Baufortschritt in der Weiersbach: Läuft.

Mayens erster „Holzkindergarten“

Mayens erster „Holzkindergarten“

Oberbürgermeister Meid, Architekt Karl Feils und Lothar Rosenbaum präsentieren Stolz den Bauplan. Fotos: Roland Schäfges - www.myfoto24.eu

Mayens erster „Holzkindergarten“

Architekt Feils erklärt der Stadt Spitze die Eigenschaften des neuen, nachhaltigen Gebäudes.

Mayens erster „Holzkindergarten“

Die hellen und großzügigen Räume werden in den nächsten Monaten noch verkleidet und ausgebaut.

Mayen. Die Stadt Mayen prösentierte bei einer Vorortbegehung die neue Kindertagesstätte in der Weiersbach. Das nach aktuellem Stand 5,6 Millionen Euro teure Gebäude, welches überwiegend in einer dreiartigen, wie nachhaltigen modernen Holzbauweise direkt neben der Sporthalle, auf einem vormaligen Bolzplatz und Basketballfeld entstanden ist, sorgte für viel Begeisterung unter den Verantwortlichen. So sagte Mayens Bürgermeister Bernhard Mauel im Rohbau stehend: „Dieses Projekt ist eine gute Sache, heute ist ein guter, ein großartiger Tag für Mayen!“

Sicherlich auch, weil die ortsansässige Firma „Holzbau Rosenbaum“ den Auftrag für die fast 650 Kubikmeter Holzverarbeitung erhielt. Dessen Chef Lothar Rosenbaum erklärte ebenfalls mit breiter Brust: „Einen Kindergarten zu bauen ist immer spannend. Es macht uns sehr stolz, so ein wichtiges Projekt in unserer Heimatstadt Mayen zu realisieren. So wie das Ganze hier gelaufen ist, auch in Abstimmung mit allen Gewerken, ist dies eine schöne und runde Sache für uns.“ Zudem verkündete er, im Mayener Stadtwald die für den Bau benötigte Menge von Fichten- und Douglasien neu zu verpflanzen. Das entspricht circa der Fläche von 1,5 Hektar an Setzlingen. Dieser Bereich soll, so versprach daraufhin die Stadt um Oberbürgermeister Dirk Meid, in Patenschaft des Kindergartens gesetzt werden.

Das moderne, rund 1000 Quadratmeter große Gebäude, wo jedoch der Innenausbau noch fehlt, erhält modernste, aber mittlerweile durchaus vorgeschriebene Technik. So wird eine Photovoltaikanlage auf dem begrünten Flachdach mit Energiespeicher montiert und das Gebäude an die Fernwärme angeschlossen werden. Ebenso verfügt das Gebäude über eine Klimatechnik, welches theoretisch sogar ein klassisches Lüften unnötig machen würde.

Der Trierer Architekt Karl Feils erklärte gegenüber BLICK aktuell, dass seine wichtigste Idee der kommunikative Faktor im Haus war: „Die Kinder sollen im ganzen Haus in Verbindung stehen. Dafür steht auch die große, offene Halle mit der Empore in der Mitte des Gebäudes. Es geht hier um ein Miteinander zwischen den Kindern.“ Beim Bau selbst war dem erfahrenen Architekten aber auch wichtig, dass aufgrund der Holzelemente und der nicht tragenden Elemente eine gewisse Gestaltungsflexibilität für spätere Veränderung bleibt.

Besondere Vorkommnisse gab es bisher nicht. Sogar das Wetter spielte mit: „In der Phase der kompletten Holzmontage blieb es trocken, was uns einige schlaflose Nächte erspart hat!“, berichtet Feils.

Eine Besonderheit bietet jedoch der Standort. Zum einen verläuft mehr oder weniger unter dem Bau der mittlerweile kanalisierte Stocktalbach, welcher 100m weiter in die Nette fließt, zum anderen entstand das Gebäude auf einer ehemaligen Trümmerhalde aus dem Zweiten Weltkrieg. So fanden die Bauarbeiter zwar einige besondere Unikate aus längst vergangener Zeit, jedoch zum Glück keine Kampfmittel, welche mit aufwendigen Bohrungen zuvor gesucht wurden.

Das barrierefreie, zweistöckige Gebäude, welches aus Brandschutzgründen noch seine großflächigen Holzelemente verkleidet bekommt, soll bis zum Dezember hin fertiggestellt sein, um anschließend im Januar 2022 seinen Betrieb zu starten. Dann sollen in bis zu sechs Gruppen rund 130 Kinder zwischen 7 bis 16.30 hier betreut werden. Ihnen soll unter anderem in einer eigenen Küche frisch gekocht werden. Zwei dieser sechs Gruppen haben aktuell noch ihre Heimat in der Kita im Schulzentrum von Hinter Burg. Das dortige Personal, sowie neues, wird jedoch dann im nächsten Jahr den Weg in die Weiersbach finden. Der beliebte Bolzplatz mitsamt dem Spielplatz, welcher für den Neubau auf dem 1400 Quadratmeter großen Gelände weichen musste, soll – so versprach die Stadt – wie auch ein Gehweg, in unmittelbarer nähe wieder hergestellt werden. Für interessierte Eltern wird in den nächsten Wochen die Stadt eine Möglichkeit zur Voranmeldung schaffen.