Motorsport- und Nürburgringfan Sigi aus dem Westerwald

Motorsport ist seine Leidenschaft

Sigi Freisberg ist Rennsportfan seit 1961 und Trips-Verehrer

18.01.2019 - 14:05

Kreis Ahrweiler. Ich treffe ihn immer mal wieder am Nürburgring, an der Strecke im Bereich Hatzenbach, auch schon mal in der Villa Trips in Horrem oder auch auf sonstigen Motorsport-Events. Sein Markenzeichen sind die rote Ferrari-Mütze und sein Schnäuzer. Die Rede ist von Siegfried (Sigi) Freisberg aus dem Westerwald. Dort war er hauptberuflich jahrzehntelang als Bademeister tätig. Sein Hobby: ‚Motorsportfan‘. Und was ein richtiger Fan ist, der scheut keine Mühe, mit den Stars der Rennfahrerszene in Berührung zu kommen: In seiner Sammlung gibt es Fotos mit Niki Lauda, Michael Schumacher und natürlich auch Autogramme. So schildert Sigi Freisberg ein Zusammentreffen mit Niki Lauda. Michael Schumacher widmete ihm sogar Glückwünsche zum 50. Geburtstag. Apropos 50. Geburtstag, hier wurde das Dorfgemeinschaftshaus seiner Westwaldgemeinde in eine Boxengasse umgewandelt und das Dorf feierte mit.


Initialzündung


Mit 14 Jahren ging es zum erstens Mal mit den Eltern zum Nürburgring. Ein spannendes Rennen mit Stirling Moss als Sieger und an zweiter Stelle Wolfgang Graf Berghe v. Trips auf Ferrari. Graf Trips war nach zwei Siegen in der Saison 1961 auf dem Weg, Weltmeister zu werden, und verunglückte in dem entscheidenden Rennen, vier Wochen nach dem Podestplatz am Nürburgring, in Monza tödlich. Für Sigi Freisberg und für die deutsche Nation war das ein großer Verlust; man hatte einen charismatischen Rennfahrer verloren. Deutschland und die Welt trauerten. „Für mich wurde am 31. Juli 1994 beim Grand Prix von Deutschland ein Traum wahr. Ich hatte die Möglichkeit, Tickets für das Fahrerlager und die Boxengasse zu bekommen. Meine ganze Aufmerksamkeit galt dem Ferrari-Team und seinen Piloten Gerhard Berger, Jean Alesi sowie dem Ferrari-Berater Niki Lauda. Ich war angenehm überrascht, dass alle drei für einen Fan wie mich noch die Zeit hatten. Ich konnte einige Worte wechseln und Fotos machen. Es war ein sehr schönes Erlebnis.“ Diese Worte belegt er mit einer umfassenden Sammlung an Büchern und Lexika, unter andrem von Lauda, Schumacher, Stewart und J. M. Fangio. Lassen wir Sigi Freisberg noch einmal zu Wort kommen: „Ich war zum ersten Mal am Ring 1961, Großer Preis (GP) von Deutschland, damals war ich 14 Jahre alt. Mein Idol war Wolfgang Graf Berghe v. Trips. Er wurde damals auf dem Ferrari 196 hinter Stirling Moss (Lotus) Zweiter. Keine Rennstrecke hat mich so fasziniert wie die Nürburgring Nordschleife, das war immer etwas Besonderes. Ein schönes Erlebnis hatte ich 1976 beim GP von Deutschland, im Fahrerlager beim Tyrrell-Team und den Piloten Ronnie Peterson und Patrick Depailler: Sie gaben mir beide ein Autogramm und bedankten sich bei mir mit einer Tasse Kaffee, die wir zusammen tranken. Am Nürburgring habe ich schon alles erlebt: Regen, Nebel, Schnee, Waldbrände, Hagel. Das besondere Wetter gehört dazu. 2017 war ich bei der Feier „90 Jahre Nürburgring“ und 2018 bei der Ausstellung „90 Jahre Graf Berghe v. Trips“ im Ringwerk. Heute bin ich 71 Jahre alt, aber am Ring ist immer was los. So fahre ich von meinem Wohnort Nauort im Westerwald immer mal wieder „schnell“ zum Ring hoch. Ich hoffe, dass ich noch lange zum Ring fahren kann und noch schöne Rennen zu sehen bekomme.“


Exponate im Keller


Zu seinem ‚Reich‘ innerhalb der Wohnung hat Sigi auch den Keller etwas umfunktioniert. Hier werden alle streichbaren Flächen von Postern, Bildern und Schildern des Rennsports geziert, sogar einen Original Auspuffkrümmer von Ferrari findet man hier und natürlich etliche Rennreifen. Die sind am Nürburgring schon mal kostenlos zu haben. Und dann gibt es noch die umfangreiche Bildersammlung: Hier tauscht Sigi schon mal Bilder mit anderen Fotografen aus – und da sind „selbstgemachte“ Bilder bekannter Rennfahrer dabei. Von Jochen Rindt über Jacky Ickx bis hin zu Walter Röhrl. Und da kommt Freude auf, wenn man die außergewöhnlichen Bilder betrachtet – immer daran denkend, dass es sich um Amateuraufnahmen von Sigi Freisberg handelt. Was man selten findet, sind fotografierte Grabsteine verstorbener Rennfahrer. Sigi hat die Friedhöfe besucht und das Andenken an die einstigen Rennfahrerstars, wie Jochen Rindt, Hermann Lang oder Graf Trips, in Bildern der Grabsteine festgehalten.


Resümee


Der Nürburgring liegt für Sigi praktisch vor der Haustür. Von seinem Wohnort sind es gerade mal 70 Kilometer, und dank guter Straßen braucht er dafür nur 60 Minuten. Wenn man auch kein aktiver Rennfahrer ist, dann bietet der Nürburgring trotzdem vielen Fans Spaß am Motorsport. Und Sigi Freisberg gönnt sich diesen Spaß seit fast 60 Jahren.

Klaus Ridder

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