Spielmannszug Freiweg Sinzig feierte Jubiläum

„Mit 66 Jahren, da fängt die Musik an“

Verein bot an drei Tagen ein abwechslungsreiches Programm – Konzert mit Kasalla begeisterte die Massen

16.07.2019 - 10:23

Sinzig. Die Kölner Kultband Kasalla lockte und begeisterte am Samstag die Massen in Sinzig gleichermaßen. Die Musiker aus Köln gaben aus Anlass des 66-jährigen Bestehens des Spielmannszugs Freiweg ein mitreißendes Konzert im Festzelt auf der Ahrwiese am Freiwegheim und sorgten für enthusiastische Besucher. Das riesige Festzelt, das man in der Region gerne als „1000-Mann-Zelt“ bezeichnet, war restlos ausverkauft. Was Wunder, denn die rührigen Spielleute hatten bereits ein Jahr im Voraus mit der Werbung und dem Vorverkauf der Konzertkarten begonnen.

Kasalla blieb dann nichts schuldig. Die fünf Jungs aus Köln um Sänger und Songwriter Bastian Campmann, die seit der Bandgründung 2011 nicht nur in der Domstadt für Furore sorgen, brachten die Massen in Bewegung. Da merkte man deutlich, dass die Ursprünge der Musiker überwiegend im Rock liegen. Textsicher erwies sich das vollkommen begeisterte Publikum dann bei den Karnevalshits wie „Piraten“, „Mir sin eins“ oder „Stadt mit K“. Auf dem Festgelände an der Ahr herrschte auf jeden Fall allerbeste Stimmung und, es war ein im Wortsinne grandioser Konzertabend. Zu seinem 66. Geburtstag hat der Freiweg sich selbst und allen musikbegeisterten Sinzigern ein richtig feines Geschenk gemacht. Beim Großprojekt Kasalla-Konzert gab es für die Spielleute übrigens jede Menge Hilfe befreundeter Vereine. Das THW sorgte für die Beleuchtung, und auch Feuerwehr und DRK waren vor Ort. Bereits vor Konzertbeginn hat es eine lange Schlange gegeben, und einige ganz junge Kasalla Fans hatten vor dem Festgelände auch kampiert.


Festauftakt mit Partyklängen


Die Geburtstagsfeier der Spielleute stand dabei in Anlehnung an eine Textzeile aus einem bekannten Udo-Jürgens-Song unter dem Motto: „Mit 66 Jahren, da fängt die Musik an“. Losgegangen war es am Freitag mit einer Party. DJ Jan legte dabei Scheiben aus den Siebziger-, Achtziger- und den Neunzigerjahren auf. Auch dieser Sound begeisterte. „ Das war ein sehr schöner Abend“, hieß es bei Freiweg über den Auftakt in die Feierlichkeiten. Wie man als Verein übrigens auf die Idee kommt, seinen 66. Geburtstag ganz groß zu feiern, bleibt mit viel Augenzwinkern wohl ein Geheimnis der Sinziger Spielleute. Aber die hatten schon immer eine starke Affinität zum Karneval in der Barbarossastadt und stellten in der vergangenen Karnevalssession das erste Sinziger Dreigestirn. Prinz Andreas Trierweiler wurde in der vergangenen Session von Jungfrau Daniel Heckl und Bauer Dirk Wedhorn unterstützt.


Blick in die Vereinsgeschichte


Das Licht der Welt erblickte der Spielmannszug Freiweg am 30. August 1953 mit seiner Gründung im Gasthaus „Zum Erdball“. Spielmannsmusik hatte in Sinzig seinerzeit schon Tradition. Vor dem Ersten Weltkrieg gab es eine Musikabteilung bei der St.-Josef-Gesellschaft und vor dem Zweiten Weltkrieg ein Tambourcorps bei der Feuerwehr. Doch die musikbegeisterten Vereinsgründer vertraten die Ansicht, dass sich mit einem eigenständigen Verein mehr erreichen ließe.

Der neue Verein hatte es in Sinzig zu Beginn nicht unbedingt leicht, und außerdem mussten sowohl Uniformen als auch Instrumente erst einmal besorgt und angeschafft werden. Mit dem gesellschaftlichen und vor allen Dingen dem Festleben in Sinzig ist der Freiweg seit jeher stark verbunden. Mit den Kinderumzügen hielt man in den Sechzigerjahren die Tradition des Karnevalszugs am Veilchendienstag in Sinzig hoch. Und mit den guten Beziehungen zum Spielmannszug „La Lyre“ in Hettange-Grande sorgte Freiweg auch für das Entstehen der Städtepartnerschaft zwischen Sinzig und der lothringischen Stadt. Zeichen setzte der Verein aber auch mit dem Bau seines eigenen Vereinsheims.

Das Freiwegheim am Ahrufer wurde am 23. Mai 1970 offiziell eingeweiht. Und dort fanden viele Feste, Geburtstage, Versammlungen und bunte Abende nicht nur der Spielleute, sondern auch zahlreicher anderer Sinziger Vereine und Institutionen statt. Dass die Spielleute in Sinzig heute einen ausgezeichneten Ruf genießen, liegt auch an der stets vorhandenen sehr starken Wechselwirkung mit dem politischen und gesellschaftlichen Leben in der Stadt.

Am Sonntag ging es dann vom Programmher zurück zu den Wurzeln. Im Zelt und auf dem Gelände rund um das Freiwegheim war großer Familientag angesagt.

Gleichzeitig wurde aber auch ein Fest der Musik mit dem Besuch vieler befreundeter Spielmannszüge gefeiert. Unter anderem wurde – natürlich – „La Lyre“ aus Frankreich herzlich willkommen geheißen. Für die kleinen Besucher gab es eine Hüpfburg und Kinderschminken. Die Sinziger Spielleute hatten eine ebenso ungewöhnliche wie grandiose Geburtstagsfeier auf die Beine gestellt. Und wie bemerkte Bürgermeister Andreas Geron in seinem Grußwort: „Und da mit 66 Jahren noch lange nicht Schluss ist, dürfen wir Sinziger uns auf weitere erfreuliche Zusammentreffen mit dem Spielmannszug freuen.“ BL

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