Jurymitglieder warfen die Stimmzettel in die herumgereichten Wahlurnen.

Nachmittags hatte die Befragung der drei Kandidatinnen durch eine Fachjury stattgefunden. Themen waren unter anderem Fragen wie „In welchen Seitentälern wird am Mittelrhein Wein angebaut?“, „Nennen Sie die bekanntesten deutschen Rebsorten“, „Warum ist der Beruf des Winzers risikovoll?“ oder „Kann das Weintrinken der Gesundheit förderlich sein?“.

Um 18 Uhr begann der öffentliche Teil der Veranstaltung im Hotel „Leyscher Hof“ in Leutesdorf. Nach einem Sektempfang präsentieren sich die Kandidatinnen bei einer Weinprobe mit Weinen der Leutesdorfer WeinSteigWinzer sowie bei mehreren Spielen dem Publikum.

Die scheidenden Weinmajestäten Johanna Schneider (Königin) sowie Julia Loringhoven und Lara Lambrich (Prinzessinnen) wurden im Rahmen derselben Veranstaltung verabschiedet. Gegen 22 Uhr am Freitagabend wurde die neue Weinkönigin bekannt gegeben. Auch ihr erster offizieller Termin steht bereits fest: Am Freitag, 15. November findet in Koblenz die festliche Wein- und Sektprämierung der Anbaugebiete Ahr, Mittelrhein, Mosel und Nahe statt.

Marie Dillenburger stellte sich nach der Bekanntgabe ihres Sieges den vielen Fragen anwesender Journalisten. Ihren ersten Kontakt mit Wein habe sie bei der Taufe gehabt, durch einen Teelöffel Spätlese. In den Weinbergen ihrer Heimat sei sie groß geworden. Selbst trinkt sie am liebsten liebliche Weine, besonders gerne eine Riesling Spätlese. Ihr Wunsch ist es, dass sie durch ihr neues Amt noch viel mehr Menschen für das Mittelrheintal und dessen tolle Weine begeistern kann. Maries Hobbys sind Saxophon spielen und Ballett tanzen. Den Wunsch, selbst einmal Weinkönigin zu werden, hatte sie schon als Kind nach einem Zufallsbesuch einer Königinnen-Wahl.

Moderiert wurde die Wahl der Weinkönigin von der ehemaligen Mittelrhein-Weinkönigin Anna Klapper, für die musikalische Umrahmung sorgte das Duo Becker & Becker aus Bendorf.

Die Veranstaltung war ausverkauft. Neben den 22 Mitgliedern der Jury hatten die drei Kandidatinnen jede eine vielköpfige Fangemeinde mitgebracht. Die Stimmung im Saal war gut. Parallel zur Wahl präsentierten die Weinsteig-Winzer ihre edelsten Produkte. Angeboten und vorgestellt wurden Sekte und Weine der Weingüter Hugemann, Hulten, Selt, Mohr, Hohn und Sturm.

Der Geschäftsführer des Verbands Mittelrhein Wein e.V. Stefan Jedele sagte im Gespräch mit „BLICK aktuell“: „Die aktuelle Entwicklung ist sehr positiv. Wir sehen wieder sehr viele junge Winzer, die neue Sachen ausprobieren. Und es gibt mittlerweile sehr viele Top-Weingüter bei uns. Die Anbaufläche ist natürlich immer noch gering. Wir sind das zweitkleinste Anbaugebiet in Deutschland. Aber die Qualität ist hervorragend.“ Vor Kurzem wurde der Leutesdorfer Winzer Scheidgen ausgezeichnet für den landesweit besten Sekt.

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