Kultur-Rally des Odendorfer Zehnhausvereins in und um Swisttal

Sakrales und Profanes in der Region

Sakrales und Profanes in der Region

Mit einer Kultur-Rally setzte der Odendorfer Verein Zehnthaus unter der Führung von Klaus Peter Scholz eine Exkursions-Tradition fort, die in diesem Jahr auch als besonderer Beitrag zum 50. Geburtstag der Gemeinde Swisttal gedacht war.Foto: privat

Odendorf. Mit einer Kultur-Rally in und um Swisttal setzte der Odendorfer Verein Zehnthaus unter der Führung von Klaus Peter Scholz eine Exkursions-Tradition fort, die in diesem Jahr auch als besonderer Beitrag zum 50. Geburtstag der Gemeinde Swisttal gedacht war.

Die Erkundung kultureller und wissenschaftlicher Besonderheiten der Region begann in Mömerzheim mit einem Besuch der neugotischen Kapelle „Zur immerwährenden Hilfe“, die Papst Leo XIII. 1885 in den Rang einer Wallfahrtskirche erhoben hatte.

Packend und anschaulich erläuterte Heiner Meurs, Heimatforscher, Schriftsteller und geschäftsführender Vorstand der Kirchengemeinde Sankt Martinus (Ollheim), den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die bau- und kunstgeschichtlichen Merkmale des Gotteshauses. Besonders hob er dabei auch das dortige Gnadenbild hervor, das Anlass für die Anerkennung der Kapelle als Wallfahrtsstätte war.

Die Fahrt ging weiter nach Klein-Altendorf zum Campus der Universität Bonn. Dort wurden die Forschungsstationen der Landwirtschaftlichen Fakultät zusammengeführt. Neben der Pflanzen- und Gartenbauwissenschaft geht es vor allem um nachwachsende Rohstoffe. Daneben stehen hier aber auch Lebensmittelqualität und Verbraucherschutz auf der Tagesordnung. In informativen Präsentationen trugen die Doktoranden Michael Stotter und Niklas Frase zu den wesentlichen wissenschaftlichen Projekten vor. In der anschließenden Diskussion blieben sie dann auch auf tagesaktuelle und mitunter kritische Fragestellungen keine Antwort schuldig; auch nicht, als der massive Einsatz von Herbiziden in der Landwirtschaft sehr lebhaft angesprochen wurde.

Auf die Theorie folgte die Praxis

Per Schlepperrundfahrt ging es in die Außenanlagen des Campus und zu den Gewächshäusern. Äußerst kenntnisreich und engagiert legte der Versuchstechniker Kevin Leitenberger vor Ort dar, wie die wissenschaftlichen Überlegungen und Theorien dann in konkreten Versuchsreihen überprüft werden.

Nach der Mittagsrast im Campus Klein-Altendorf führte der Weg nach Meckenheim in das Depot des LVR-Landesmuseums Bonn. Hier werden die reichhaltigen Schätze des Museums in klimatisierten Räumen aufbewahrt. Es gibt „zahllose“ gut dokumentierte Objekte – von steinzeitlichen Brunneneinfassungen über feingliedrige Gerätschaften aus Bronze bis zu antiken und mittelalterlichen Steindenkmälern.

Nicht unerwähnt bleiben darf auch die Sammlung wertvoller Gemälde und Möbel. Der Leiter des Depots, Dr. Hans-Hoyer von Prittwitz, sowie die wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Jennifer Komp führten durch die Hallen und Magazine. Ein Höhepunkt war die Präsentation der Originale der beiden Matronensteine auf dem Odendorfer Zehnthofplatz, die um 1880 beim Bau der Eisenbahnlinie Bonn – Euskirchen gefunden wurden.

Bei Kaffee und Kuchen im Meckenheimer Café Landlust fand die Exkursion bei strahlendem Sonnenschein mit Blick auf die blühenden Obstbäume ihren harmonischen Ausklang.