91-Jähriger möchte noch ein Mal Kamelle werfen

Noch einmal mitfahren und Kamelle werfen

Den Rosenmontagszug in Wirges findet am 24. Februar statt

08.02.2020 - 11:24

Wirges/Dierdorf. Durch Zufall hat der Verfasser dieses Artikels von einem Senioren gehört, der als bekennender Karnevalist den sehnlichen Wunsch hegt, von einem Prinzenwagen beim Rosenmontagsumzug Kamelle an das närrische Volk zu verteilen. Es handelt sich um Horst Oberberg, der im Seniorenzentrum „Uhrturm“ in Dierdorf lebt und dort in einer kleinen Wohnung seinen Lebensabend verbringt. Wenn man Horst Oberberg zum ersten Mal begegnet, mag man kaum glauben, dass dieser rüstige Senior am 17. Juni 2020 seinen 92. Geburtstag feiern wird. Der Kontakt zu Horst Oberberg kam über Dirk Kaltenbach zustande, der Präsident der Wirgeser Karnevalsgesellschaft 1954 ist. Dirk Kaltenbach war von 2001 bis 2017 Hausmeister im Seniorenzentrum „Uhrturm“. In dieser Zeit lernte er natürlich auch Horst Oberberg kennen, der im Jahr 2007 seine kleine Wohnung bezog. Zwischen den Beiden entwickelte sich alsbald eine nähere Bekanntschaft, da sie die Begeisterung für Fußball und Karneval verbindet.


Diese Freundschaft überwindet die Feindschaft zweier Vereine


Dirk Kaltenbach ist bekennender Fan des 1. FC Köln, während Horst Oberberg glühender Verehrer der Fohlenelf von Borussia Mönchengladbach ist. Normalerweise verachten sich die Fans beider Vereine. Bei den Derbys geht es ganz schön rund – auf dem Platz und auf den Tribünen. Dirk Kaltenbach hat Horst Oberberg einen großen Wunsch erfüllt, als er ihn zu einem Heimspiel des 1. FC Köln mit ins Kölner Stadion nahm. Todesmutig stand Horst Oberberg mit seinem schwarz-grünen Fanschal der Borussia unter tausenden FC-Fans in der Kölner Fankurve. Mit seinem „Bodyguard Dirk“ fühlte sich Horst Oberberg jedoch zu jedem Zeitpunkt sicher. Von diesem Erlebnis erzählt Horst Oberberg heute noch.

Zum Seniorenzentrum „Uhrturm“ hat Dirk Kaltenbach auch heute noch eine enge Verbindung, obwohl er inzwischen eine andere Hausmeistertätigkeit in Wirges übernommen hat. Diese Verbindung entstand im Rahmen der Karnevalsfeier, die Dirk Kaltenbach seit 2001 in jedem Jahr im „Uhrturm“ veranstaltet. Dabei wird der große Aufenthaltsraum mit Luftschlangen und Pappnasen geschmückt, dazu gibt es im mehrstündigen Programm Büttenreden und viele Showtänze von Gardetanzgruppen.

Im Gespräch mit BLICK aktuell erzählte Horst Oberberg einiges aus seinem Leben. Er arbeitete als Chemiefacharbeiter, bis er 1992 in Rente ging. Nach dem Tod seiner Ehefrau lebte er noch einige Jahre mit einer Lebensgefährtin zusammen, die aber leider auch verstarb. Umso glücklicher ist er, dass er sich in seiner schönen Wohnung im „Uhrturm“ sehr wohlfühlt und noch aktiv am Leben im Seniorenzentrum teilnehmen kann.


Horst Oberberg hat noch drei Ziele


„Mein größter Wunsch wäre, dass meine Lebensgefährtin noch bei mir sein könnte, aber realistisch gesehen habe ich drei Ziele: Ich möchte 100 Jahre alt werden. Dann soll Borussia Mönchengladbach endlich mal wieder deutscher Meister werden. Zuletzt habe ich einen Wunsch, der noch in diesem Monat erfüllt werden kann. Ich möchte noch einmal bei einem Rosenmontagszug auf dem Zugwagen mitfahren, um von dort aus Kamelle an die Narren zu verteilen.“ Dirk Kaltenbach, der bei dem Gespräch im „Uhrturm“ ebenfalls anwesend war, sagte: „Horst, ich habe mit dem Vorstand der Wirgeser Karnevalsgesellschaft gesprochen. Sie sind damit einverstanden, dass du bei unserem Rosenmontagszug in Wirges am 24. Februar ab 10:11 Uhr auf unserem Wagen des Elferrates mitfahren darfst.“ Eine bessere Nachricht hätte Dirk Kaltenbach Horst Oberberg nicht überbringen können. „Dann kaufe ich auch jede Menge Kamelle und Schokolade“, entgegnete er zu Tränen gerührt. „Lass stecken, Horst, wir haben jede Menge Wurfmaterial. Nimm‘ dir die Zeit, den Tag zu genießen“, antwortete Dirk Kaltenbach. Vor dem Rosenmontagszug in Wirges gibt es aber noch ein weiteres Zusammentreffen, denn am Dienstag, 18. Februar findet wie in jedem Jahr die große Kappensitzung im „Uhrturm“ statt. Darauf freuen sich Horst Oberberg und alle anderen Bewohner/innen im „Uhrturm“ schon sehr.

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