Bürgerinitiative diskutierte mit Politik die Situation in Altendorf-Ersdorf

Tempo 30 vonOrtsschild zu Ortsschild

Altendorf-Ersdorf. Die Verkehrssituation in Altendorf-Ersdorf ist ein kommunaler Dauerbrenner und parteiübergreifend ist man sich vom Grundsatz her einig, dass es hier Veränderungen geben muss.

Die Bürgerinitiative L 471 hatte aus diesem Grunde in der vergangenen Woche Vertreter aller Parteien zu einem gemeinsamen Gespräch gebeten. Hierbei wurde erläutert, dass die Bürgerinitiative bei der Stadt Meckenheim zehn Einwohneranregungen aufgegeben hat, wobei die Verwaltung aufgefordert wird, diese Einwohneranregungen umzusetzen. Sehr vereinfacht ausgedrückt geht es in erster Linie darum, den laufenden Verkehr zu beruhigen und Gefahrstellen zu beseitigen. Die Frage der Zuständigkeit ist dabei von zentraler Bedeutung, denn die Bürgerinitiative möchte weitgehend Tempo 30 im Ort erreichen. Aus Gesprächen mit dem Verkehrsministerium vertritt man die Auffassung, dass es letztlich der Stadt Meckenheim vorbehalten sei, hier eine Entscheidung zu treffen, diese habe hier zwar alle Beteiligten zu hören, aber könne selbständig eine Entscheidung treffen.

Josef Kessel von der BI fasste dies in den Worten zusammen, dass die Bevölkerung einen Anspruch auf Schutz von Gefahren habe. Seiner Auffassung nach fühle sich die Bevölkerung in Altendorf-Ersdorf von der Verwaltung abgehängt, obwohl man 9 % der Einwohner stelle. Rolf Schuh, ebenfalls von der BI, verwies auf das seiner Meinung nach immer größer werdenden Problem auch durch den landwirtschaftlichen Verkehr. So würden die Maschinen immer größer und die Stadt habe Glück, dass hier bisher noch nichts passiert sei. Ortsvorsteher Ferdinand Koll versuchte in verschiedenen Wortbeiträgen, die teilweise doch recht emotionalen Vorträge in ruhige Bahnen zu lenken und verwies darauf, dass man Meckenheim und Altendorf-Ersdorf nicht gegeneinander ausspielen sollte. Die Bürgerinitiative stellte alsdann im Detail ihren 10-Punkte-Forderungskatalog auf, den Heribert Brauckmann von der FDP in dem Satz zusammenfasst „Tempo 30 von Ortsschild zu Ortsschild“. Auch wenn in dem Forderungskatalog noch zahlreiche andere Forderungen enthalten sind, so war dies doch die zentrale Forderung. Johannes Steger von der BfM wollte dies auch sofort in eine Abstimmung übernehmen und stellte die Frage in den Raum „Wer ist dagegen?“. Dieser Forderung wollten sich aber die übrigen Parteien so nicht anschließen, Rolf Engelhard von der SPD verwies darauf, dass Tempo 30 auch ein Thema für ganz Meckenheim sei. Rainer Friedrich formulierte das für die CDU wie folgt: „Wenn das rechtlich in Ordnung ist, dann ist die CDU einverstanden. Wir sitzen alle im Rat, wir sollten das nicht parteipolitisch angehen, wir wollen das Beste für Altendorf-Ersdorf.“ Mit dieser Formulierung war Johannes Steger von der BfM allerdings keinesfalls einverstanden, er kritisierte dies als typische Worthülse der Parteien.

Die CDU hat allerdings in der Zwischenzeit einen Antrag für den Stadtentwicklungsausschuss gestellt, in dem unter anderem eine Kostenschätzung für eine Fahrbahnverschwenkung im Ortseingang Ersdorf vorgenommen werden soll. Ferner soll ein barrierefreier Ausbau der Bushaltestelle „Ersdorf Kirche“; eine Querungshilfe im Bereich „Ahrstraße“ sowie eine Gehwegverbreiterung im Bereich der Rheinbacher Straße geprüft werden.

Aufgegriffen hat die CDU auch den Wunsch der BI L 471 nach Tempo 30, auch hier soll ein Prüfungsantrag an die Stadt gehen, unter Berücksichtigung der Informationen der BI dies rechtlich zu prüfen; dies alles auch vor dem Hintergrund, dass die beiden Ortsvorsteher von Altendorf und Ersdorf ebenfalls hier die Einrichtung von Tempo 30 ausdrücklich begrüßen und wünschen.