Cochem. Vor fragwürdigen Schreiben mit Reisegewinnmitteilungen warnt die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Die Absender versprechen kostenlose Urlaubsreisen, zum Beispiel nach Zypern, oder erlebnisreiche Tagesausflüge. Doch die Verbraucherschützer warnen: Hinter den verlockenden Gewinnen verbergen sich zumeist vor allem Kostenfallen.
Hinweise im Kleingedruckten
Wer den Reisegewinn annehme, müsse in aller Regel mit versteckten Zusatzkosten rechnen, warnt Kirsten Thul-Kunsmann von der Verbraucherzentrale in Cochem. Meist enthält das Kleingedruckte der Werbeschreiben bereits Hinweise auf zusätzliche Bearbeitungsentgelte oder Saisonzuschläge. Diese werden den Verbrauchern nach der Buchung in Rechnung gestellt. Am Ende kann die Reise ähnlich teuer werden wie eine gleichwertige Reise aus dem Reisebüro. „Wir haben den Eindruck, dass manche Reiseveranstalter die Masche mit der Gewinnmitteilung bloß als einen weiteren Vertriebskanal nutzen“, sagt Verbraucherschützerin Thul-Kunsmann.
Teilweise ist in den Reisen nur der Transport hin und zurück enthalten: Für das touristische Ausflugsprogramm wird vor Ort extra abkassiert. Sind die Ausflüge kostenlos, führen sie in der Regel geradewegs in Einzelhandelsgeschäfte. Dort warten Werbeverkaufsveranstaltungen, auf denen Verbraucher mit aggressiven Methoden zum Kauf von teuren Waren mit oft zweifelhafter Qualität gedrängt werden.
Irreführende Werbung
Nach Ansicht der Verbraucherzentrale stellen falsche Reisegewinne eine Form der irreführenden Werbung dar. Laut Gesetz dürfen Unternehmen für Gewinne keine zusätzlichen Kosten berechnen. Die Verantwortlichen entziehen sich jedoch der wirksamen Verfolgung, indem sie beispielsweise mit Postfachadressen arbeiten oder regelmäßig den Firmennamen ändern.
Beratungen zu diesem Thema und vielen weiteren Rechtsfragen bietet die Verbraucherzentrale in Cochem, Brückenstr. 2, immer montags zwischen 10 und 15 Uhr ohne Termin, ein Termin kann telefonisch unter (0 26 71) 60 57 84 oder online unter https://www.verbraucherzentrale-rlp.de/onlinetermine-rlp vereinbart werden. Die Beratung kann kostenpflichtig sein. Pressemitteilung Ver-
braucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V.