AKW - Abrissparty der Alt-Aktivisten

Musik und Freibier

Musik und Freibier

Die AKW-Gegner feierten mit Musik die kontrollierte Sprengung des Kraftwerks. Foto: privat

Neuwied. Alt-Aktivisten der 70er Jahre, die gegen den Bau und den Betrieb des AKW Mülheim-Kärlich mit Wort und Tat Einwände erhoben, versprachen sich in der damals fast aussichtslosen Situation: Wenn das AKW nicht in Betrieb geht oder abgerissen werden sollte, veranstalten wir ein Bürgerfest. So organisierten Robert Blum sen., Werner Johann Keßler und Günther Salz eine AKW-Abrissparty auf dem Engerser Marktplatz am Martinsbrunnen. Die durch ihr Adventssingen zugunsten des Pestkapellchens bekannte „Rentnerband“ sang und spielte alte Volks-, Wander- und Freiheitslieder. Die gute Stimmung bei Freibier, Wurst mit Senf und Brötchen nahm die zahlreichen Besucher in Bann. Hinzu kamen spontan zwei „Alt-Musiker“ der bekannten „Silhouettes“ aus den 70-er Jahren, die mit Rock- und Countrysongs begeisterten. Etwas ganz Besonderes waren die Geigensoli von Oskar Pompetzki aus Sayn . „Unser Widerstand von damals hat sich gelohnt“, so Initiator Werner Johann Keßler bei der Begrüßung. Er erinnerte unter anderem an Joachim Scheer, der sogar in Beugehaft genommen wurde und nun 30 Jahre später mit Elke Sodermann-Müller die Verdienstmedaille des Landes durch Ministerin Höfken erhielt. Auch ein Kamerateam von SWR 3 blieb etwas länger. Alles in allem war es eine gelungene KKW-Abrissparty, einzigartig und auch Gott sei Dank nicht wiederholbar.