„Friedenskinder“ betreiben in der Stadt Mahey seit April eine eigene Schule - „Blick aktuell“ wirbt um Spenden für Winterjacken
Nachhaltige Hilfe für pakistanische Kinder
Koblenz/Mahey. Bisweilen geschehen Dinge, die niemand vorhersehen kann und spontanes Handeln erfordern: in diesem Fall ein schwerer Autounfall. Iftkahar Minhas, bisheriger Leiter des Friedenskinder-Schulprojekts in Pakistan, verunglückte Anfang November bei einem Verkehrsunfall schwer. Während der Fahrer des Wagens, mit dem Minhas unterwegs war, an den Folgen des Unfalls starb, zog sich der Friedenskinder-Mitarbeiter mehrere Brüche und innere Verletzungen zu.
„Iftkahar ist inzwischen gottseidank übern Berg und kommt langsam wieder auf die Beine“, zeigt sich Bernd Wangelin, Vorsitzender der Koblenzer Hilfsorganisation, erleichtert. Seine Informationen über den Genesungsprozess sind aus erster Hand. Arif Minhas, in Deutschland lebender Projektverantwortlicher für Pakistan und überdies ein Cousin des Verletzten, flog bereits wenige Tage nach dem Unglück in seine ehemalige Heimat - nicht nur um seinem Verwandten beizustehen, sondern auch, um kommissarisch dessen Aufgaben zu übernehmen.
„Seit Arif Minhas wieder in Pakistan ist, hat er übergangsweise die Projektleitung vor Ort übernommen“, berichtet Wangelin. Eine seiner wesentlichen Aufgaben sei es momentan, die im April dieses Jahres eröffnete Schule bei den zuständigen Behörden offiziell registrieren zu lassen. „Da Arifs Cousin wegen seiner Verletzungen auf absehbare Zeit ausfällt, muss sich künftig auch jemand anderes um die Schulverwaltung kümmern. Er hat hierfür eine erfahrene Lehrerin vorgesehen, mit der er zurzeit die künftige Zusammenarbeit koordiniert.“
Kinderwunsch: Turnschuhe für den Sportunterricht
Voraussichtlich am 15. Dezember wird Arif Minhas wieder zuhause in Deutschland bei seiner Familie sein. Bis dahin möchten er und seine pakistanischen Partner auch die Winterjacken und Turnschuhe für die insgesamt 84 Schüler des „Mohamad Khan Elemantary Education Center“ besorgt haben, wie die pakistanische Friedenskinder-Grundschule offiziell heißt. Dass „Blick aktuell“ über einen Spendenaufruf dabei hilft, diese Anschaffung möglich zu machen, kommt bei den Kindern und ihren Lehrern prima an.
„Jetzt im Winter kann es in Mahey empfindlich kalt werden“, betont Bernd Wangelin. „In manchen Nächten fällt die Temperatur unter null Grad“. Da die allermeisten Schüler aus sehr armen und kinderreichen Familien kommen, können sich viele Eltern eine warme Jacke für ihre Kinder kaum leisten. Darum die Idee zu dieser Spendenaktion.
Turnschuhe möchten die Friedenskinder für die Schüler kaufen, damit sie an der Grundschule in Zukunft auch Sportunterricht anbieten können. „Unweit des Schulgeländes haben unsere pakistanischen Partner erst kürzlich ein Volleyballfeld erbaut“, erzählt der Vorsitzende. Das Areal ist groß genug, um darauf auch Cricket zu spielen - die beliebteste Sportart in Pakistan.
Engagement begann nach Flutkatastrophe
Das Engagement des Vereins „Friedenskinder Koblenz“ in Pakistan begann im Sommer 2010. Damals hatte der Fluss Indus weite Teile des südasiatischen Landes überschwemmt. Mehr als eine Million Menschen verloren dabei ihre Häuser. Der mittlerweile 54-jährige Arif Minhas leistete im Auftrag des Vereins Soforthilfe für Betroffene der Flutkatastrophe. Er und sein Team bauten Häuser wieder auf, bohrten Brunnen für die Trinkwasserversorgung und leisteten medizinische Hilfe.
Zwei Jahre später weiteten die Friedenskinder ihre Hilfen auf den Bildungsbereich aus. Insgesamt 24 Kinder, die bis dahin als Lohnsklaven in Ziegeleien harte körperliche Arbeit verrichten mussten, konnten dank finanzieller Unterstützung seitens der Hilfsorganisation fortan eine Schule besuchen.
Im vergangenen Jahr schließlich brachten die Friedenskinder ihre eigene Schule auf den Weg. Rund 30.000 Euro an Spenden und Mitgliedsbeiträgen waren nötig, um ein ehemaliges Wohnhaus in Mahey unweit der pakistanisch-indischen Grenze in eine neue Schule zu verwandeln. Unter den 64 Erst- und Zweitklässlern, die diese seit dem Frühjahr besuchen, sind auch viele Kinder, die früher in der Ziegelbrennerei arbeiten mussten. Hinzu kommen mehr als 70 Mädchen und junge Frauen, die in angegliederten Werkstätten zu Näherinnen ausgebildet werden. „Die schönen Schuluniformen unserer Grundschüler haben unsere jungen Näherinnen angefertigt“, sagt Arif Minhas nicht ohne Stolz. Acht Klassenstufen soll das nach dem Vater des Projektleiters benannte „Education Center“ in einigen Jahren haben. Bauliche Kosten fallen vorerst keine mehr an, aber um die Schule zu betreiben und auch bedürftigen Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen, muss der Verein jährlich fast 10. 000 Euro aufbringen.
Dass der Verein dazu in der Lage ist, steht derzeit außer Frage. „Langfristig sind wir jedoch auf weitere Förderer angewiesen, die uns dabei helfen, unser Schulprojekt in Mahey erfolgreich fortzuführen“, betont Wangelin. So wie beispielsweise das Lahnsteiner Johannes-Gymnasium, das die Arbeit in Pakistan aktiv unterstützt.
Auf eine mindestens 30-jährige Nutzung des sanierten Gebäudes zu Unterrichtszwecken haben sich die pakistanischen und deutschen Partner vertraglich verpflichtet. Arif Minhas hofft, dass in dieser Zeit möglichst viele Kinder und Jugendliche aus bedürftigen Familien die Grund- und Nähschule durchlaufen. Und: Dass sein durch den Unfall noch immer arg beeinträchtigter Cousin bald wieder so fit ist, dass er die Friedenskinder-Projekte vor Ort wieder leiten kann.
Über die Projektarbeit des Vereins „Friedenskinder“ in Vietnam berichtet „Blick aktuell“ in der nächsten Ausgabe.
Kontakt:
Friedenskinder Koblenz e.V.
Bernd Wangelin (Vorsitzender)
Telefon: 0261-72844
E-Mail: bernd.wangelin@friedenskinder.de
Internet: www.friedenskinder.de
Spenden sind herzlich willkommen
Bankverbindung:
Sparkasse Koblenz
IBAN: DE 1957 0501 2000 0021 1011
BIC: MALADE51KOB
Verwendungszweck: Winterjacken für Pakistan
In der Nähwerkstatt werden junge Frauen zu Schneiderinnen ausgebildet.
Die pakistanische Friedenskinder-Schule wird zurzeit von 84 Kindern besucht.
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