Hans-Werner Adams übergibt Bürgermeister Andreas Geron die Ernennungsurkunde für die zweite Amtszeit
Sinzig zeigt mit Beitritt zum Gewässerzweckverband Ahr Solidarität
Sinzig. Am 1. Januar beginnt die zweite Amtszeit von Sinzigs Bürgermeister Andreas Geron. Der Jurist war bei der Urwahl im Mai mit 57,9 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt worden. In der letzten Stadtratssitzung des Jahres überreichte ihm Hans-Werner Adams als erster Beigeordneter die Ernennungsurkunde und würdigte Gerons Meriten. Dabei vor allem dessen Motto beim Wiederaufbau nach der Flut: „Geht nicht, gibt’s nicht.“ Adams hatte für Geron aber auch ein Wohlfühlpaket dabei: „Teelicht, Schaumbad und ein lecker Kölsch“ für ab und zu ein bisschen Muße in der zweiten Amtszeit. Und Alterspräsident Hans-Dietrich Laubman wünschte ihm viel Erfolg dabei, „Angefangenes zu Ende zu führen und Neues zu initiieren“.
Geron blickte indes zurück auf „hitzige Diskussionen um Wasserbüffel“, Pandemie mit digitalen Sitzungen und die Flut, al er selbst in seinem Haus von den Wassermassen eingeschlossen war und die Beigeordneten die Koordination der Hilfen im Rathaus übernommen hatten. Beim Wiederaufbau dankte er dem Rat für den Vertrauensvorschuss nach dem Motto „Der Bürgermeister wird ermächtigt“ und seinen Mitarbeitern, „denn ohne Verwaltung ist ein Bürgermeister nichts“.
Konsequenzen aus der Flut
Konsequenzen aus der Flut waren den auch Thema der Ratssitzung. Da appellierte Geron eindringlich an die Mandatsträger für den Beitritt zum Gewässerverband Ahr zu votieren und damit Solidarität im Kreis Ahrweiler zu zeigen. „Denn Wasser kümmert sich nicht um Gemarkungen und hält nicht an Ortsschildern.“ Geron sieht den Zweckverband als gemeinsamen Schutzschild: „Er bringt uns Fachleute, er bringt und Planungssicherheit, er bringt uns Schlagkraft – und er bringt uns die ehrliche Erkenntnis, dass Hochwasserschutz keine spontane Die, sondern eine dauerhafte Aufgabe ist.“
Das sah der Rat auch so und votierte einstimmig für den Beitritt. Den Tenor formulierte Franz-Hermann Deres für die CDU so: „Es ist eine große Chance für den Kreis Ahrweiler, die wir auf jeden Fall nutzen sollten.“ Und während Hardy Rehmann von den Grünen von einer Grundsatzentscheidung sprach, erinnerte Friedhelm Münch für die FWG an die „Riesenempörung, weil eine Kommune im Kreis nicht mitmachen wollte“. Doch mittlerweile habe auch die Grafschaft zurückgerudert. Münch: „Solidarität im Landkreis ist nötig, denn es betrifft nicht nur Rhein und Ahr, sondern alle Gewässer.“
Hochwasserschutz
Entsprechend fiel denn auch eine Entscheidung zum Hochwasserschutz aus. Der Stadtrat stimmte der Aufweitung des Ahrkorridors von 60 Metern für den Bereich Bundesstraße 9 bis Spessartsteg, wo es hydraulisch notwendig wird, unter der Maßgabe zu, dass die zuständigen Fachbereiche und Gremien der Stadt Sinzig in die weitere Gestaltung eng mit eingebunden werden. Insbesondere zu berücksichtigen seien dabei die Belange des Naturschutzes und der bestehenden Klimarisiken wie Hitzentwicklung und Dürre im Ahruferbereich. Zudem werden die im städtischen Eigentum befindlichen Grundstücke dem Landkreis Ahrweiler zur Aufweitung des Korridors unter den zur Verfügung gestellt. Wobei Geron betonte, dass dabei die Grundstücke zwar vom Kreis für den Hochwasserschutz genutzt werden, aber im Eigentum der Stadt verbleiben. GS
