Schuld. Wer in Schuld einen guten Stellplatz für Wohnwagen und Traktor ergattern wollte, der musste am langen Pfingstwochenende schon früh dran sein. Bereits vor dem eigentlichen Treckertreff, der traditionell vom Traktorclub Schuld ausgerichtet wird, war es im Ort nicht zu überhören, als der Sound von Lanz Bulldog, Hanomag, Eicher, Ursus, Fendt und Deutz das Pfingstwochenende bestimmten. Der Traktorclub Schuld mit seinen 18 aktiven Mitgliedern um den Vorsitzenden Hans-Peter Diel hatte, unterstützt von den Ehefrauen und sogar den Kindern, alles auf der Festwiese an der Schützenhalle hergerichtet, um wieder ein tolles Treckerfest mit Freunden zu feiern. Für die Stammgäste unter den Traktorliebhabern waren die Plätze entlang der Ahr reserviert. Und da die Zahl der Traktorfreunde stetig anwächst und einige sogar ein paar Tage Familienurlaub, oder Urlaub mit den Clubkameraden einplanen, gab es sogar ein Außenlager ,ebenfalls an der Ahr, hinter der Stefansbrücke. Auf der Festwiese und im Außenlager hatten die Mitglieder vom Traktorclub Schuld sogar feste Stromanschlüsse verlegt und so fast alle Stellplätze mit Strom versorgt. Für rund 130 Teilnehmer mit Wohnwagen und eigenen Gespannen eine wahre Meisterleistung. „Danke“, sagte der Veranstalter dem Landwirt Nelles, der seine Wiese kostenfrei für die Veranstaltung zur Verfügung stellt und vorher sogar noch abmäht. Insgesamt kamen das Wochenende über 300 begeisterte Traktorfans mit ihren teils aufwendigen restaurierten Traktoren nach Schuld um gemeinsam zu feiern und zu fachsimpeln bei Dieselgesprächen.

Wer noch das ein oder andere Ersatzteil benötigte, wurde bestimmt an den Ständen der Händler fündig, und den Spielzeugtraktor für den Nachwuchs gab es auch in allen Ausführungen zu kaufen. An den Imbissständen mit Würstchen, Steaks und Reibekuchen sowie am Getränkestand waren die Familienmitglieder vollauf beschäftigt. Auch die Zündapp Rockers aus Schuld präsentierten ihre Mopeds in Reih und Glied, und für die kleinen Reparaturen hatten sie sogar ihre Werkstatt aufgebaut. Den Traktorfahrern wurde allerlei Kurzweil bei Geschicklichkeitsspielen geboten und da galt es, seinen Trecker zu beherrschen. Wer noch eine TÜV Abnahme benötigte, für den hielt GTÜ Larscheid-Nett die Siegel bereit, falls alles in Ordnung war, und bei kleinen Mängeln am Blinker oder Einstellungen halfen spontan die Mitglieder vom Traktorclub Schuld aus.

Am Samstagmittag ertönte das Signal zum Traktorcorso durch den Ort mit Ausfahrt über den Feldweg oberhalb der Ahrfelsen, da waren dann schon schwindelfreie Fahrer gefragt. Immer wieder nahmen die Besucher auch die Planwagenfahrt gegen eine Spende in Anspruch, wobei der Traktorclub das eingesammelte Geld wieder einem sozialen Zweck zuführt. Überhaupt lockte die Veranstaltung das ganze Pfingstwochenende über bei tollem Wetter die Besucher in Scharen an, die am Samstagabend sogar bei Live-Musik in der Schützenhalle den Tanzboden aufsuchen konnten. Am Sonntag waren es die „Lustigen Eifelländer“ die mit ihrer Musik begeisterten und für Stimmung auf der Festwiese sorgten. Das Traktortreffen war von den aktiven Mitgliedern voll durchgeplant und forderte den vollen Einsatz eines jeden Einzelnen.

Da ist es dann auch fast selbstverständlich, dass die Traktorbegeisterten gerne in die Eifel tuckern und so auch schon mal 200 Kilometer zurücklegen, da spielt das Alter keine Rolle, da auch über 80-jährige noch hinter dem Steuer sitzen.

Für die Traktorcamper gab es am Samstag frischen Kaffee zum Selbstabholen und am Sonntagmorgen sogar ein gemeinsames Frühstück, bevor sie ihre Kräfte wieder bei den Geschicklichkeitsfahrten testeten. Sogar auf die Dusche brauchte keiner zu verzichten, hier hatte der Sportverein sein Sportlerheim geöffnet, da sich die Vereine in Schuld gegenseitig unterstützen. Am Montag hatten dann fast alle zusammengepackt, tuckerten wieder gemütlich heimwärts und freuten sich auf das nächste Treffen in der Eifel, wenn die Ahr-Glühköpp im nächsten Jahr zum Treff nach Hönningen einladen, denn die wechseln sich im Zwei-Jahres-Rhythmus mit dem Traktorclub Schuld ab.

UM