Allgemeine Berichte | 11.07.2025

Runder Geburtsag – 100 Jahre Peter Ludwig

Kultursalon Koblenz berichtet zum Opening

100 Jahre Peter Ludwig - das Jahr soll gefeiert werden. Fotos: Petra Lötschert

Koblenz. Peter Ludwig (9. Juli 1925 – 22. Juli 1996) gehört zu den wichtigsten Kunstsammlerpersönlichkeiten und Mäzen in Deutschland. In diesem Monat wäre es 100 Jahre alt geworden. Peter Ludwig entstammte der Industriellen-Familie Klöckner und wurde in Koblenz geboren.

MAT – Bewegung in den Alltag bringen

Da er seiner Geburtsstadt 1992 ein Museum schenkte, wurde er im Deutschen Ordensritterhaus gebührend mit der Ausstellung „Multiple Choice“ aus seiner Sammlung MAT - „Multiplication d’Art transformable“ mit 26 beweglichen, dreidimensionalen Projekten u.a. von Daniel Spoerri und Marcel Duchamp gefeiert. Zur Gruppe MAT gehörten ebenso Marcel Duchamp, Christo, Jean Arp, Arman, Roy Lichtenstein, Davide Boriani, Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely. Am nächsten Tag ging es in Aachen, dem Familien- und Stammsitz von Peter Ludwig, weiter – alle Direktoren seiner Sammlungen wurden dorthin eingeladen.

Kunstsammler auf Augenhöhe

Peter und Irene Ludwig waren ein Ehepaar auf Augenhöhe, sie verband die Kunst. Irene wusste immer ihren „kleinen Diktator“ zu zähmen, beide stellten diese Sammlung in 4 Dekaden zusammen. Dr. Ludwig, mit zwei Doktortiteln und neun Ehrendoktortiteln ausgezeichnet, studierte in Mainz Rechtswissenschaft wie Kunstgeschichte, Archäologie, Geschichte und Philosophie. Seine erste Dissertation schrieb er zu Picasso. Seine Picassosammlung mit mehr als 1000 Werken gehört zu den wichtigsten weltweit.

Während seines Studium lernte er Irene Monheim (17. Juni 1927 bis 18. Nov. 2010), eine Unternehmertochter aus der Aachener Schokoladenbranche kennen. Irene Monheim studierte ebenfalls in Mainz an der Gutenberg-Universität. Sie hatte sich auf Kunstgeschichte, Archäologie, Vor- und Frühgeschichte spezialisiert. 1951 heirateten beide. Das Paar blieb kinderlos. Ihre Kinder wurden Künstler und Kunstwerke.

1957 begann das Ehepaar Ludwig ihre Sammlertätigkeit in den Dienst der Öffentlichkeit zu stellen und lieh ausgewählte Sammlungskonvolute und Kunstwerke sukzessive an Museen und Institutionen aus.

Kunst für alle

In Aachen entstand die erste Galerie - Sammlung Ludwig 1970. Später - 1976 folgte das Museum Ludwig in Köln. Insgesamt 15 museale Einrichtungen machen die heutigen Ludwig-Häuser weltweit aus. Wichtig für das Sammlerehepaar Ludwig war es jungen, unbekannten und sehr begabten Künstlern den Weg zu ebnen. Ihre Sammlung sollte von Anfang an öffentlich sein. Sie liehen ihre Kunstwerke aus. Sie und Gunter Sachs entdeckten Andy Warhol, der in den Staaten weniger gefragt war. In jedem Ludwig Haus befindet sich ein Warhol Porträt Ludwigs im Format 100 × 100 cm. Eine Sonderedition. Heute zählt die Sammlung Ludwig über 12.000 Kunstwerke.

Irene und Dr. Peter Ludwig fanden in St. Aldegund bei Cochem an der Mosel ihre letzte Ruhestätte. Ihre Sammlung verewigten sie in einer Stiftung.

Die Werke zu MAT werden noch bis zum 31.8.2025 auf der 3. Etage des Ludwig Museum Koblenz präsentiert.

Wo ist der Peter-Ludwig-Platz

Was nicht zu verstehen ist, wenn eine Stadt zeitgenössische Kunst geschenkt bekommt, sollte sie sich dankbar zeigen. Hier geht es um Millionen. Straßennamen wurden entgegen der Denkmalpflege, des Denkmalschutzes geändert. Aus Danziger Freiheit - vor den Toren des Deutschenherrenhauses/Ludwig Museums - wurde Esther-Bejarano-Straße. Der Straßenname fiel auf eine Person, die mit Koblenz keine Berührungspunkte hat. Wer denkt sich so etwas aus? Hier wäre eine Peter-Ludwig-Straße vermutlich sinnvoller und aufmerksamer gewesen. Dr. Peter Ludwig hat Koblenz nicht nur reichlich mit Kunst beschenkt, er wurde auch in dieser Stadt geboren. Peter Ludwig hat Koblenz ein Andenken gesetzt, hier sollte sich Koblenz zeitnah revanchieren.

Vermisst - Schilder zu Koblenzer Museen

Koblenz könnte mehr Besucher verzeichnen, wenn Touristik und Fremdenverkehrsamt mit den Museen enger zusammenarbeiten würden. Wie es in anderen Städten üblich ist, fehlen hingegen in Koblenz Hinweisschilder an Autobahnabfahrten, innerstädtischen Straßenverkehrsknotenpunkten, an größeren Fußgängerüberwegen Hinweisschilder zu den Museen dieser Stadt. Mit wenig Geld Großes bewirken. Think small ist schon lange out. Diese Schilder gehören endlich in diese Stadt. Sie präsentieren den Bildungsstand in Koblenz.

Pressemitteilung

Kultursalon Koblenz

Künstlergruppe MAT - Marcel Duchamp mit Rotorelief.

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Prof. Dr. Beate Reifenscheid schlägt das Metronom von Man Ray an.

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100 Jahre Peter Ludwig - das Jahr soll gefeiert werden. Fotos: Petra Lötschert

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