SolidAHRitätsfest von Ahrwinzern um Achim Sebastian vor den Toren der Kulturwerkstatt war ein voller Erfolg

Rund 250 Gäste genossen zugunsten der Flutopfer die guten Tropfen von der Ahr

Rund 250 Gäste genossen zugunsten der Flutopfer die guten Tropfen von der Ahr

Von links Rolf Plewa, Marc Stich, Dominik Giebler und Achim Sebastian. Foto: AB

Rund 250 Gäste genossen zugunsten der Flutopfer die guten Tropfen von der Ahr

Marc und Monty sorgten für die musikalische Unterhaltung.

Rund 250 Gäste genossen zugunsten der Flutopfer die guten Tropfen von der Ahr

Gute Laune bei allen Gästen.

Remagen. Wie man Freude und Solidarität unter einen Hut bekommt, das demonstrierten am Freitag und Samstag auf beeindruckende Weise drei Winzer von der Ahr um Achim Sebastian aus Rech, tatkräftig unterstützt vom Förderverein Altes Jugendheim und vielen Freunden des Ahrweins, die sich das SolidAHRitätsfest im Freien hinter der Kulturwerkstatt nicht entgehen ließen. „Wir haben kein warmes Wasser und immer noch den fürchterlichen Gestank in der Nase. Wir müssen mal raus. Danke für das Fest hier an der Kulturwerkstatt“, freute sich ein Ehepaar aus Bad Neuenahr-Ahrweiler, das selbst stark von der Flut betroffen ist. Eine ähnliche Betroffenheit drückte sich in den Zügen vom Recher Bürgermeister Dominik Giebler aus, der kaum ein Wort des Dankes heraus bekam, als ihm Ahrwinzer Achim Sebastian aus Rech einen symbolischen Scheck in Höhe von 33 333 Euro für die Recher Flutopfer überreichte. Zusammen gekommen war die Summe durch Spenden aus dem Umfeld von Achim Sebastian und seinen Kunden, die bundesweit den hervorragenden Wein von der Ahr beziehen. Applaus der Gäste brandete auf, als Anja Mehnert vom Vorstand des Fördervereins Altes Jugendheim dem Recher Bürgermeister zusätzlich 1000 Euro überreichte, die in den vergangenen Jahren an Trinkgeldern für das Servicepersonal bei Veranstaltungen in der Kulturwerkstatt zusammen gekommen waren. Der Vorsitzende des Fördervereins Altes Jugendheim Rolf Plewa betonte in seiner kurzen Ansprache für sich und sein engagiertes Team, dass er die Entscheidung das Weinfest in Remagen abzusagen, 14 Tage nach der schrecklichen Katastrophe als richtig empfunden habe. Maßgeblicher Punkt ein SolidAHRitätsfest zu veranstalten sei die Aussage von Ahrwinzer Achim Sebastian aus Rech, der auch die Kulturwerkstatt mit seinen edlen Tropfen beliefert, gewesen. Voller Erstaunen habe Achim Sebastian gemeint: „Durch die Flutkatastrophe wurde uns so viel genommen, und jetzt wird uns mit dem Wegfall des Weinfestes auch noch die Existenz genommen“.

Dadurch habe sich der Förderverein spontan entschlossen, ein SolidAHRitätsfest gemeinsam mit Winzern von der Ahr für die Flutopfer zu veranstalten. Neben Ahrwinzer Achim Sebastian aus Rech waren Weingut Bier aus Waldporzheim und Weingut Kallfelz aus Bad Bodendorf mit von der Partie. Sie boten beim SolidAHRitätsfest ihre Spitzenprodukte von der Ahr dem bestens gelaunten Publikum, das auch ohne Bier mal einen Abend auskam. Rund 250 Gäste genossen am Freitag und Samstag ein paar herrliche Stunden im Freien hinter der Kulturwerkstatt. An mit Sonnenblumen geschmückten Tischen ließen sich die Gäste die güldenen Tropfen munden. Zwischendrin ließen die Winzer das Publikum von ihren Weinen einen Kostprobe nehmen. Verschönert wurden beide Abend durch Musik und Unterhaltung. Den Freitag gestalteten der „Remagener Jung“ Lars Schmitt mit Ohrwürmern aus bekannten Musicals und Hits der 70er Jahre. Travestiekünstler Christian Schuldt aus Sinzig warf sich erneut in seine prächtigen Kleidchen und so manchen Zickenkrieg vom heimischen Herd erkannten die Zuhörer wieder. Natürlich genoss er den tosenden Applaus der Zuschauer in seiner Paraderolle als Sahntörtchen „dicke Mädchen“ singend. Die Gäste amüsierten sich prächtig. Schon Hausmusiker sind „Marc und Monty“, das Gitarren-Duo aus Bad Neuenahr-Ahrweiler und die Sängerin Sarah aus dem heimischen Unkelbach. Bekannte Songs wie „Rolling Home“ oder „Bella Ciao“ von Marc und Monty animierten zum Mitsingen und -klatschen. In den Pausen sorgte der allseits bekannt Bernie Geischer am Keyboard für Kurzweil. Mit ihrer klaren Sopranstimme, die auch vor Jazzeinlagen nicht zurückschreckte, begeisterte Sarah mit Hits aus aller Welt das Publikum und sorgte für Gänsehautfeeling. Bei der Zugabe, die kein Ende nehmen wollte, fanden sich die drei Künstler zu einem Gesangs-Trio zusammen. „Ein solches Weinfest der Kultur würden wir gerne erneut erleben“, so ein Kommentar aus der Gästeschar.

Rolf Plewa bedankte sich im Laufe des Abend ganz herzlich beim Vorsitzenden der Weinbaugemeinschaft Remagen, Eduard Krahe. Die Weinbaugemeinschaft hatte sich spontan entschlossen ihr zehnjähriges Jubiläum zum Bestehen der Gemeinschaft am SolidAHRitätsfest zu feiern. Krahe ließ in kurzen Sätzen die zehn Jahre Revue passieren und erläuterte die Aufbauarbeiten des Weinbergs unterhalb der Apollinariskirche. Ein ganz herzliches Willkommen galt natürlich auch der Remagener Weinkönigin Carolina Schmitz, die an beiden Tagen mit dabei war. Ebenfalls mit dabei waren die Künstlerinnen Sabine Breuch und Evelis Afzal, beide ehrenamtlich bei der Telefonseelsorge in Bad Neuenahr-Ahrweiler, die ihren Werke zur Freude der Kunstfreunde im Caracciolaraum der Kulturwerkstatt präsentierten und für den guten Zweck veräußerten.

Ihre Verbundenheit mit den Flutopfern drücken die drei Ahrwinzer Sebastian, Bier und Kallfelz dadurch aus, dass die Gewinne aus den genossen Tropfen ihrer Weingüter ebenfalls den Flutopfern zugute kommen. Und obendrauf kommt dann noch ein Betrag aus der Spendendose, die von den Gästen gut bestückt wurde. Somit hat mit dem SolidAHRitätsfest das Wort Solidarität wahrlich seinem Namen alle Ehre gemacht.