Bad Breisig dankte den Flüchtlingshelfern - Fest in der Jahnhalle

Tolle Leistung der Ehrenamtler gewürdigt

Tolle Leistung der Ehrenamtler gewürdigt

Die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer waren zum Fest in die Jahnhalle eingeladen. Ihnen wurde für ihre Arbeit gedankt.FAVorsicht beim Drachensteigen in der Nähe von Stromleitungen

Tolle Leistung der Ehrenamtler gewürdigt

Tolle Leistung der Ehrenamtler gewürdigt

Tolle Leistung der Ehrenamtler gewürdigt

Bad Breisig. Dieses Zusammensein von Flüchtlingen und ihren ehrenamtlichen Helfern ließ niemanden unberührt. Vieles an diesem Abend in der Jahnhalle, der als Dank der Verwaltung an die Flüchtlingshelfer organisiert war, ging „unter die Haut“. Die Ansprache von Bürgermeister Bernd Weidenbach würdigte, mit welcher Bereitschaft und Selbstverständlichkeit etwa achtzig Bürgerinnen und Bürger sofort und aktiv Hilfe geleistet haben, als die Not der ankommenden Flüchtlinge am größten war. Ihnen nicht nur Essen zu geben, sondern auch Kleider und ein Dach über dem Kopf – das alles haben die Bürgerinnen und Bürger in Bad Breisig, Brohl-Lützing, Waldorf und Gönnersdorf geschafft – ohne je nach Entlohnung dafür zu fragen. Weidenbach verkündete: „Nun sind alle fast 200 Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien, Eritrea, dem Balkan und woher auch immer, menschenwürdig untergebracht. Nun beginnt die große Aufgabe, diese Menschen in unser Land zu integrieren. Sprachunterricht, Schulabschluss und Jobsuche sind dringende Aufgaben, um den Flüchtlingen eine Zukunft in Deutschland zu eröffnen. Wir brauchen den noch andauernden persönlichen Einsatz der ehrenamtlichen Helfer im Bereich der Vermittlung von Sprachkenntnissen, der Begleitung bei Behördengängen sowie der Hilfestellung in allen erdenklichen Situationen des Alltags. Die Ehrenamtler haben dazu beigetragen, dass die Geflüchteten inzwischen bei uns auch emotional angekommen sind. Es haben sich sogar bereits Beziehungen und Freundschaften unter den Helfenden und Hilfesuchenden entwickelt.“ Die Veranstaltung drücke aus, wie sehr er – Weidenbach – froh und beeindruckt sei vom selbstlosen Engagement der Helfer und Helferinnen. Ihnen einmal Dank zu sagen, dieser Notwendigkeit sei der Abend gewidmet. Simone Streffer, die Fachbereichsleiterin in der Verbandsgemeindeverwaltung, griff die Ausführungen des Bürgermeisters auf und ergänzte sie um wichtige Details. „Derzeit suchen wir intensiv Praktikumsstellen, indem wir Kontakt mit Unternehmen aufnehmen, um Flüchtlingen die Eingliederung in das Berufsleben zu erleichtern. Außerdem geben wir ihnen Einblick in die Möglichkeit eines Studiums.“ Man bemühe sich, Kinder und Jugendliche in Kindergärten und Schulen zu integrieren. Verbindungen zum Jobcenter würden intensiviert. Grundsteine für Weiterbildung und Job würden vom Sozialamt geschaffen. Die Flüchtlingshelfer – Koordinatorin Sarah Hölscher ordne jetzt den Kontakt zwischen Helfern und Flüchtlingen. Ab sofort halte die Sozialabteilung auch einen Satz Werkzeuge bereit, die von den Flüchtlingen zum Möbelaufbau ausgeliehen werden. In Zusammenarbeit mit den Römer-Thermen würde Schwimm-Unterricht für die Kinder organisiert. All dies wäre aber ohne Mithilfe der Ehrenamtler nicht möglich. Im Sinne des Cicero-Zitats „So wie du säest, so wirst du ernten“, habe man eine Urkunde entwickelt, die zusammen mit einem kleinen Geschenk jedem der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern als Dank überreicht werde. Die Angesprochenen wurden sodann einzeln aufgerufen, und bei jedem von ihnen bedankte sich Bürgermeister Weidenbach mit Urkunde, Geschenk und anerkennenden Worten. Im Anschluss waren alle Teilnehmer zu einem Imbiss mit einer Auswahl an landesüblichen Speisen der Herkunftsländer eingeladen. Leckere Sachen, von 15 Flüchtlingen selbst gefertigt und serviert. Einige der jungen Leute hatten gebeten, in kurzen Ansprachen ihren Dank ausdrücken zu dürfen für das , was ihnen bei uns Gutes widerfahren ist. So war es Farshad Amiri aus Syrien, der sich in herzlichen Worten an seine Unterstützer wandte: „Als ich nach Deutschland kam, fühlte ich mich alleine. Die Verständigung war schwierig, ich hatte keinen Anschluss, keine Aufgabe. Ich fing an, Deutsch zu lernen und Kontakte zu knüpfen. Die Jobsuche war schwierig, doch endlich habe ich Arbeit gefunden. Sie macht mir Spaß, und ich gehe gern zur Arbeit. Chef und Kollegen sind sehr nett und hilfsbereit. Durch die Hilfe und Unterstützung vieler Personen gefällt es mir in Deutschland, und ich möchte auf diesem Weg herzlich Danke sagen all jenen, die so viel für mich getan haben.“

Die 19 - jährige Parwana Talash aus Afghanistan: „Ich bin seit neun Monaten hier, wurde gut aufgenommen, bin jetzt dabei, Deutsch zu lernen und erfreue mich an der deutschen Lebensart. Ich würde gern Friseurin werden und hoffe, bald eine Lehrstelle zu finden.“ Der junge Zakaria Hamo sagt: „Ich bin aus Syrien gekommen, weil mein Land kaputt ist. In Deutschland sind die Menschen nett zu mir. Ich gehe zur Schule und möchte danach eine Lehre zum Automechaniker machen. Ich danke allen, die mir bisher geholfen haben, auch dem Sozialamt. Ich bin Deutschland dankbar, weil es uns die Möglichkeit zum menschenwürdigen Leben gibt.“ Zum guten Schluss ergriff die Pfarreien-Referentin Christel Fassian-Müller von St. Marien das Wort. Sie hatte die Flüchtlingshilfe von Anfang an mit organisiert und schilderte begeistert, wie selbstverständlich sich die Bürger aller Alters- und Berufsgruppen in die plötzlich aufgetretene große Aufgabe eingebracht hätten. „Schon zum ersten Termin kamen so viele, dass der Platz nicht ausreichte.“ Christel Fassian-Müller mahnte, nun nicht nachzulassen, denn die wichtige Aufgabe der Integration erfordere viele Helfer. Die angebotenen sieben Deutsch-Kurse täten es alleine nicht – man müsse die Flüchtlinge mit viel menschlicher Wärme in die Gesellschaft integrieren. „Dabei sind alle gefordert, und so kann Deutschland durch Zustrom fremder Kulturen nur gewinnen!“ Der Abend klang aus in einem geselligen Miteinander von Flüchtlingshelfern und Asylanten.