Hammerstein konnte traditionell und gottseidank den Reigen der Weinfeste am unteren Mittelrhein eröffnen

Traditionen leben länger

29.08.2022 - 09:58

Hammerstein. Totgesagte leben länger und mit Traditionen ist es anscheinend ähnlich. Bereits 2018 kündigte der „Gemischte Chor Rheinklänge“ an, dass man wohl nicht mehr in der Lage sei, das traditionelle Weinfest auszurichten und dass der Fortbestand nach 2019 alles andere als sicher sei. Nachdem keine Nachfolgeregelung in Sicht war und Corona sein Übriges tat, sodass das Fest 2020 und 2021 ohnehin nicht ausgerichtet werden konnte, wurde das Fest schweren Herzens abgesagt. Zum 1. Mai diesen Jahres wurde dann zum ersten Mal seit den 70er Jahren ein Maibaum an der Kapelle aufgestellt. Dabei kam dann das Thema Weinfest zwischen Ortsbürgermeister Jörg Jungbluth und dem Hammersteiner Markus Pees noch einmal auf und man war sich schnell einig: der Weinort Hammerstein ohne Weinfest, das geht irgendwie gar nicht.

Ist es doch zudem stets das erste Weinfest am unteren Mittelrhein, welches den Reigen eröffnet. Markus Pees aus Hammerstein begann in seinem Freundeskreis nach Helferinnen und Helfern zu suchen. Gerade nach Corona sollte den Menschen wieder etwas geboten werden. Schnell fand er eine beachtliche Zahl zusammen, das „Team Cuvee“ war geboren und stellte das Fest auf die Beine. Auch viele Sponsoren fanden sich zur Unterstützung. Zudem baute man auf die Erfahrung des Chorvorsitzenden und ehemaligen Ortsbürgermeisters Wolfgang Kluwig, der nicht nur beratend zur Seite stand, sondern auch am Samstagnachmittag im Auftrag des Teams die Weinmajestäten aus Erpel, Leutesdorf, Linz und Unkel vorstellte. Die angebotenen Weine stammten von den Weingütern Zwick und Emmel (beide Hammerstein) und Winkens (Leutesdorf). Und natürlich gab es auch eine feste Stärkung aus dem Imbissstand.

Am Samstag gab es Livemusik mit den „Barhockern“ aus Unkel, der Band „Musikmoment“ aus Herschbach und am Sonntag zum Frühschoppen und gemütlichen Ausklang mit Phil Roberts, welcher am kommenden Montag abends ab 19.30 Uhr zur Kirmes auf dem Rheinbrohler Römerplatz erneut in der Verbandsgemeinde zu hören sein wird. Da gab es beste Stimmung und wurde auch das ein oder andere Tanzbein geschwungen. Die Kinder konnten sich derweil an beiden Tagen auf der Hüpfburg austoben.

Als Ehrengäste konnten am Samstag Landrat Achim Hallerbach, Bundestagsabgeordneter Martin Diedenhofen und die Vertreter von Stadt und Gemeinden der Verbandsgemeinde Bad Hönningen begrüßt werden: Werner Lahme (Stadtbeigeordneter Bad Hönningen), Oliver Labonde (Rheinbrohl) und Heinz-Willi Heisterkamp (Leutesdorf). Eva Emrath, Weinkönigin von Rheinbrohl und Hammerstein, eröffnete das Fest mit ihrer Weinprinzessin Luisa Becker offiziell nach der Begrüßung von Ortsbürgermeister Jörg Jungbluth und der Vorstellung der auswärtigen Weinmajestäten durch Wolfgang Kluwig. Jungbluth war überglücklich, dass sich eine Lösung gefunden hatte und dankte dem Team um Markus Pees, Josef Becker und Anne Schütz. Zumal auch der ursprüngliche „Plan B“ eines „Winzerhöfefestes“ nicht umgesetzt werden konnte, da der Termin bei den Winzern nicht möglich war. Landrat Hallerbach beglückwünschte ganz Hammerstein zum Fortbestand der schon abgesagten Tradition und dazu, dass so auch der Reigen der Weinfeste am unteren Mittelrhein weiterhin hier in der romantischen Weingemeinde eröffnet werden kann. Zudem hob er das Winzerhandwerk an den besonderen Steillagen der Region hervor. So sei es auch eine besondere Würdigung derer Arbeit.

„Wir sind superbegeistert von der Veranstaltung, wobei uns das Wetter natürlich super in die Karten gespielt hat“, so Josef Becker vom „Team Cuvee“. „Den Gästen hat die neue Sitzanordnung auf dem Platz super gut gefallen. Die Leute hatten an beiden Tagen eine tolle Stimmung bei Livemusik und Wein und uns hat es auch großen Spaß gemacht. Der Erlös der Veranstaltung wird zudem an Betroffene an der Ahr gehen. Wir danken allen Sponsoren und Unterstützern, die das Fest ermöglicht haben sowie der Ortsgemeinde mit Ortsbürgermeister Jörg Jungbluth für die tolle Zusammenarbeit.“

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