
Am 02.07.2025
Allgemeine BerichteNeues Landesmateriallager für Schutzausrüstung in Andernach eröffnet
Rheinland-Pfalz rüstet sich für künftige Krisenlagen
Andernach. In Andernach wurde das Landesmateriallager für persönliche Schutzausrüstung offiziell eröffnet. Auf dem Gelände des Landeskrankenhauses entstand innerhalb eines Jahres ein moderner Lagerkomplex, der Rheinland-Pfalz künftig besser auf Pandemien oder vergleichbare Krisensituationen vorbereiten soll. Gesundheitsminister Clemens Hoch lobte bei der Eröffnungsfeier die zügige und zielgerichtete Umsetzung des Projekts. Sein Dank galt dem Landeskrankenhaus, dessen Mitarbeitende das Lager künftig betreiben werden, sowie der Stadt Andernach für die baurechtliche Begleitung.
Auch Dr. Alexander Wilhelm, Geschäftsführer des Landeskrankenhauses, betonte die Bedeutung des neuen Standorts: „Natürlich hoffen auch wir, dass wir das Lager so schnell nicht in voller Auslastung sehen werden. Aber, wenn es nötig sein wird, sind wir vorbereitet. Das ist auch das Verdienst unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die maßgeblich an der Konzeptionierung und dem Bau beteiligt waren und letztlich für den Betrieb verantwortlich sind und bis hierher eine großartige Arbeit geleistet haben.“
Oberbürgermeister Christian Greiner zeigte sich erfreut über das Vertrauen, das dem Standort Andernach entgegengebracht wird: „Die Entscheidung, das Landesmateriallager für persönliche Schutzausrüstung in Andernach anzusiedeln, ist ein starkes Zeichen für das Vertrauen in unseren Gesundheitsstandort. Andernach ist bereits mit dem Landeskrankenhaus ein zentraler Pfeiler in der medizinischen Versorgung – mit dem neuen Lager wird unsere Stadt nun auch ein strategisch wichtiger Ort für die Krisenprävention und Versorgungssicherheit in Rheinland-Pfalz. Ich danke dem Land Rheinland-Pfalz und dem Landeskrankenhaus für die enge und verlässliche Zusammenarbeit und freue mich, dass wir als Stadt unseren Teil zur Umsetzung dieses zukunftsweisenden Projekts beitragen konnten.“ Das Lager verfügt über eine Grundfläche von 3.193 Quadratmetern. Dort werden Schutzmasken, Schutzhandschuhe, Schutzanzüge und -kittel, Augenschutzbrillen sowie Face Shields in unterschiedlichen Größen gelagert. Im Krisenfall wird diese Ausrüstung vorrangig an Mitarbeitende in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen ausgegeben, beispielsweise an Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime. Auch Polizei, Feuerwehr und andere Bereiche der kritischen Infrastruktur können im Bedarfsfall versorgt werden.
„Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig es ist im Ernstfall schnell und unbürokratisch auf geprüfte und vertrauenswürdige Schutzausrüstung wie Atemmasken oder Handschuhe zurückgreifen zu können. Diese Basisausstattung ist unverzichtbar, um sich selbst und andere zu schützen und um eine Verbreitung von Krankheitserregern, wie im Fall der Corona-Viren, einzudämmen“, betonte Minister Hoch. Um Nachhaltigkeit zu gewährleisten, werden alle Materialien regelmäßig geprüft. Ein Jahr vor Ablauf ihres Verwendbarkeitsdatums werden sie bezugsberechtigten Einrichtungen im Land angeboten, um eine unnötige Vernichtung zu vermeiden.
Das Land Rheinland-Pfalz investierte insgesamt 9,3 Millionen Euro in das Projekt. Davon entfielen 8,2 Millionen Euro auf den Bau der Lagerhalle und 1,1 Millionen Euro auf Einrichtung und Ausstattung wie Regale, Gabelstapler und Verpackungsstraßen. Das Gebäude umfasst neben dem Lagerbereich auch Büros, einen Serverraum sowie Notfallräume – darunter Duschräume für Mitarbeitende im Dauereinsatz und ein großer Besprechungsraum für Krisensituationen.
„Unsere Aufgabe wird es sein, das Lager zu betreiben. Dazu gehören das Bestellen und Nachbestellen von Artikeln, die logistische Abwicklung und die Lagerverwaltung, das Kommissionieren von Bestellungen und gegebenenfalls die Abrechnung mit den zu beliefernden Institutionen. Um eventuellen Lieferproblemen in Krisensituationen vorzubeugen, wollen wir auch mit hiesigen Produzenten von Schutzausrüstung zusammenarbeiten“, so Dr. Wilhelm, der in den Jahren 2020 und 2021 Landesimpfkoordinator war.
Bereits in der Planungsphase wurde besonderer Wert auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit gelegt. Das Gebäude ist mit einer Wärmepumpe ausgestattet, verfügt über eine Photovoltaikanlage zur Stromgewinnung und eine Dachbegrünung, die eine übermäßige Erwärmung des Innenraums im Sommer verhindert.BA

Das Lager verfügt über eine Grundfläche von 3.193 Quadratmetern.
V.l.: Joachim Rind (Planungsbüro Naujack Rind Hof), Andernachs Oberbürgermeister Christian Greiner, Gesundheitsminister Clemens Hoch, LKH-Geschäftsführer Dr. Alexander Wilhelm, Marco Bayer (Generalunternehmen Goldbeck) und Sabine Naujack (Planungsbüro Naujack Rind Hof). Foto: Landeskrankenhaus / Wolfgang Pape