Neunter Bauern- und Handwerkermarkt in der kleinen Gemeinde Mertloch begeisterte alle

Tausende strömten aufs Maifeld

Der zehnten Auflage im Jahr 2024 dürfte nichts im Wege stehen

27.06.2022 - 13:25

Mertloch. Um die 1500 Einwohner zählt die kleine Gemeinde Mertloch, alle zwei Jahre rücken im Juni Tausende von Menschen aufs Maifeld ein. Beim traditionellen Bauern- und Handwerkermarkt, der in diesem Jahr zum neunten Mal auf dem Programm stand, durften sich die zahlreichen Gäste vom Flair und von der Atmosphäre her ein wenig an die französische Provence erinnert fühlen. Durch die Corona-Pandemie musste die Veranstaltung im Jahr 2021 kurzfristig abgesagt werden, die Wartezeit verlängerte sich auf drei Jahre. Somit musste auch Ortsbürgermeister Matthias Dahmen, der im Mai 2019 die Nachfolge von Stefan Geisbüsch angetreten hatte, noch zwölf Monate länger auf seine Premiere warten.

Die berühmte Bouillabaisse fehlte zwar im Angebot, aber ansonsten gab es alles, was das kulinarische Herz begehrte: Flammkuchen, Wildspezialitäten, Spießbraten vom Maifeld-Schwein, Fischbrötchen, „Mertlijer Reibekuchen“, Kaffee und Kuchen, frisch gebackenes Steinofenbrot oder ganz einfach nur Speiseeis vom Italiener: Die Gäste, teilweise aus der Stadt Koblenz, aus dem Kreis Neuwied und aus dem hohen Westerwald angereist, konnten sich vom „Landleben mit Lust und Laune“ inspirieren und verwöhnen lassen. Offene Höfe und die schön geschmückten Höfe lockten die Besucher an. Beim bunten Markttreiben wurden von 11 bis 18 Uhr an zahlreichen Ständen unterschiedlichste Produkte von Bauern, Handwerkern, Heimwerkern und Künstlern vom Maifeld und den umliegenden Gemeinden angeboten. Mit dabei waren auch einige Anbieter regionaler Produkte zum Verzehr, zum Gebrauch oder zur Dekoration. Einigen Handwerksanbietern konnte auch bei der Produktion ihrer Waren direkt vor Ort zugesehen werden. Knapp 80 Stände waren insgesamt in der Kirchstraße, in der Friedhofstraße und in der Stiftsstraße aufgebaut. Hauptattraktion für den Nachwuchs war in den Jahren zuvor eine kleine Dampflok. Der Höhepunkt des neunten Bauern- und Handwerkermarkts war wieder einmal der historische Festumzug, der um 14 Uhr in der unteren Kirchstraße Richtung Kirche startete und über die Friedhofstraße und wieder die Kirchstraße hinaufführte und sich am Ende der Stiftsstraße in unmittelbarer Nähe zum Park hinter der St.-Gangolf-Kirche auflöste. Zahlreiche alte Traktoren durften ebenso nicht fehlen wie landwirtschaftliche Geräte von anno dazumal oder ein Pferdegespann, gezogen von zwei Schwarzwälder Füchsen. Angeführt wurde der Zug von Ortsbürgermeister Dahmen, der mit seiner Glocke auf die bevorstehende Ankunft aufmerksam machte. Für die musikalische Unterhaltung sorgten die Stadtkapelle Münstermaifeld und der Musikverein Polch. Moderiert wurde die Veranstaltung von Stefan Pauly, der für die Fußgruppen (wie etwa der Kindergarten Mertloch, die Retro-Fußballer der SG Maifeld-Elztal oder die Mertlocher Möhnen, um nur einige zu nennen) immer ein passendes Bonmot bereithielt.

„Der Wettergott ist ein Mertlocher. Er hat zwar zwischendurch geschwächelt, aber die paar Regentropfen haben niemanden gestört“, zog Ortsbürgermeister Dahm ein erstes Fazit. „Das Organisationsteam hat großartige Arbeit geleistet. Ich bin stolz auf alle Mertlocher, die das hier auf die Beine gestellt haben. Egal, ob Verein oder Einzelperson. Der Markt ist etwas ganz Besonderes, er ist mittlerweile weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt. Nach der Corona-Pandemie lechzen die Leute aber auch nach größeren Veranstaltungen, wo sie nach langer Zeit wieder ausgelassen feiern und einen solch herrlichen Tag ganz einfach genießen können.“ Was besser hätte sein können? „Nichts, einfach nichts.“ Demzufolge steht dem zehnten Bauern- und Handwerkermarkt in Mertloch im Jahr 2024 (der Zwei-Jahres-Rhythmus wird beibehalten) nichts im Weg. Die Mertlocher werden es schon richten, auch wenn es die Bouillabaisse wieder nicht auf die Speisekarte schafft.

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