Der Behindertenbeauftragte Matthias Rösch testete den Ahrradweg auf barrierefreie Nutzung
Tourismus für Alle
Altenahr. Der Ahrradweg von der Ahrmündung bis zum Rhein zeigt sich gerade jetzt im Herbst von seiner schönsten Seite. Der Schimmer des Herbstlaubes, die Hänge, Wälder und Felsen oder die imposanten Weinberge - das sind Bilder, die die Radler und Wanderer zum Betrachten einladen. Hiervon wollte sich auch der Landesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen im Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, Matthias Rösch, überzeugen und gleichzeitig, selbst auf den Rollstuhl angewiesen, den Ahrradweg auf seine Barrierefreiheit unter die Lupe nehmen.
Der geprüfte Streckenabschnitt
Unter der Führung des Projektkoordinators „Tourismus für Alle“ beim Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler hatte Maximilian Scholl für den rund 13 Kilometer langen Streckenabschnitt von Altenahr bis zum Bahnhof Ahrweiler eingeladen. Am Treffpunkt in Altenahr am Haus des Gastes konnte der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr, Achim Haag, den Beigeordneten der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler Rudi Frick, Jörg Lindner von der Stadtverwaltung Bad-Neuenahr-Ahrweiler, Maximilian Scholl vom Ahrtal-Tourismus als den Projektkoordinator für Barrierefreiheit, Maike Gausmann-Vollrath, Wirtschaftsförderin der Stadt Sinzig und Ulla Dismon als Tourismusförderin der Verbandsgemeinde Altenahr neben dem Landesbeauftragten für die Belange behinderter Menschen Matthias Rösch begrüßen. Beim kurzen Grußwort forderte Bürgermeister Haag die gegenseitige Rücksichtnahme, da der Ahrradweg als sogenannter Kombinationsweg Radfahrern und Fußgängern gleichermaßen gehört. Da die Gegebenheiten und die Topografie mit der entlangführenden Bahnstrecke, dem Flusslauf der Ahr und der Bundesstraße keine anderen Möglichkeiten bieten, ist die gegenseitige Rücksichtnahme das A und O, gerade bei Engpässen oder auch in unübersichtlichen Kurvenbereichen - um so mehr, wenn sich Menschen mit Behinderung auf ihren Hand-Bikes, Dreirädern oder Liegebikes begegnen. Nachdem die Tourismusförderin der Verbandsgemeinde Altenahr, Ulla Dismon, dem Behindertenbeauftragte Matthias Rösch an der Infotafel am Ausgangspunkt den Streckenverlauf erklärt hatte, setzte sich die Gruppe in Bewegung.
Ist der Ahrradweg barriefrei?
Dabei war es wichtig, auf die Anmerkungen von Matthias Rösch zu achten, da er mit seinem E-Handbike den Radweg etwas anders wahrnahm. Insgesamt zeigte sich der Landesbeauftragte mit dem Ahrradweg zufrieden, der Belag stimmte und von den tollen Ausblicken zeigte sich Rösch richtig angetan. Allerdings könnte hier und da ein Spiegel hilfreich sein. In Rech bei der Einmündung auf die Bundesstraße könnte eine Fahrradampel von Nutzen sein. In Walporzheim war es die Ein- und Ausfahrt vom Fahrradweg zur Bundesstraße, die aufgrund des größeren Aktionsradius auf dem Handbike ein Problem für beeinträchtigte Menschen darstellt. Hier würde eine kleine Baumaßnahme Abhilfe schaffen, so Matthias Rösch. Für den mitradelnden Jörg Lindner von der Stadtverwaltung war dies eine Anregung, die er sich gleich notierte. Aber auch die barrierefreien Toilettenanlagen entlang des Radweges könnten besser ausgeschildert sein, da sie sich doch überwiegend in gastronomischen Betrieben befinden. Insgesamt zeigte sich der Landesbeauftragte Matthias Rösch zufrieden und gab im Großen und Ganzen recht wenige Hinweise und Anregungen, die jedoch gerne aufgenommen wurden, denn dazu war die gemeinsame Radtour auf dem Ahrradweg ja angedacht. Das Ahrtal mit den Städten Bad Neuenahr-Ahrweiler und Sinzig sowie der Verbandsgemeinde Altenahr ist eine von zehn Modellregionen in Rheinland-Pfalz, die sich über den Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V. erfolgreich an dem Landeswettbewerb „Tourismus für Alle“ des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau (MWVLW) beworben haben. Ziel ist es, die Barrierefreiheit im Tourismus nachhaltig in den Modellregionen einzuführen und umzusetzen, um so mit möglichst wenig Barrieren und viel Komfort für Menschen mit und ohne Behinderung zu schaffen. So sollen nach Angabe von Maximilian Scholl, Projektkoordinator für Barrierefreiheit beim Ahrtal-Tourismus, auch der restliche Ahrradweg bis Sinzig sowie der Rotweinwanderweg noch untersucht werden. UM