Machtübernahme im Rathaus gewaltfrei gelungen
Möhnen stürmen Rathaus in Niederzissen
Bürgermeister Johannes Bell hatte der weiblichen Übermacht nichts entgegen zu setzen
Niederzissen. Wenn sich die närrische Session ihrem Ende zuneigt, haben in der Endphase der fünften Jahreszeit traditionell zunächst die Möhnen das Sagen. Dabei findet in der hiesigen Region in Niederzissen die Weiberfastnacht aus alter Tradition heraus bereits mittwochs statt.
Bei den Niederzissener Möhnen steht dabei als oberstes Gebot zunächst der Sturm auf das Rathaus auf dem Programm, damit auch der Öffentlichkeit die Machtergreifung durch die Möhnen kundgetan wird. Nach zweijähriger Pause machten sich die Möhnen auf den Weg ins Rathaus, wo sie bereits von den weiblichen Bediensteten der Verwaltung allesamt als Rehe verkleidet mit großem Hurra empfangen wurden.
Unter dem Kommando der Vorsitzenden Saskia Weber übernahmen die Niederzissener Möhnen nach kurzem Gerangel mit Bürgermeister Johannes Bell, der als Jäger verkleidet die Verteidigung anstrebte, mit vereinten Kräften die Schlüsselgewalt im Rathaus. Da half auch die Unterstützung von Büroleiter Armin Seiwert nichts. Die Verwaltungsspitze musste den Schlüssel des Rathauses an die Niederzissener Möhnen abgeben.
Gerangel war nur kurz
Nach einem kurzen Gerangel, zu dessen Beginn zunächst die Krawatten der Verteidiger auf ein handliches Maß gekürzt wurden, ergab man sich der weiblichen Übermacht und rückte mit dem Schlüssel heraus. Hatten die „Rathausverteidigern“ auf die Unterstützung der weiblichen Bediensteten vertraut, wurden sie enttäuscht. Die „Rehe“ des Rathauses schlugen sich schnell auf die Seite der Möhnen und übernahmen selbst die Regentschaft im Rathaus. Seitens der Belegschaft trugen Elisabeth Hilger und Ute Praml gereimte Verse zu der Veranstaltung bei, zu deren Beginn die Möhnenvorsitzende Saskia Weber zum Singen des „Brohltalliedes“ aufgefordert hatte.
Anschließend stimmten sowohl die unterlegenen wie auch die neuen Machthaber im Rat¬haus ein dreifaches „Zesse Knatsch Jeck“ an. Gemeinsam rundete man das Programm mit dem gelungenen Liedbeitrag „Wiedermal sind wir zu haben“ ab und mit stimmungsvoller Musik wurde gemeinsam auf die neue Herrschaft im Rathaus Niederzissen bei einem Glas Sekt angestoßen. Die Möhnen und auch die weiblichen Bediensteten feierten den Sieg mit Begeisterung.
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