Herbstfreizeit des „Treff 81“ in Weibersbrunn

Spessart-Räuber, Fechten, Vergnügungspark und mehr

23.10.2018 - 12:23

Lahnstein. T-Shirt statt herbstlicher Wollpullover: Bilderbuchwetter hatte der „Treff 81“, die Gruppe von Behinderten und weniger Behinderten aus der katholischen Kirchengemeinde Sankt Martin, bei der Herbstfreizeit. Standort der täglichen Unternehmungen war ein Hotel in Weibersbrunn im Spessart. In der barocken Sandkirche von Aschaffenburg startete die Freizeitmaßnahme mit 25 Teilnehmern. Anschließend wurde man in der Fußgängerzone der bayerischen Metropole mit Wahlwerbung der verschiedensten Parteien im Bayerischen Landtagswahlkampf „gesegnet“. Ein ökumenischer Gottesdienst mit einem Posaunenchor unter freiem, weißblauem Himmel zum Finale der Landesgartenschau in Würzburg mit dem Thema „Schöpfungsverantwortung“ ließ den zweiten Freizeittag beginnen. Jedes „Treff-Mitglied“ bekam eine Tulpenzwiebel als Geschenk. Das Konsumverhalten der Bevölkerung wurde studiert beim Besuch von „Wertheim-Village“, einem Marken-Outlet-Center. Schöner empfand der „Treff“ den Besuch in der Altstadt von Wertheim.


Fahrt mit der Bimmelbahn


Eine Bimmelbahn brachte die Teilnehmer in die staufische Burganlage der Burg Wertheim mit Ausblick auf die Flüsse Main und Tauber. Bei der Schifffahrt in Lohr auf dem Main wurden Simone Scherer und Lothar Löhr als „Misses und Mister Main“ gewählt. Im Schlossmuseum wandelte man auf den Spuren von Schneewittchen, welches in Lohr gelebt haben soll. Man schaute in lustige, verzerrte Spiegel oder ließ sich als Schneewittchen fotografieren. Wasserschloß Mespelbrunn lag noch im morgendlichen Nebel, als der „Treff 81“ sich zum Gruppenfoto dort positionierte. Ute Laux gewann den Waldkegel-Wettbewerb im Waldlokal „Hohenwarte“. Mit einem lauten Schuss kündigten sich die Spessart-Räuber aus der Romanverfilmung „Das Wirtshaus im Spessart“ an und überfielen den „Treff 81“ mitten im Wald. Flugs bekam jeder vom „Treff“ das Räuberzeichen mit schwarzer Kohle auf die Backen gemalt. Neben Gruseln und Grausen gab’s auch viel zu lachen. Die Spessarträuber sangen lustige Melodien, luden zum Schunkeln ein und kredenzten Apfelwein. In Gemünden gab es eine Führung durch die SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth. In dieser Dorfgemeinschaft leben in 19 Wohnhäusern 156 erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung in Hausgemeinschaften zusammen. Sie betreiben gemeinsam unter anderem eine Bäckerei, Gärtnerei, Kerzenzieherei, Molkerei, Weberei und Schreinerei. Das Mekka des Fechtsports, die deutsche Medaillenschmiede in dieser eleganten Sportart, wurde mit dem Fechtzentraum Tauberbischofsheim besucht. Dabei wurden auch die Treff-Mitglieder mit Säbel, Degen, Westen und Schutzmasken ausgestattet. An einem Übungsstand konnte Reaktionsschnelligkeit unter Beweis gestellt werden. In der Trainingshalle bemüht der Fechtverein drei Tiere für den Motivationsspruch: „Stärker als ein Löwe, schneller als eine Gazelle, leichter als ein Schmetterling.“ Viel Spaß hatte man beim Besuch des Martinimarktes mit schnellen Fahrgeschäften, Los- und Angelbuden. Nach einem Mittagessen in einer Pizzeria von Oestrich-Winkel führte die Heimfahrt am Rhein entlang nach Lahnstein. Während der Freizeit fand der Mittagsimbiss meistens unter freiem Himmel statt, wohl eine willkommene Auswirkung des viel zitierten Klimawandels. Auf dem Hotelgelände befand sich auch eine kleine Kapelle. Hier gab es jeden Morgen religiöse Impulse durch Pater Wolfgang Jungheim. Die Herbstfreizeit war ein tolles Erlebnis, welches wieder einmal auch ermöglicht wurde, durch die Spendenbereitschaft vieler Lahnsteiner: Einzelpersonen, Vereinen, Initiativen und Firmen.

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Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
Amir Samed:
Aufgepast ihr Omas, nicht das sich die "stabile Brandmauer" in ein (geistiges) Gefängnis ohne Entkommen verwandelt....
Joachim Becker:
Vielen Dank für diese lobenswerte Initiative!...
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